Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.02.2000)
09.02.2000Appell an den tschechischen Präsidenten
Tierschützer aus Tschechien, Österreich,
Deutschland und der Schweiz appellieren an den tschechischen Präsidenten die neue Tierfabrik des berüchtigten Hühnerbarons an der deutsch-tschechischen
Grenze in Domazlice (nahe der bayrischen Ortschaft Eschlkam) zu verhindern.
"Sehr geehrter Herr Präsident,
gemäß einem Urteil des Verfassungsgerichtshofes Deutschlands verletzt die Haltung von Legehennen in Käfigbatterien das deutsche Tierschutzgesetz. Diese extrem tierquälerische Haltungsform muß deshalb in Deutschland abgeschafft werden. Auch die EU hat diese letzten Juni mit einer Übergangsfrist verboten.
Der international berüchtigte und in Deutschland mehrfach verurteilte und mit einem Tierhalteverbot belegte Eier-Fabrikant plant nun mittels Strohmännern in Domazlice in Tschechien, unweit der deutschen Grenze, eine gigantische Hühnerfabrik für 1,8 Millionen Legehennen. Im August fand dort eine Großdemonstration von Tierschutzorganisationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien statt, an der auch der "Verein gegen Tierfabriken" teilnahm. Die deutschen und tschechischen Medien berichteten ausführlich darüber. Weitere Demonstrationen werden stattfinden. Muß Domazlice ein Ort dauernder Bürgerproteste werden, dessen Namen man in halb Europa als Ort schlimmster Tierausbeutung und Umweltverpestung im Gedächtnis behält, bevor die tschechischen Behörden handeln?
Mit dem Bau dieser Fabrik an der Grenze zu Deutschland soll offensichtlich das deutsche bzw. europäische Tierschutzrecht umgangen werden. Wenn Tschechien zu Europa gehören will, dann erwarten wir, daß dies nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell gilt. Es wäre unerträglich, wenn Tschechien solchen Tierschutz- und Umweltverbrechern wirtschaftliches Asyl gewähren würde.
Wir apellieren deshalb an Sie, Herr Präsident, alles daran zu setzen, daß der Bau dieser Tierfabrik in Tschechien verhindert wird."