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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.10.2010)

Wien, am 13.10.2010

Betäubungslose Ferkelkastration: BIO-AUSTRIA - traurige Antworten, die das Leid der Tiere außer Acht lassen

BIO AUSTRIA schreibt in Ihrer Antwort auf den VGT- Emailappell, dass eigentlich alle Alternativen zur herkömmlichen Ferkelkastration nicht umzusetzen sind und viele davon nicht tierschutzgerecht sind

Als einzig derzeit mögliche Alternative sehen sie die "Pseudoschmerzausschaltung", die auch im konventionellen Bereich ab 2011 angewandt wird.

BIO AUSTRIA: Sowohl die Vollnarkose (mit Injektion oder Inhalation), die Immunokastration, als auch die Ebermast sind aus Tierschutzgründen, aus Gründen der Anwendbarkeit sowie der finanziellen Belastung für die Schweinehalter nicht ohne weiteres umsetzbar.

VGT: Leider gibt es bei fast allen Alternativen Vor- und Nachteile, doch aus Sicht des Tierschutzes ist eine Änderung des jetzigen Zustandes unabdingbar. Kosten (finanzielle Belastung der Schweinehalter) und Umstellungsprobleme bei Managementanpassungen (Gründen der Anwendbarkeit) dürfen hier nicht als Ausschlusskriterien gewertet werden.

BIO AUSTRIA: Die Injektionsnarkose hingegen birgt ein nicht unerhebliches Risiko für Ferkelverluste, da die Dosierung des Narkosemittels für die kleinen Tiere schwierig ist und durch das lange Nachschlafen die Gefahr des Auskühlens groß ist.

VGT: Das lange Nachschlafen bzw. die Gefahr des Auskühlens ist wiederum eine Managementmaßnahme. Bei vielen Gesetzesänderungen sind Investitionen und Managementumstellungen nötig, um die Situation zu verbessern.

BIO AUSTRIA: Die Immunokastration ist aus Sicht des Tierschutzes positiv zu bewerten, da auf einen chirurgischen Eingriff verzichtet werden kann. Allerdings basiert diese Methode auf einen Eingriff in das Hormonsystem. Es ist daher fraglich, ob es sich hierbei um eine geeignete Alternative für den Bio-Bereich handelt.

VGT: Bei der Immunkastration wird kein Hormon eingesetzt, sondern ein Eiweißstoff, der das Hormon GnRH beeinflusst und dessen Wirkung aufhebt. In Australien und Neuseeland wird die Immunkastration durchgeführt und hat sich als praxistauglich herausgestellt. Vermeintliche Angst von KonsumentInnen (von der die Landwirtschaft spricht) ist fehl am Platz, es gibt kein Gesundheitsrisiko für die KonsumentInnen.

BIO AUSTRIA: Um die Möglichkeit der Ebermast zu eröffnen, muss aber noch die sogenannte "elektronische Nase" entwickelt werden, um "Stinker" unter den Ebern sicher erkennen zu können.

VGT: Neben der Kastration durch den Tierarzt/ die Tierärztin mit absoluter Schmerzausschaltung ist die Ebermast für die Ferkel die beste Alternative, da hier vollkommen auf die Kastration und auf andere Maßnahmen am Ferkel selbst verzichtet wird. Bei der Ebermast werden die männlichen Schweine mit einem geringeren Schlachtgewicht getötet, da dann der Ebergeruch oft noch nicht entwickelt wurde. Um die sogenannten Stinker (Tiere mit Ebergeruch) herauszufiltern, würde der Schlachthof eine elektronische Nase brauchen, die aber aus Kostengründen bis jetzt noch auf keinem österreichischen Schlachthof zu finden ist. In Großbritannien war und ist der Ebergeruch noch nie ein Problem gewesen. Auch in Deutschland, Spanien und Portugal ist diese Alternative immer mehr im Kommen.

BIO AUSTRIA: BIO AUSTRIA ist sich bewusst, dass die Schmerzmittelgabe nur ein erster Schritt in Richtung mehr Tiergerechtheit ist und bemüht sich, weiter nach anderen Lösungen zu suchen. Die Ebermast ist möglicherweise die beste Lösung für den Bio-Bereich - bis eine Umsetzung möglich ist, müssen aber die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

VGT: Wissenschaftliche Arbeiten und Forschungsprojekte gibt es schon seit Jahren. Es ist gut, wenn in diesem Bereich weiter geforscht wird, aber wie lange will man noch warten, bis eine "Lösung" zur chirurgischen Kastration gefunden ist? Bis dahin soll anscheinend die althergebrachte brutale Methode weiterhin durchgeführt werden!


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