Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.05.2024)
Wien, am 29.05.2024Jetzt: Strohmauer vor ÖVP-Zentrale in Wien – Tierschutz auf den Barrikaden wegen Vollspalten
Aufdeckung des VGT gestern hat gezeigt, dass die ÖVP-Alternative zum Vollspaltenboden in der Schweinehaltung für die Tiere keinen Unterschied macht: Stroh muss her
Die Schweine haben dieselben Wunden an den Beinen, dieselben geschwollenen Gelenke, dieselben entzündeten Augen und dieselben abgebissenen Schwänze. Das ist das Ergebnis der Aufdeckung des VGT von einer Schweinefabrik, in der Tiere in jener Version eines strukturierten
Vollspaltenbodens gehalten werden, die die ÖVP und die Schweineindustrie als die Alternative zum herkömmlichen Vollspaltenboden anpreisen und gesetzlich festschreiben wollen. Genau so müssen alle Neu- und Umbauten nämlich seit 2023 aussehen. Doch das reicht offensichtlich nicht. Das ist kein Ende des Vollspaltenbodens. Die ÖVP blockiert aber jede Verhandlung mit den Grünen um ein echtes Ende mit einer tief eingestreuten Liegefläche. Diese wäre sogar gesetzlich bereits notwendig, würde man das Tierschutzrecht ernst nehmen. Dort steht nämlich, dass jedem Schwein ein physisch angenehmer Liegebereich zusteht und dass die Schwänze nicht routinemäßig kupiert werden dürfen, was nur geht, wenn die Tiere Zugang zu Stroh zum Wühlen haben.
Deshalb hat der VGT heute den Eingang zur ÖVP-Zentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse mit einer Strohmauer verschlossen
. Nur Stroh statt Beton kann die Lösung sein, was aber den Vertreter:innen der ÖVP und der Schweineindustrie in den Verhandlungen in ihrer Sturheit nicht einleuchten will. Auch die Interessen der Schweine sind zu berücksichtigen. Es geht nicht an, dass nur sie die Last der Billigproduktion zu tragen haben. Der Tierschutz steigt für sie auf die Barrikaden!
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist vor Ort: Es ist nach der gestrigen Aufdeckung klar, dass nach den jahrelangen Diskussionen in der Gesellschaft über dieses Thema, der bisherige Vollspaltenboden nicht durch einen anderen Vollspaltenboden ersetzt werden kann, der, wie wir jetzt wissen, aus Sicht der Schweine um nichts besser ist (vgl. Video). Stroh statt Beton ist die einzige Alternative. Und wir brauchen diese Lösung jetzt, bevor die Legislaturperiode zuende geht.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)