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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.01.2021)

EU, am 28.01.2021

EU will Bezeichnung „pflanzliche Milchalternative“ verbieten

Milchlobby hält Konsument:innen offenbar für nicht zurechnungsfähig. EU beugt sich dem Druck.

Nachdem der „Veggie Burger Ban“ im Oktober noch abgewehrt werden konnte (wir berichteten) drohen nun gravierende Einschränkungen für pflanzliche Milchalternativen. Durch den Änderungsantrag 171 der EU sollen ab März Bezeichnungen wie „pflanzliche Milchalternative“, „wie Butter“ und auch Darstellungen in der Werbung, die Milch ähneln, wie etwa weißer Schaum, der in einen Cappuccino gegossen wird, verboten werden. Außerdem könnten auch ähnliche Verpackungen für Milchalternativen verboten werden. Das Verbot soll vermeintlich verhindern, dass pflanzliche mit Tierprodukten verwechselt werden können.
 

Petition: Retten wir die Hafermilch! (vegan.at)

 

„Müssen wir wirklich davor geschützt werden, versehentlich die weitaus gesündere, umweltfreundlichere und tierleidfreie Hafermilch anstelle von Kuhmilch zu kaufen?“, fragt sich VGT-Tierschutzreferentin Ines Haider. „Wenn irreführendes Marketing verboten sein soll, dann müssten tierliche Produkte aus Massentierhaltung auch die Darstellungen von glücklichen Tieren auf ihren Verpackungen streichen und auch pflanzliche Zusätze, wie garnierendes Gemüse oder Kräuter, müssten von den Bildern verschwinden! Bezeichnungen wie „pflanzliche Milchalternative“, „wie Butter“ oder „für laktoseintolerante Personen geeignet“ sind dagegen keineswegs irreführend, sondern eine exakte Beschreibung der Tatsachen.“

 

Protestmail schreiben!

 

Sind Konsument:innen wirklich zu dumm?

Der schwedische Haferdrink-Hersteller Oatly hat gemeinsam mit GfK in Deutschland eine Umfrage durchgeführt, laut derer gerade einmal 5 % der Befragten angaben, schon einmal versehentlich ein veganes Produkt gekauft zu haben und nur die Hälfte davon, also 2,5 % haben sich daran gestört.1 Viel schlimmer ist es allerdings umgekehrt, wenn Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen vegan ernähren, versehentlich ein Produkt mit tierlichen Inhaltsstoffen erwerben, da sie dieses dann nicht konsumieren können. Daher wäre es viel wichtiger, dass vegane Produkte leichter erkennbar werden und nicht auch noch durch abstrakte Begriffe und Verbote von Namen wie „Milchalternative“ noch schlechter auffindbar werden. Für Menschen mit Milchallergien und Laktoseunverträglichkeit wird das Leben dadurch sogar gefährlicher, wenn sie nicht mehr so leicht erkennen können, was sie als Alternative zu Milch kaufen können.

Ines Haider weiter: „Dass der Angriff der Milchlobby nicht der leichteren Erkennbarkeit gilt, sondern eine reine Schikane für die wachsende Industrie der pflanzlichen Milchalternativen ist, sieht man schon allein daran, dass Produkte wie „Scheuermilch“ oder „Sonnenmilch“ ihre Namen behalten dürfen, obwohl ein versehentlicher Konsum dieser Produkte extrem gesundheitsschädlich wäre. Oatly vermutet zurecht, dass die Milchlobby einen Vorwand verwendet, um tierfreundliche Konkurrenz durch juristische Winkelzüge zu behindern. Die bereits übliche Aufschrift „keine Milch“ könnte nicht klarer sein. Wer sich nicht sicher ist, ob er:sie klug genug ist, um pflanzliche von Kuhmilch zu unterscheiden, kann den kleinen Test von Oatly machen!“


Update: Am 23. Februar haben 21 NGOs einen Brief an die portugiesische Ratspräsidentschaft abgeschickt. Unterzeichnet haben unter anderem Greenpeace, Foodwatch, WWF, der Verbraucherschutzverein.at von Peter Kolba sowie die Vegane Gesellschaft Österreich. Anlass ist scharfe Kritik der NGOs am Änderungsantrag 171, der bald im Trilog zwischen Rat, Kommission und EU-Parlament diskutiert werden soll. Der Inhalt des Antrags ist brisant: Der Bezeichnungsschutz für Milch soll massiv verschärft werden. In Zukunft soll es verboten werden, auf Hafermilchpackungen Bilder (ein Glas Hafermilch) oder Worte (Alternative zu …) zu verwenden, die an Milch erinnern; Vergleiche mit Milch zu ziehen (verursacht 75 % weniger CO2 als Kuhmilch) oder sogar Verpackungen zu nutzen, die an Milch erinnern. "Muss dann Hafermilch in Waschmittelflaschen verkauft werden?" bemerkt der Obmann der VGÖ, Felix Hnat, zynisch.

Das Tierrechtsradio vom 5. März im Gespräch mit Felix Hnat, Obmann der Veganen Gesellschaft:

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1 Vegconomist – Das vegane Wirtschaftsmagazin: Are You Stupid?

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