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Animal Liberation Workshop in Salzburg

Mit diesem ALW hat die Serie der ALWs im Herbst 2009 begonnen

Die Animal Liberation Workshops gibt es seit 2005 und sie finden seitdem alle 2 Jahre sehr erfolgreich statt. Und das, obwohl die Sonderkommission gegen den Tierschutz und der fanatische Tierschutzgegner in der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt, der das Verfahren gegen den Tierschutz betreibt, sie als "kriminell" bezeichnen. Ja, im Strafantrag wird explizit behauptet, dass die angestellten Mitarbeiter des VGT kriminell wären, weil sie diese völlig legalen Veranstaltungen mitorganisiert haben, und weil das eine kriminelle Organisation unterstützen würde. Wer nicht glauben kann, dass in einem angeblich demokratischen Rechtsstaat eine derartig schwachsinnige Unterstellung zu einer Anklage mit 5 Jahren Strafdrohung führen kann, möge sich den Vorwurf wörtlich auf Seite 16 des Strafantrags zu Gemüte führen.

Heuer in Salzburg war sogar die GRAS, die grünalternative StudentInnenschaft, zusammen mit dem VGT die Organisatorin des ALW und er fand am 3. Oktober 2009 in einem Hörsaal der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg statt. Über 30 Personen nahmen daran teil, um über die Aktivitäten im Tierschutz in Salzburg informiert zu werden. Die lokalen AktivistInnen boten zusätzlich ein wunderbares kostenloses veganes Buffet.

Nach einem Einleitungsvortrag zur Situation der Tiere in unserer Gesellschaft und einem Motivationsfilm, sprachen VertreterInnen von RespekTiere, VGT, der Salzburger Tierrechtsgruppe und des Salzburger Vegetarischen Stammtischs über die Aktivitäten vorort in letzter Zeit. Anschließend gab es eine rege Diskussion über Sinn und Unsinn von Demonstrationen und wie man am besten die Situation der Tiere verbessern könnte.

Nachdem sich alle TeilnehmerInnen ausreichend am Buffet gestärkt hatten, gab es zwar keine Demonstration, wie sonst bei ALWs üblich, aber die Nachtmittagsworkshops. Zunächst sprach jemand von der Veganen Gesellschaft über die Gründe und Auswirkungen der veganen Ernährung und über die Möglichkeiten, dabei mitzuhelfen, Informationen über die vegane Lebensweise zu verbreiten. Ein Vertreter der StudentInnengruppe SAVE präsentierte seine Gedanken zum Zusammenhang zwischen linksprogressiver Gesellschaftskritik und der Tierrechtsphilosophie und stellte seine Gruppe vor, die zwar noch hauptsächlich nur in Wien aktiv ist, aber Zweigstellen an den Unis in anderen Städten wie Salzburg gerne gründen möchte. Tierrechtsaktivismus an der Uni ist besonders wichtig, weil er sich direkt an jene Personen wendet, die nach einem abgeschlossenen Studium an den Schaltstellen der Macht im Staat sitzen werden.

Zuletzt präsentierte eine Sprecherin der bundesweiten Kleider Bauer Pelzkampagne die Geschichte und Strategie dieses Projekts. Kampagnen gegen Firmen, um sie zu einer tierfreundlicheren Geschäftspolitik zu bewegen, stehen im Zentrum der Anklage gegen den Tierschutz nach ยง278a. Umso erfreulicher ist daher das Faktum, dass sich junge Menschen durch diesen gezielten staatlichen Terror nicht einschüchtern und davon abbringen lassen, ihre Grundrechte einzufordern und Verantwortung zu übernehmen, indem sie diese und ähnliche Kampagnen ungebrochen weiterführen.

Der ALW in Salzburg zeichnete sich dadurch aus, dass die lokalen Gruppen und AktivistInnen die meisten Workshops selbst übernommen haben. Dennoch war ein bundesweiter Austausch von Gedanken und eine Vernetzung möglich, wenn auch der eigentliche Sinn der ALWs jener ist, interessierte NeueinsteigerInnen in die Tierrechtsbewegung darüber zu informieren, in welcher Weise sie aktiv werden können. Besonders interessant waren die heftigen Diskussionen über die Rolle von Demonstrationen. Bei einigen Langzeitaktiven in Salzburg steht das Bedürfnis im Vordergrund, statt gegen etwas zu demonstrieren, sich für positive Alternativen einzusetzen. Allerdings sind gerade die Medien nicht interessiert, über positive Alternativen zu berichten, sondern sie fokussieren ihre Aufmerksamkeit auf Konfrontation und spektakuläre Aktionen. In diesem Spannungsfeld werden wohl letztendlich alle TierrechtsaktivistInnen und auch alle aktiven Gruppen ihren eigenen Platz finden müssen, der am meisten ihren persönlichen Vorstellungen entspricht.