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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.03.2022)

Wien, am 17.03.2022

Appell ans Mitgefühl

VGT Tirol startet Ukraine-Hilfsprojekt

Das Grauen des Krieges lässt uns sprachlos zurück. Worte werden dem, was nur wenige Flugstunden entfernt von uns dieser Tage passiert, in keinster Weise gerecht. Schreckensbilder brennen sich schmerzhaft in die Netzhaut ein, ins Herz, ins Hirn. In die Magengrube. Trauer, Empörung, Fassungslosigkeit machen sich breit. Doch Resignation? Niemals! Was am Ende der emotionalen Achterbahn bleibt, ist der unbändige Wille zu helfen.

Für die allermeisten von uns ist es kaum zu ermessen, welchen Horror die Menschen in der Ukraine gerade durchleben. Unzählige Menschen fliehen, größtenteils Frauen, Kinder und Ältere. Eine Sache können tierliebe Personen aber sicher sehr gut nachvollziehen: Die allerwenigsten möchten ihre vierbeinigen Freunde im Kriegsgeschehen zurücklassen.

So sind viele Flüchtende mit ihren Heimtieren unterwegs, über weite Strecken zu Fuß, und das bei eisigen Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Geschwächt und mit schweren Erfrierungen erreichen sie die Grenze, oft mit Hund oder Katze im Arm. Gleich wie die menschlichen Bezugspersonen leiden auch die Tiere extrem unter Hunger und Kälte.

Wer sich jetzt fragt, warum wir uns ausgerechnet jetzt um Tiere kümmern sollen, wenn doch schon so viele Menschen unter dem Krieg leiden, dem möchten wir folgende Gedanken mit auf den Weg geben: Gerade die Allerschwächsten in unserer Gesellschaft, die vom Menschen domestizierten Tiere, sind nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Sie benötigen genauso dringend unsere Unterstützung wie die Menschen im Kriegsgebiet.

Dadurch helfen wir gerade auch den in der Ukraine verbliebenen Menschen, denen es das Herz bricht, ihre geliebten Haustiere hungern zu sehen. Denn aufgrund der allgegenwärtigen Versorgungsengpässe ist der Zugang zu Tiernahrung ebenso abgeschnitten wie zu Lebensmitteln für Menschen. Helfen wir auch den vierbeinigen Familienmitgliedern, dann machen wir diesen Menschen Mut. In der unerschütterlichen emotionalen Bindung zu ihren Heimtieren können sie neue Kraft schöpfen, um weiterhin dem Irrsinn des Krieges zu trotzen.

Mitgefühl ist eine infinite Ressource: Jene von uns, die Raum in ihren Herzen haben für die vierbeinigen Opfer dieses Albtraums, werden das sicher nicht auf Kosten der Mitmenschlichkeit tun, im Gegenteil: Wer Empathie in sich trägt, hilft allen fühlenden Wesen gleichermaßen. Und unterstützt sowohl humanitäre Anliegen als auch den Tierschutz. Wie Alphonse de Lamartine es auf den Punkt brachte: Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.

Unterdessen in der Ukraine. Die Not ist niederschmetternd: Sogar Tierheime werden bombardiert. An vielen Orten gibt es kein Wasser, keinen Strom, keine Nahrung. Mutige Menschen riskieren vor Ort ihr Leben. Sie verteidigen ihr Land, organisieren Hilfe für Kranke, und sie helfen eben auch den Tieren. Vor all diesen Menschen ziehen wir den Hut. Einige Beispiele aus dem Tierschutz sollen aufzeigen, was auf dem Spiel steht.

Der Italiener Andrea Cisternino betreibt gemeinsam mit seiner Frau, einer Ukrainerin, in der Nähe von Kiew das Tierheim Rifugio Italia KJ2 mit 400 Bewohner:innen, unter anderem Hunden, Katzen, Pferden und Ziegen. In einem Facebook-Posting schreibt er, dass er eher sterben würde, als seine Tiere im Stich zu lassen.

Das ist keine heroische Geste, sondern bitterer Ernst: So musste die ehrenamtliche Helferin Anastasiia Yalanskaya für ihre Hilfsbereitschaft mit dem Leben bezahlen. Sie hätte fliehen können. Doch sie entschloss sich, zu bleiben und machte es sich zur Aufgabe, Kindergärten, Tierheime und Krankenhäuser mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie war gerade mit zwei Freunden auf dem Rückweg von einer Futterlieferung an ein Tierheim, als das Trio im Wagen erschossen wurde.

Niemand verdient es, in dieser Hölle zu leben, schreibt Alexandra Levitska, Gründerin des größten ukrainischen Lebenshofs Shelter Ugolyok, als Begleittext zu einem Video von nächtlichen Raketeneinschlägen. Und an anderer Stelle: Alle sind zutiefst verängstigt. Aber wir können es nicht zulassen, dass Panik unseren Geist und unser Handeln regiert. Zu groß ist die Verantwortung, die auf unseren Schultern ruht: die Sicherheit unserer Tiere.

Die Organisation steht nicht nur den Pferden, Rindern, Hunden, Katzen und vielen anderen Tieren in ihrer Obhut beharrlich zur Seite, sondern hilft auch den Kindern in einem nahe gelegenen Waisenhaus und den Menschen in der Nachbarschaft, die keinen Zugang zu Essen und Medikamenten haben.

Es ist absolut verständlich, dass viele in dieser Situation sich selbst, ihre Kinder und ihre Familientiere vor diesem Inferno in Sicherheit bringen wollen. Glücklicherweise haben etliche Nachbarländer der Ukraine die Beschränkungen für die Einreise mit Hunden und Katzen aufgehoben. Zahlreiche Tierschutzorganisationen helfen an den Grenzübergängen mit dringend benötigter medizinischer Hilfe und stellen Futter zur Verfügung. Pflegeplätze für verwaiste Hunde und Katzen werden vermittelt und Geflüchtete mit Tieren erhalten eigene Angebote zur Unterbringung.

In letzter Zeit bemühen sich etliche NGOs aktiv darum, Tiere aus der Gefahrenzone zu holen. Beispielhaft und stellvertretend für viele andere wichtige Projekte möchten wir an dieser Stelle die Arbeit von UAnimals, WarPaws und Dogbus hervorheben.

Die Mitarbeiter:innen und freiwilligen Helfer:innen der ukrainischen Tierrechts-NGO UAnimals leisten Übermenschliches unter Extrembedingungen: Sie organisieren und verteilen viele Tonnen Futterspenden an hunderte Tierheime und unzählige private Tierhalter:innen im ganzen Land. Außerdem evakuieren sie Katzen und andere Tiere. So waren sie unter anderem federführend bei der Rettung einer Tigerdame, die nach Polen in Sicherheit gebracht wurden.

Auch WarPaws leistet Großartiges: Unter dem Motto Helping the forgotten animals of war hat die NGO schon viele Rettungsaktionen in Krisenregionen erfolgreich durchgeführt. Gemeinsam mit der britischen Organisation Dogbus und einigen weiteren Partnern leisten sie jetzt Direkthilfe in der Ukraine. Dogbus hat in den letzten Tagen über hundert Katzen und Hunde aus dem Kriegsgebiet evakuiert. Gleichzeitig liefern die Helfer:innen Tiernahrung, Decken, Erste-Hilfe-Sets und auch Hilfsgüter für Menschen in die Ukraine.

Oftmals ist es für die NGOs aufgrund der aktuellen Lage schwierig bis unmöglich, zum Zielort durchzukommen. Lebensgefährlich ist es so gut wie immer.

Wir vom VGT schließen uns daher der Forderung an, grüne Korridore auch für Tiere zu schaffen. Wehrlose, auf menschliche Fürsorge angewiesene Lebewesen dem Hunger und der überall lauernden Todesgefahr im Kriegsgeschehen preiszugeben, ist gewissenlos und grausam. Gerade auch die Tiere verdienen unsere Hilfe.

Schließlich ist es uns auch sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass landwirtschaftlich genutzte Tiere in der Kriegsregion ebenso schützenswert sind wie Heimtiere. Rinder, Schweine, Hühner und andere so genannte Nutztiere werden oft gänzlich vergessen. Dabei betrifft der Krieg auch die Landwirtschaftsbetriebe ganz massiv. Die Lage verschlechtert sich zunehmend. Es fehlen Futtermittel und viele Tiere können nur mehr sporadisch versorgt werden. Auch für ihr Wohl und ihre Sicherheit ist zu sorgen und es müssen praktikable Lösungen zum Schutz dieser Tiere gefunden werden.

Den Bemühungen, vor Ort zu helfen, wollen wir uns auf jeden Fall anschließen. Deshalb sammelt der VGT Tirol bereits seit einiger Zeit unter Hochdruck Futter- und Sachspenden für Hunde und Katzen in der Ukraine.

Hilfe, die ankommt: Kampagnenleiterin Nicole Staudenherz wird die gesammelten Spenden persönlich nach Polen bringen und sie dort unserer Partner-NGO Fundacja Przystań Ocalenie übergeben. Nebenbei gesagt unterstützt diese Organisation derzeit auch geflüchtete Menschen mit Hilfspaketen.

Unsere Tierfutterspenden werden von unserem Partner in die Ukraine gebracht, wo diese wiederum von Tierschutzorganisationen verteilt werden. Dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Es sind in den letzten Tagen schon einige großzügige Spenden eingegangen, für die wir uns herzlich bedanken.

Bitte unterstützen auch Sie unser Projekt. Wir sind für jede Hilfe dankbar.

Alle Infos zur Spendenaktion: Wir sammeln NUR folgendes:

🌿 Katzen- und Hundefutter (Nass- und Trockenfutter)
🌿 große Transportboxen für Hunde und Katzen

Die Spenden können direkt in Innsbruck auf der Nordseite des T&G-Marktes (ehemaliges BAUHAUS) in der Bachlechnerstraße 46 in einem beschrifteten Verschlag abgegeben werden. Der Verschlag ist bis auf weiteres rund um die Uhr frei zugänglich und mit einem Vorhängeschloss versperrt. Die Nummer des Schlosses lautet: 6020

Wer lieber eine Geldspende leisten möchte, kann uns gerne bei einer der nächsten VGT-Kundgebungen bei der Annasäule in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße besuchen. Dort gibt es eine eigene Spendenbox für das Ukraine-Projekt.

Wir haben bereits einige Anfragen von Tierfreund:innen erhalten, ob wir auch Online-Bestellungen bzw. Postsendungen annehmen. Grundsätzlich sehr gerne! In diesem Fall bitten wir um eine kurze E-Mail an unsere Kampagnenleiterin Nicole Staudenherz: nicole.staudenherz (ät) vgt.at Es gibt mehrere mögliche Lieferadressen, die wir gerne direkt per E-Mail bekannt geben.

Wir bedanken uns schon im Voraus herzlichst bei allen, die uns unterstützen.

Links zu den im Text genannten NGOs:
dogbusrescue.co.uk
przystanocalenie.org
rifugioitaliakj2.org
uanimals.org
ugolyok.com.ua
warpaws.org

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