Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.05.2024)
Obertilliach, Osttirol, am 06.05.2024VGT-Demo in Osttirol bei Totschnig-PK: Wann bekommen Schweine endlich Stroh?
Pressekonferenz zur Sicherung der Bergwälder: Kommt der Wolf, wächst der Wald – die rechtswidrigen Verordnungen zur Ausrottung des Wolfes schaden uns allen
Die Zeit drängt, das Zeitfenster für einen Parlamentsbeschluss zur Beendigung der Schweinehaltung auf Vollspaltenboden schließt sich. Deshalb nutzen Tierschützer:innen österreichweit jede Chance, Landwirtschaftsminister Totschnig mit der Forderung von 92 % 1 der Menschen in Österreich zu konfrontieren: Schweine brauchen Stroh statt einen einstreulosen Beton-Vollspaltenboden. Heute protestierten VGT-Aktivist:innen aus Kärnten und Osttirol bei einer Pressekonferenz des Ministers in Obertilliach in Osttirol. Mit dem Megaphon wurden die Anwesenden über das Tierleid in Österreichs Schweinefabriken informiert. Laut Statistik Austria müssen nur 3 % der Schweine in Osttirol auf Vollspaltenboden leben.2 Aber einerseits essen die Menschen in Osttirol genauso Vollspaltenboden-Schweinefleisch und andererseits entscheiden die politisch Verantwortlichen hier, allen voran Minister Totschnig, über die bundesweiten Haltungsbedingungen mit. Österreich braucht ein echtes Verbot des Vollspaltenbodens und ein Ausstiegsszenario, das einen zeitlich überschaubaren Rahmen hat.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch weist auch auf den Inhalt der Pressekonferenz hin: Das Ende des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung ist zweifellos momentan die wichtigste und drängendste Forderung des Tierschutzes in Österreich. Aber bei dieser Pressekonferenz ging es um die Sicherung der Bergwälder. Wie einige Studien, zuletzt jene von Eike Schumann an der Forstschule Eberswalde von August 2022,3 belegen, wächst der Wald, wenn der Wolf kommt. Wörtliche Schlussfolgerung von Schumann: Im Untersuchungsgebiet ergab sich ein sehr starker Rückgang der Verbissschäden [und] eine deutliche Zunahme der Pflanzenzahlen auf den Kulturen durch Anreicherung mit Naturverjüngung. Will Osttirol seine Bergwälder schützen, sollten Tirol und Kärnten ihre illegalen Wolfsausrottungsverordnungen zurück nehmen. Das hätte das Thema dieser Pressekonferenz sein sollen.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
Quellen
- vgl. Eurobarometer Umfrage 2023
- vgl. Grafik auf vgt.at/vollspalten, basierend auf der Agrarstrukturerhebung 2020, Statistik Austria
- Schumann, Eike: Entwicklung der Schalenwildbestände im Fläming vor dem Hintergrund der Besiedlung durch den europäischen Wolf. Bachelorarbeit, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, 2022