Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.03.2014)
Wien, am 14.03.201438.000 Hühner in Deutschland getötet
Der bittere Beigeschmack der modernen Nutztierhaltung
Im deutschen Ort Emlichheim wurde am Mittwoch (12.3.) ein ganzer Betrieb mit Freilandlegehennen ausgeräumt, das heißt 38.000 Tiere wurden getötet. Der Grund war eine Infektion mit Vogelgrippe, jedoch mit einem für den Menschen ungefährlichen Subtyp H5N1. Der Betrieb wurde desinfiziert und im Umkreis von 1 Kilometer wurde ein Sperrbezirk eingerichtet - es gibt weitere Betriebe mit 73.500 Tieren in der Gegend.
Der VGT bedauert derartige Vorfälle besonders, da sie ein Symptom der modernen Massentierhaltung sind, gegen die der Verein seit Jahren kämpft. Viele Menschen in Österreich wissen nicht, dass Fleisch und Eier auch in Österreich fast ausschließlich in Massenbetrieben produziert werden. Derzeit laufen Planungen, eine Hühnermastfabrik für 51.000 (!) Tiere im steirischen Gosdorf zu bauen. Notschlachtungen von einer großen Masse von Tieren kommen im System Massentierhaltung regelmäßig vor - ob im Falle der BSE-Krise, im Falle der Maul- und Klauenseuche oder der verschiedenen Grippeviren wie Vogel- oder Schweinegrippe.
Jedoch müssen nicht nur unzählige namenlose Tiere ihr Leben lassen, auch die Gesundheit der Menschen wird durch die moderne Nutztierhaltung riskiert. Die Enge der Tiere in der Massentierhaltung bietet einen idealen Nährboden für Erreger, die auch auf den Menschen überspringen können. Auch entwickeln sich immer mehr antibiotikaresistente Mikroorganismen, wodurch die Bekämpfung dieser Keime auch beim Menschen immer schwieriger wird. Ursprünglich wurden Antibiotika in der Tierhaltung nur im Krankheitsfall eingesetzt. Mittlerweile werden sie jedoch prophylaktisch gegeben, da die Tiere durch die schlechten Haltungsbedingungen vielen Erregern nicht mehr gewachsen sind. Zudem ist der Einsatz von Antibiotika für die Tierindustrie auch sehr profitabel: Antibiotika haben einen wachstumsfördernden Effekt.
Und so hat die moderne Nutztierhaltung einen bitteren Beigeschmack. Der VGT fordert eine artgerechtere Tierhaltung und lädt die Menschen zu einem Umdenkprozess ein, das System der Massentierhaltung nicht mehr zu unterstützen.