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Tirol, 04.06.2025

Antispeziesistische Kunst von VGT-Aktivist Chris Moser in Tiroler Gemeinschaftswanderausstellung

Chris Moser präsentiert seine "RADIKALKUNST" bei der Gemeinschaftswanderausstellung zum Gaismair-Jubiläumsjahr anlässlich 500 Jahre Tiroler Bauernkriege im Rahmen des Euregio Museumsjahres 2025.

Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle staunte nicht schlecht, als er sich im Zuge der Vernissage vergangenen Freitag im Stadtmuseum Imst (Museum im Ballhaus) Chris Mosers Gipsplastik "SPEZIESISMUS STINKT" (aus der plastischen Serie "Die herrschende Ordnung stinkt!", 2006) gegenübersah.

Künstler und VGT-Aktivist Chris Moser neben seiner Gipsplastik "SPEZIESISMUS STINKT": Sie stellt einen typischen Waidmann dar, jedoch mit einer Axt im Kopf. Sowas gibt’s selten, vor allem im ländlichen Tirol.

Chris Mosers Arbeiten, darunter "TOTAL LIBERATION" - ein Schwein mit Bolzenschneider - wurden von Kuratorin Sylvia Mader ausgesucht und thematisch zusammengestellt, gemeinsam mit den Arbeiten neun weiterer Künstler:innen, um widerständige Positionen zeitgenössischer Kunst in den historischen Kontext der Bauernkriege um Michael Gaismair zu setzen.

Der wissenschaftliche Ausstellungsteil thematisiert die regionsspezifischen Besonderheiten mit Schwerpunkt Tiroler Oberland und Vinschgau (Alto Adige). Weitaus umfassender setzen die ausgestellten Kunstwerke den Widerstand von 1525 in Beziehung zur Gegenwart. 

Für mich ist Widerstand ja keinesfalls nur ein „fancy“ künstlerisches Thema oder ein welkes politisches Feigenblättchen. Widerstand ist für mich die Grundhaltung, durch’s Leben zu gehen, Kunst zu machen und vielfältig aktiv zu sein: Sei es durch das Besetzen der Parteizentrale der ÖVP, um gegen tierquälerische Vollspaltenböden zu kämpfen, oder durch den einen Winter lang dauernden Protest am Camp für Moria, um die mörderische EU-Außenpolitik zu kritisieren; sei es durch meine Kunstwerke, die genau das thematisieren, oder sei es auch im „Kerker der Herrschenden“, die mich aufgrund meines Aktivismus einen Sommer lang weggesperrt haben und am liebsten natürlich noch länger derart verwahrt gesehen hätten.

Chris Moser

"Haftraum 09 bei Nacht" Gefängnisaquarell aus der Justizanstalt Wiener Neustadt, 2008.
Bronzeplastik: "Total Liberation", 2019.

"Ich setze mich für ein lebenswertes Leben ein: im Bereich der Menschenrechte, vor allem gegen den spürbaren Rechtsruck und die lebensfeindliche kapitalistische Verwertungslogik; im Bereich Tierschutz und Tierbefreiung für Leben, Freiheit und Unversehrtheit jener, die keine Stimme haben. No one is free, until all are free! Total liberation," so Chris Moser über die Motivation für seine Kunst und seinen Aktivismus.

Chris Moser teilt sich die Ausstellungsräumlichkeiten mit internationalen Größen wie Ursula Beiler und Elmar Peintner.

Als eine „zeitgenössische Schau engagierter Kunst“ beschreibt Kuratorin Sylvia Mader ihre Auswahl der Kunstwerke von Chris Moser, Ursula Beiler, Melanie Thöni, Julia Frank, Christoph Mathoy, Erich Horvath, Elmar Peintner, Milan Batista, Karl Plattner und Josef Schwarz.

Zur Eröffnung gab es einführende Worte der Kuratorin und von Landeshauptmann Mattle, sowie musikalische Darbietungen vom bekannten StreetNoise Orchestra.

Einige ältere Arbeiten sind (kombiniert mit einem Aquarell, welches Moser in der Untersuchungshaft 2008 fertigte, und einer neueren Bronzeplastik) zusammen mit weiteren Kunstwerken zum Thema noch bis 30.08.2025 im Stadtmuseum im Ballhaus in Imst zu sehen.

Die nächste Station der Gemeinschaftswanderausstellung ist ab 21.09.2025 das Museum Vinschger Oberland, in Graun (Alto Adige) am bekannten Reschensee und ab Mai 2026 das Schlossmuseum Finstermünz.