Ferkelspenden! vgt.at Verein gegen Tierfabriken Menü

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.11.2008)

Wien, am 07.11.2008

Sinnloses Töten zum Martinstag

Unzählige Gänse und Enten werden für diesen alten, heute sinnlos gewordenen, Kult geopfert

Wie bei einigen anderen Traditionen weiß heute kaum noch wer, warum Handlungen an gewissen Tagen durchgeführt werden, warum etwas, so und nicht anders, einfach sein „muss".

Damals ...
Geht man in der Zeitgeschichte rückwärts auf Spurensuche nach dem Ursprung von Martini, stößt man zuallererst auf einen Brauch unter Mägden und Knechten. Der 11.11. läutete die Wintersaison in einer früher sehr bäuerlich geprägten und ärmlichen Gesellschaft ein. Es war Zahltag für das abgelaufene Pachtjahr. Die Hilfskräfte bekamen ihren Lohn und mussten sich von einem Tag auf den anderen neue Arbeit suchen. Praktisch zum Trost wurde nochmal richtig gefeiert, Wein getrunken und Hausschlachtungen durchgeführt. Ein seltener Tag, denn es kam Fleisch auf den Tisch.

... und heute
Heutzutage hat sich viel geändert: Arbeitskräfte sind zumeist in ein staatlich soziales Netz eingebunden, kaum jemand arbeitet noch die harte Arbeit am Feld, es gibt hilfreiche Maschinen bei der Ernte und Fleisch ist keine Besonderheit mehr, denn es kommt beim Großteil der Bevölkerung täglich durchschnittlich ein 1/4 Kilo an Fleischprodukte in Form von Wurst, Schinken, Burgern, Paniertem und ähnlichem auf den Tisch. Viel zu viel wie ErnährungswissenschafterInnen und Ärzteschaft warnen! Erlaubt wären laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) maximal 300 – 600 g pro Woche. Ergänzend sollte erwähnt werden, dass bei pflanzlichen Produkten wie Obst, Gemüse, Korn bei normalem Verzehr keine kritische Grenze überschritten werden kann!

Eines ist jedoch geblieben: der „Zahltag". Nicht mehr für arme Mägde und Knechte sondern für zig tausende arme Vögel, die einem Brauch, der heute – völlig aus dem Zusammenhang gerissen – gelebt wird, zum Opfer fallen. Immerhin legen wir auch keine Tierknochen mehr, um die Zukunft – ob nun ernsthaft oder spielerisch – vorrauszusagen. Gänse waren im Altertum Orakeltiere, aus deren Knochen das bevorstehende Winterwetter vorhergesagt wurde:
„Ist das Brustbein der Martinsgans braun,
wirst du warmes Winterwetter schau,
ist es aber weiß, gibt es Schnee und Eis."

Symbolik
Doch schauen wir noch weiter in die Vergangenheit zum Ursprung des Feiertags des im Christentum heilig gesprochenen Martins. Die Legende geht zurück auf einen Offizier, der um 316 n.Chr. im ungarischen Steinamanger geboren wurde. Als Anführer eines römisches Reiter-Regiments stieß er im Winter vor dem Stadttor vor Amiens auf einen frierenden Bettler und schenkte ihm die Hälfte seines Mantels. Die Geste war demnach ein Symbol zum Erhalt von Leben, nicht um Leben zu nehmen.

Später ließ sich Martin taufen und wurde schließlich zum Bischof von Tours gewählt. Nach einer anderen Legende wollte Martin lieber ein bescheidener Mönch bleiben als höhere Ämter zu bekleiden und versteckte sich vor der seiner Wahl zum Bischof fliehend in einem Gänsestall. Doch die Gänse lärmten in Anbetracht des Eindringlings und verrieten Martin. So eine andere Version, warum die Gänse von heute für die damaligen Zeiten und den bescheidenen Martin ihr Leben immer noch lassen sollen, um als opulentes Mahl zu enden.

Alternative
Für diejenigen, denen Tierschutz genauso am Herzen liegt wie Brauchtum oder diejenigen, die einfach nicht auf den Fleischgeschmack verzichten möchten, empfiehlt der Verein Gegen Tierfabriken den Besuch im Gasthaus Schillinger in Großmugl bei Stockerau/NÖ. Das urige Gasthaus offeriert ab FSamstag, dem 8. November, die ganze Martini-Saison lang seinen Gästen Seitan „Gans'l". Eine pflanzliche bekömmliche Speise, die ohne Blutvergießen hergestellt wurde und geschmacklich durch die richtige Würze und Konsistenz schwer von der zubereiteten toten Gans zu unterscheiden ist. Denn Fleisch ist eigentlich geschmacklos und bekommt erst durch Fette und Gewürzen Geschmack.

Lesen Sie mehr über eine tierproduktfreie Ernährung und ihre Vorteile für Gesundheit und Umwelt und ordern Sie dein Exemplar der druckfrische Ausgabe des vegan.at Magazin (Gratis-Exemplar bestellen)!

 

Deine Privatsphäre ist uns wichtig!

Wir verwenden Cookies und verwandte Technologien, um unsere Website weiter zu entwickeln, um unsere Bewerbung dieser Website zu optimieren, die Ergebnisse zu messen und zu verstehen, woher unsere Besucher:innen kommen.

Du kannst die Cookies hier auswählen oder ablehnen.

DatenschutzhinweisImpressum
Einstellungen Alle ablehnen Alle erlauben

Cookie Einstellungen

Notwendige Cookies

Die notwendigen Cookies sind zur Funktion der Website unverzichtbar und können daher nicht deaktiviert werden.

Tracking und Performance

Mit diesen Cookies können wir analysieren, wie Besucher:innen unsere Website nutzen.

Wir können beispielsweise nachverfolgen, wie lange du auf der Website bleibst oder welche Seiten du besuchst. Das hilft uns unser Angebot zu optimieren.

Du bleibst aber anonym, denn die Daten werden nur statistisch ausgewertet.

Targeting und Werbung

Diese Targeting Technologien nutzen wir, um den Erfolg unserer Werbemaßnahmen zu messen und um Zielgruppen für diese zu definieren.

Konkret kann das Unternehmen Meta Informationen, die auf unserer Website gesammelt werden, mit anderen Informationen die dem Unternehmen bereits zur Verfügung stehen, kombinieren. Auf diese Weise können wir Menschen in den sozialen Medien Facebook und Instagram möglichst gezielt ansprechen.

Speichern Alle erlauben