Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.07.2014)
Graz, am 09.07.2014VGT lobt steirischen Agrar-Landesrat Seitinger für seine Einsicht: Tierfabriken müssen gestoppt werden! 1800 erstickte Schweine sind genug!
In der heutigen Ausgabe der Kleinen Zeitung spricht sich Agrar-Landesrat und Ex-Tierschutzrat Seitinger für ein Ende der Tierfabriken aus. Die jahrelange Aufdeckungsarbeit des VGT scheint nun Früchte zu tragen. Lange wurde das Problem ignoriert und die Situation schöngeredet. Dass es fünf vor zwölf ist, hat nun auch LR Seitinger eingesehen.
Wie so oft hat auch dieses Mal der VGT einen unglaublichen Skandal aufgedeckt: in einer steirischen Tierfabrik eines "Tierarztes" haben knapp 1800 Schweine einen fürchterlichen Erstickungstod erlitten. Wären nicht Gerüchte darüber mehr als 10 Tage (!) nach dem Vorfall zum VGT gekommen, wäre dieser Skandal unentdeckt geblieben!
David Richter, VGT Steiermark dazu: "Seit Jahren machen wir darauf aufmerksam, dass sich die Politik der Problematik stellen muss. Schönreden, wie es die PolitikerInnen bisher taten, hilft in Wirklichkeit niemandem." Weiter: "Nach diesen positiven Signalen seitens des Agrarlandesrates habe ich heute Herrn Seitinger einen Gesprächstermin angeboten. Wir möchten uns selber davon überzeugen, dass die bisherige Schiene - die Förderung und Unterstützung der Mega-Tierfabriken - verlassen wird. Denn bisher hat sich die ÖVP/-Landwirtschaftskammer massiv für die Tierfabriken eingesetzt und sogar Druck auf kritische Bürgerinitiativen sowie Tierschutzorganisationen ausgeübt."
Unter Beweis stellen kann LR Seitinger seine neuen Forderungen sofort: "Wir möchten ganz aktuell auf zahlreiche Massentierhaltungen aufmerksam machen, die auch in der Südsteiermark geplant sind" sagt David Richter. "Es gab bereits zahlreiche Bauverhandlungen, wo wir gemeinsam mit AnrainerInnen unsere Bedenken angebracht haben. Es geht hier um Tierfabriken für zehntausende Schweine. Auch für diese muss es dringend einen Förderstopp geben! Denn Landesrat Seitinger hat Recht: für Tierquälerei, die Zerstörung kleinbäuerlicher Struktur und Umweltzerstörung dürfen unsere Steuergelder nicht weiter missbraucht werden!"
Information bedeutet KonsumentInnenschutz
Bisher war es die Aufgabe der Tierschutzvereine, Bilder und Filme vom Tierleid an die Öffentlichkeit zu bringen. Deshalb ist die Forderung von LR Seitinger, den KonsumentInnen die Möglichkeit zur Information zu geben, sehr zu begrüßen. Denn oft verstecken sich fürchterliche Tierschutz-Tragödien hinter Begriffen wie Regionalität oder Gütesiegeln wie das der AMA. "Transparenz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen Fehler erkennen und darauf reagieren, wenn wir die Strukturen in der österreichischen Landwirtschaft nicht vollkommen zusammenbrechen sollen" warnt Richter vom VGT eindringlich.