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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.01.2024)

Wien, am 30.01.2024

40. Anti-Jägerball-Demo Hofburg: 100 Tierschützer:innen konfrontieren Jagd mit viel Kritik

Die Liste ist lang: ausgesetzte Zuchtfasane, Gatterjagd, Baujagd, Fallenjagd, Abschuss von Hunden und Katzen, keine Schonzeit für Säugetiermütter usw. – deshalb Bundesjagdgesetz!

Vor 41 (!) Jahren, im Jänner 1983, versammelte sich erstmals eine handvoll mutiger Tierschützer:innen anlässlich des Jägerballs vor dem Eingang in die Hofburg, um sich der übermächtigen Jagd entgegen zu stellen. Damals wurden sie verlacht. Gestern lachte niemand mehr, als 100 Tierschützer:innen von 19 bis 23:30 Uhr mit großer Lautstärke ihren Unmut gegen die Jagd kundtaten. Auf 3 Standorte am Heldenplatz verteilt, wurden alle Ballgäste erreicht. Doch diese Aufteilung ist kein Wunsch der Tierschützer:innen, sondern wird ihnen von der Behörde vorgegeben. Der Grund: die Organisator:innen des Jägerballs haben über 10 Jahre im voraus eine Platzhalterdemo vor dem Eingang angemeldet. Vier armselige Menschen sind dazu abkommandiert worden, von 20 bis 22 Uhr ein Plakat „Jagd und Naturschutz gehen Hand in Hand“ zu halten. Deshalb verschob die Polizei die Tierschutzdemos um 50 m in alle Himmelsrichtungen, was aber dem Elan der Tierschützer:innen keinen Abbruch tat.

Unter den Ballgästen befanden sich auch Exkanzler Sebastian Kurz und Exlandwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die Arm in Arm und betont unbeeindruckt zwischen den Tierschutzdemos durch marschierten. Dass Tierschützer:innen länger durchhalten als die beiden in der Politik, hat zum Verbot des Schweine-Vollspaltenbodens geführt, das allerdings nach dem VfGH-Erkenntnis, das dem Tierleid mehr Bedeutung zugesteht, jetzt neu verhandelt wird.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch war auch unter den Demonstrant:innen: Die jährliche Anti-Jägerballdemo ist die längste aktuelle Tierschutztradition, die wir in Österreich haben. Ich kann mich noch an die Anfänge erinnern, wie die Jägerschaft davon ausging, dass wir nur ein paar verirrte Schafe wären, die bald zur Herde der uneingeschränkten Befürworter:innen der Jagd zurückkehren werden. 41 Jahre später hat sich gezeigt, dass wir die Mehrheit der Bevölkerung für unser Anliegen gewonnen haben. Laut Market Umfrage sind nur 27 % der Menschen grundsätzlich dafür, dass in Österreichs Natur die Jagd betrieben wird. Für ein Ende der tierquälerischen Auswüchse der Jagd, wie die Gatterjagd und die Abschießbelustigung auf ausgesetzte Zuchtvögel aus der Massentierhaltung, sind über 90 %. Momentan sammelt das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz Unterstützungserklärungen, um genau diese Auswüchse abzustellen.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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