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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.03.2017)

Kritik am Tierversuch + Alternativen

Tierversuche werden von Seiten des Tierschutzes auf verschiedenen Ebenen kritisiert. Da gibt es einerseits die Kritik an der tierquälerischen Haltung der Versuchstiere, andererseits die ethische Kritik an der Nutzung von Tieren gegen deren Willen für Versuch an ich, und zuletzt die wissenschaftliche Kritik an der Übertragbarkeit von an nichtmenschlichen Tieren gewonnen Daten auf Menschen.

Haltung von Versuchstieren

Die Haltung der Versuchstiere wird in standardisierten Käfigen durchgeführt, die katastrophal wenig Platz bieten. Selbst die neue EU-Richtlinie 2010/63 sieht folgende Käfiggrößen für die verschiedenen Tierarten vor:

  • Mäuse: Bodenfläche ½ A4-Blatt für 5 junge oder 3 ausgewachsene Tiere
  • Ratten: Bodenfläche 1 A4-Blatt für 4 junge oder 2 ältere Tiere
  • Meerschweinchen: Bodenfläche 3xA4-Blatt für 9 junge oder 3 ältere Tiere
  • Kaninchen: 3xA3-Blatt pro Jungtier, 4xA3-Blatt für Erwachsene
  • Katzen: 1,5 m² Bodenfläche pro Tier + 0,75 m² für jedes weitere
  • Hunde:
    • bis zu 5kg schwere Tiere zu acht auf 4 m²
    • bis zu 10kg schwere Tiere zu viert auf 4 m²
    • bis zu 25 kg schwere Tiere zu zweit auf 4 m²
    • schwerer Tiere zu zweit auf 8 m²
  • Schweine: 70-100kg schwere Tiere zu dritt auf 3 m²

Die Käfige bieten den Tieren keinerlei Abwechslung und setzen sie unter Stress. Die Folge sind stereotype Bewegungen, die allerdings hauptsächlich in der nächtlichen Bewegungsphase der Tiere auftreten, und daher den TierpflegerInnen in den Versuchslabors oft nicht bewusst sind. Da die Versuchstiere zumeist von sozial lebenden Arten stammen, leiden sie auch unter dem Stress anderer Tiere, denen sie auf dem engen Raum nicht entkommen können.
Quelle: Baldwin A und Bekoff M 2007: Too stressed to work, New Scientist 194 (2606): 24.

Aufgrund dieses Stresses zeigen die Versuchstiere physiologische Veränderungen wie erhöhten Herzschlag, erhöhten Blutdruck, erhöhtes Stresshormon Corticosteron im Blut, Immunschwäche, Hypersensitivität gegenüber Toxinen und eine Neigung zu Tumoren und Entzündungen. Diese psychosomatischen Reaktionen beeinflussen natürlich die Ergebnisse von Tierversuchen.
Quelle: Baldwin A und Bekoff M 2007: Too stressed to work, New Scientist 194 (2606): 24.
Quelle: Van Loo PLP et al. 2001: Do male mice prefer or avoid each other’s company? Influence of hierarchy, kinship and familiarity, Journal of Applied Animal Welfare Science 4:91-103.

Aufgrund des Haltungsstresses der Versuchstiere kommt es auch zu neurologischen Veränderungen, sowie Verschlechterung der Fähigkeit zu lernen oder sich von Hirnschädigungen zu erholen.
Quelle: Balcombe J 2006: Laboratory Environments and rodents‘ behavioural needs: a review, Lab Anim 40:217-35.

Auch das Angreifen der Versuchstiere, um sie zu infizieren oder ihnen Blut abzunehmen etc. setzt sie unter einen Stress, der die Versuchsresultate beeinflusst. Aber darüber hinaus zeigte sich in Studien, dass sie Nähe der Käfige zum Telefon, zu Glühbirnen, zu einer Klimaanlage und zur Eingangstür signifikant andere Ergebnisse bei den Versuchen lieferten.
Quelle: Young SS 1989: What is the proper experimental unit for long-term rodent studies?, Toxicology 54:233-9.

Selbst die Menge des zur Verfügung gestellten Futters beeinflusst die Reaktion der Versuchstiere u.U. sehr. So wurde in einer Studie gefunden, dass eine ad libitum Fütterung die Krebsanfälligkeit erhöhte.
Quelle: Gold LS et al. 1998: What do animal cancer tests tell us about human cancer risk? Overview of analyses of the carcinogenic potency database, Drug Metab Rev 30:359-404.

Überschusstiere

Es werden wesentlich mehr Versuchstiere gezüchtet, als letztendlich in Versuchen verwendet. Insbesondere bei speziellen Zuchtlinien, die erhalten werden, bis irgendjemand wieder mit ihnen Experimente durchführen will, werden zahlreiche Tiere unter den Versuchslaborbedingungen gehalten, aber nie benutzt. Diese Tiere kommen in den Tierversuchsstatistiken überhaupt nicht vor, bilden aber tatsächlich die große Mehrheit in den Versuchslabors der Welt.

In der EU wird geschätzt, dass 81% der Labormäuse und 83% der Laborratten getötet werden, ohne Tierversuche zu durchlaufen. D.h. für jede Maus und jede Ratte in der Tierversuchsstatistik könnten 4 Mäuse und Ratten in den Versuchslabors sterben, ohne registriert zu werden. Oft werden überzählige Tiere für nicht genehmigte Versuche oder Übungszwecke verwendet.

Nagetiere die häufigsten Versuchstiere

Weltweit, aber insbesondere in Österreich, werden vor allem Nagetiere in Tierversuchen verwendet. Der Grund dafür liegt aber nicht darin, dass Nagetiere so menschenähnlich sind oder ähnlich auf krebserregende Stoffe oder Gifte reagieren. Nagetiere sind einfach praktisch in der Anwendung:

  • Sie sind körperlich viel schwächer als der Mensch und lassen sich daher relativ leicht mit Gewalt dominieren
  • Sie sind sehr billig in der Erhaltung
  • Sie lassen sich sehr leicht züchten
  • Sie vermehren sich sehr schnell, haben daher eine schnelle Generationenfolge
  • Sie haben eine kurze Lebensdauer
  • Sie haben einen raschen Metabolismus und daher einen schnellen Krankheitsverlauf
  • Sie bekommen relativ leicht Krebs

Dabei unterscheiden sich Ratte und Mensch physiologisch und anatomisch sehr stark voneinander:

  • Lebensspanne: 2,5 Jahre bei der Ratte – 75 Jahre beim Menschen
  • Nahrungsmenge: 50g/kg Körpergewicht/Tag bei der Ratte – 10g/kg/Tag beim Menschen
  • Metabolismusrate: 109 Kcal/kg/Tag Ratte – 26 Kcal/kg/Tag Mensch
  • Anatomie: Vormagen + 4 Drüsen nur bei Ratten (sie können deshalb nicht erbrechen)
  • Magen pH-Werte: 4-5 bei der Ratte – 1-2 beim Menschen
  • DNA Reparaturraten: langsam bei der Ratte – schnell beim Menschen

Nagetiere sind keine guten Versuchstiere, wenn man letztlich an der Wirkung von Substanzen auf Menschen interessiert ist:

  • 50% aller Chemikalien, die an Nagetieren je auf ihre krebserregende Wirkung getestet wurden, führten zumindest in einem Versuch zur Entwicklung von Krebs
    Quelle: Gold LS und Zeiger E 2000: Handbook of Carcinogenic Potency and Genotoxicity Databases, Boca Raton, FL:CRC Press.
  • Von 25 Substanzen, die bei Nagetieren krebserregend wirken, ergaben Tierversuche über 32 Jahre hinweg, dass nur die Hälfte davon auch in Primaten krebserregend wirken
    Quelle: Gold LS et al. 1999: Supplement to the Carcinogenic Potency Database, Einviron Health Perspect 107(Suppl. 4):527-600
  • Eine Metastudie über 121 nachweislich bei Nagetieren krebserregende Substanzen ergab, dass nur 57% davon immer eine krebserregende Wirkung zeigten, nur 25% waren sowohl bei männlichen wie bei weiblichen Ratten und Mäusen krebserregend (männliche Ratten entwickeln viel eher Krebs als weibliche, aber männliche Mäuse viel weniger leicht als weibliche)
    Quelle: Gottman E et al. 2001: Data quality in predictive toxicology: reproducibility of rodent carcinogenicity experiments, Environ Health Perspect 109:509-14.
  • Bezüglich der Substanz Aflatoxin B1 sind Mäuse um einen Faktor 1000 krebsresistenter als Ratten
    Quelle: Hengstler JG et al. 1999: Interspecies differences in cancer susceptibility and toxicity, Drug Metab Rev 31:917-70.

Nagetiere sind also denkbar schlecht als Modelle für den Menschen geeignet, werden aber trotzdem mit Abstand am häufigsten als Versuchstiere verwendet.

Beispiele mangelnder Übertragbarkeit von Mensch auf Tier

Substanz Mensch Tier
Asbest Krebs verträglich für Ratten, Hamster
Arsen giftig gut verträglich für Schafe
Penicillin gut verträglich schädlich für Meerschweinchen
Paracetamol gut verträglich giftig für Katzen
Morphium beruhigend stimulierend bei der Katze, Rind, Pferd
Phenobarbital gut verträglich Leberkrebs bei Ratten
Saccharin gut verträglich Blasenkrebs bei männl. Ratten
Contergan Missbildungen Keine Missbildungen bei Tieren (außer Affe, Kaninchen)
Cortison, Aspirin Keine Missbildungen Missbildungen bei Mäusen u.a.

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche

Allen HundehalterInnen bekannt ist der Umstand, dass für Hunde z.B. schon geringe Mengen von Avocados, Weintrauben, Zwiebeln und sogar nur 7g/kg Körpergewicht an Kochschokolade tödlich sind, während Menschen diese Nahrungsmittel bei diesen Mengen sehr gut vertragen. Umgekehrt lecken Hunde oft mit Begeisterung das Erbrochene der Vornacht von der Straße oder den menschlichen Durchfall hinter der Busstation, oder sie essen völlig verrottete Tierkadaver, ohne dass ihnen das auch nur das Geringste ausmachen würde.

Schimpansen haben zu 99,4% das gleiche Genom wie der Mensch, sind also das dem Menschen am nächsten verwandte Tier. In einer Metastudie wurden alle 749 Versuchsreihen an Schimpansen weltweit in der Zeit von 1995-2004, die auch veröffentlicht wurden, untersucht. Die Experimente hatten zu 31% AIDS, zu 31% Hepatitis C und zu 9% Hepatitis B zum Thema. 49,5% dieser Veröffentlichungen wurde nie in irgendeinem anderen Artikel wieder zitiert, hatten also keinerlei Auswirkungen auf die wissenschaftliche Erkenntnis, geschweige denn auf Heilungsmethoden für menschliche Krankheiten. Jene 15% der Veröffentlichungen, die später in medizinischen Journalen zitiert wurden, schienen dort allerding auch nicht als relevant auf. Der Studienautor schloss daraus, dass 10 Jahre intensiver Tierversuche an Schimpansen nichts zu Heilverfahren an Menschen beigetragen haben, obwohl der Schimpanse das dem Menschen ähnlichste Tier ist. Wenn also nicht einmal diese Versuche eine relevante Übertragbarkeit zeigen, was sagt das für Versuche an anderen Tierarten aus, die noch weniger mit dem Menschen verwandt sind?
Quelle: Knight A 2007: The poor contribution of chimpanzee experiments to biomedical progress, J Appl Anim Welf Sci 10(4):281-308.

An Tierversuchen entwickelte Medikamente für Menschen

92% aller Medikamente, die im Tierversuch ungefährlich waren und eine heilende Wirkung entfalteten, kommen nach klinischen Versuchen am Menschen nicht auf den Markt, weil sie entweder giftig für Menschen sind oder anders, als durch den Tierversuch vorhergesagt, wirken.
Quelle: Pippin JJ 2008: ‚MAP‘ for improving drug testing: Mandatory Alternatives Petition urges FDA to require use of replacements to animal testing, Genet Eng Biotech News 28(5).

Trotzdem letztendlich nur so ein kleiner Teil von 8% der im Tierversuch erfolgreichen Medikamente letztendlich auf den Markt kommt, gelten Nebenwirkungen von Medikamenten als die 5.-häufigste Todesursache in der Sterbestatistik. In Österreich sterben ca. 6000 Menschen pro Jahr an den Nebenwirkungen ihrer Medikamente.

In einer Review-Studie wurde untersucht, wie 1026 Medikamente gegen Herzinfarkt, die bei Tierversuchen erfolgreich waren, auf Menschen gewirkt haben. Sie fanden, dass nur 114 dieser im Tierversuch erfolgreichen Medikamente am Menschen getestet wurden, die anderen wurden bereits im Vorverfahren ausgeschlossen, obwohl sie bei Tieren wirkten. Die AutorInnen der Studie zogen den Schluss, dass Tierversuche nicht einmal für die Entscheidung relevant zu sein scheinen, welche Medikamente man an Menschen ausprobiert.
Quelle: O´Collins VE et al 2006: 1026 experimental treatments in acute stroke, Ann Neurol 59:467-77.

Ein im Tierversuch an Nagetieren, Kaninchen und sogar Primaten erfolgreicher monoklonaler Antikörper mit dem Namen TGN1412 wurde im klinischen Versuch an 6 Menschen getestet. Bei den Menschen setzte selbst bei der geringen Dosis, die ihnen sicherheitshalber verabreicht wurde, ein Organversagen ein und sie fielen ins Koma.
Quelle: http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/lebensgefaehrlicher-test-der-proband-der-studie-tgn-1412-577569.html

Das Medikament VIOXX zeigte im Tierversuch eine heilende Wirkung bei Arthritis und für Herzbeschwerden. Es musste aber im Jahr 2004 nach relativ kurzer Zeit vom Markt genommen werden, weil es allein in den USA 140.000 Herzattacken und 60.000 Todesfälle verursacht hatte.
Quelle: Graham DJ et al. 2005: Risk of acute myocardial infarction and sudden cardiac death in patients treated with cyclo-oxygenase 2…, Lancet 365:475-81.

Krebsforschung

Die krebserregende Wirkung von Substanzen ist ein zentrales Thema bei Tierversuchen. Doch gerade diese Art von Krebsforschung zeigt große Unstimmigkeiten:

  • In einer Studie wurden 20 Substanzen untersucht, die beim Menschen nachweisbar keinen Krebs auslösen. Für 19 dieser Substanzen konnte eine Tierart gefunden werden, auf die die Substanz krebserregend wirkte.
    Quelle: Ennever FK et al. 1987: The predictivity of animal bioassays and short term genotoxicity tests for carcinogenicity and non-carcinogenicity for humans, Mutagenesis 2:73-8.
  • Die International Agency for the Research on Cancer IARC in der WHO veröffentlichte im Jahr 2004 eine Liste von 502 Substanzen, die bei Tierversuchen eine krebserregende Wirkung gezeigt haben. 398 dieser Substanzen, also 79,3%, waren bei Menschen nicht krebserregend.
    Quelle: IARC 1972-2004 Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans, Volumes 1-82, Lyon, Frankreich.
  • 111 Substanzen, die nach Tierversuchen krebserregende Wirkung hatten, wurden von der EPA, der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde, und der WHO verschieden eingeschätzt:
    • Wahrscheinlich krebserregend bei Menschen (WHO: 12, USA: 60)
    • Möglicherweise krebserregend bei Menschen (WHO: 45, USA: 22)
    • Unentschieden WHO: 54, USA: 28
    Quelle: Knight A et al 2006: Animal carcinogenicity studies: 1. Poor human predicitivity, Altern Lab Anim 34(1):19-27.

Die krebserregende Wirkung von verschiedenen Substanzen auf Menschen unterscheidet sich also dramatisch von den Ergebnissen im Tierversuch, sodass selbst die WHO nicht auf die Ergebnisse von Tierversuchen in dieser Hinsicht vertraut.

Schädigung von Erbgut und Embryo

In einer Metastudie wurden 11 Gruppen von Substanzen, die anerkannter Maßen bei Menschen schädigend auf Erbgut und Embryo wirken, und die jeweils bei mindestens 12 Tierarten (Maus, Ratte, Kaninchen, Hamster, Primat, Hund, Katze, Schwein, Frettchen, Meerschweinchen, Schaf und Kuh) im Tierversuch getestet wurden, mit diesen Resultaten verglichen. Das Ergebnis:

  • 55,7% dieser Substanzgruppen waren auch im Tierversuch erbgut- und embryonalschädigend
  • 22,9% waren im Tierversuch ohne Wirkung
  • 21,4% blieben unbestimmt
  • Nur 50% der Substanzgruppen zeigten bei mehr als 1 Primatenart eine erbgut- und embryonalschädigende Wirkung

Quelle: Bailey J et al 2005: The future of teratology research is in vitro, Biog Amines 19:97-145.

Zusammenfassend zeigen solche Metastudien, dass nur jede 40. Substanz, die im Tierversuch erbgut- und embryonalschädigend wirkt, Geburtsfehler bei Menschen erzeugt.

Alternativen zum Tierversuch

Es ist möglich, menschliche Zellen zu isolieren und in einer Zellkultur mit Nährstoffen zu vermehren. Solche Zellkulturen können dann von Forschungslabors in normierter Form bestellt und für z.B. Verträglichkeitstests von Substanzen verwendet werden. Die EU hat bereits 30 derartige Alternativen zum Tierversuch als validiert anerkannt. Allerdings wird die Forschung nach Alternativen sehr stiefmütterlich behandelt, so stehen in Deutschland einem Forschungsbudget von € 2,2 Milliarden pro Jahr ein Budget für Alternativenforschung von € 4 Millionen pro Jahr gegenüber. Die EU betreibt lediglich in Norditalien ein Zentrum für die Validierung und Erforschung von Alternativen, das ECVAM http://ecvam.jrc.it/.

Folgende Tests mit Zellkulturen wurden z.B. bereits entwickelt:

  • 3D-Hautmodell, 27. 10. 2000, aus Menschenhaut von Operationen
  • Leber aus dem Reagenzglas, 16. 11. 2000, 3D-Leberzellenkolonie
  • Künstliche Haargefäße des Hirns, 18. 6. 2001, Blut-Hirn Schranke
  • 3D Gelenkskapseln
  • Darmwand als Zellkultur
  • Mikrochip für folgende Organe: Haut, Leber, Lunge, Niere, Blutgefäße, Lymphknoten, Nervenzellen und einen Mini-Organismus

Tests auf erbgut- und embryonalschädigende Wirkung lassen sich mit Bakterien, Pilzen und Hefe durchführen, da die DNA dieser Organismen längere Gensequenzen enthalten, die mit dem der Menschen zu großen Teilen übereinstimmen.

Tests am Subsystem des menschlichen Organismus können an Zellkulturen, Stammzellen, 3D Organkulturen, Organschnitten, Frühembryos und Eiern durchgeführt werden. Für Tests am gesamten Organismus bieten sich an:

  • Computersimulation (Modelle für Mutogenität, Karzerogenität, Toxizität)
  • Klinische Studien - Datenbank
  • Vorsichtige Tests an freiwilligen Menschen (geschehen in jedem Fall)

Der VGT bietet einen Einkaufsführer für tierversuchsfreie Kosmetika und Haushaltsartikel an, die ausschließlich mit derartigen Alternativen getestet wurden.

Ethik und Tierversuch

Für jene Tierversuche, die anhand von Krankheitsmodellen am Tier einen Heilungsmethode für Menschen entwickeln wollen, gibt es das Problem, dass dieses Krankheitsmodell im Versuchslabor der tatsächlichen Krankheit beim Menschen nicht entspricht.

Jene Tierversuche, die die Verträglichkeit, Giftigkeit oder krebserregende Wirkung von Substanzen für Menschen feststellen wollen, indem sie an Tieren testen, ergibt sich das Problem der mangelnden Übertragbarkeit.

Tierversuche zur Grundlagenforschung, also aus reiner Neugier mit einem sehr spekulativen Nutzen für Menschen in der unbestimmten Zukunft, müssen aus ethischen Gründen grundsätzlich hinterfragt werden. Auch die Astronomie kommt ohne Versuche aus, sie kann nur beobachten, was sich im Universum abspielt. Und dennoch ist diese Wissenschaft sensationell erfolgreich. Vielleicht ist auch in der biologischen Forschung die menschliche Kreativität gefragt, mit einfallsreichen Methoden ohne Tierleid unser Wissen zu erweitern, statt Tiere dafür leiden zu lassen.

Medizinische Versuche an Menschen zu deren Nachteil sind spätestens seit der Menschenrechtsdeklaration von Helsinki 1964 verboten. Menschenrechte sollen die einzelnen Menschen davor schützen, für den Nutzen der Allgemeinheit in Versuchen missbraucht zu werden.

Auf Tiere wendet man allerdings eine ganz andere Ethik, einen sogenannten Utilitarismus an. Bei Tieren soll eine Schaden-Nutzen Analyse für die ethische Bewertung durchgeführt werden, wobei nur sie den Schaden zu tragen haben, während der Nutzen den Menschen zugutekommt.

Die Gesellschaft muss also auch ernsthaft hinterfragen, ob eine Nützlichkeitsabwägung dieser Art überhaupt mit den ethischen Grundsätzen des Rechts der Individuen auf Respekt, d.h. auf Leben, Unversehrtheit und Freiheit, vereinbar ist. Der VGT setzt sich dafür ein, dass Tierversuche zunehmend eingeschränkt werden und strengeren ethischen Überprüfungen unterliegen, mit dem Ziel, eines Tages vollständig abgeschafft zu werden.

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