Für ein Ende des Vollspaltenbodens! - vgt

Unsere Fokuskampagne

Für ein Ende des Vollspaltenbodens!

Petition

Vollspaltenboden ist Tierquälerei!

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70 % der Schweine müssen in Österreich bis zur Schlachtung auf einem harten Betonspaltenboden über ihren eigenen Exkrementen dahinvegetieren. Die Enge, die Trostlosigkeit und der ätzende Gestank machen sie krank.

Was ist ein Vollspaltenboden?

Ein Vollspaltenboden ist ein Boden, der zur Gänze aus steinharten Betonplatten besteht und mit bis zu 1,8 cm breiten Spalten durchzogen ist. Kot und Urin der Schweine fallen durch die Spalten in eine Güllegrube, nur damit sich Landwirt:innen Zeit und Kosten sparen. Für die Schweine bedeutet das ein Leben über ihren eigenen Exkrementen. Die Gesundheit der sensiblen Tiere leidet massiv darunter. Bis heute haben Schweine kein Recht auf nur einen einzigen Halm Stroh.

Zum jetzigen Zeitpunkt müssen rund 70 % aller österreichischen Schweine – 1,9 Millionen Tiere – auf diese qualvolle Weise dahinvegetieren.

Über eine interaktive Karte können Bezirke und deren Anzahl an Schweinen auf Vollspaltenboden oder in Strohhaltung dargestellt werden.

Wie viele Schweine leben in Ihrem Bezirk?

Warum ist der Vollspaltenboden ein Problem?

Wissenschaftliche Studien belegen: Vollspaltenboden ist Tierquälerei!

92 % der Schweine auf Vollspaltenboden haben schmerzhaft geschwollene Gelenke.

Schweine haben, wie Menschen, Schleimbeutel in ihren Gelenken. Diese sind wie Stoßdämpfer, sie dienen dazu, Belastungen abzufedern, um die Gelenke zu schonen. Werden sie aber verletzt oder einer Dauerbelastung ausgesetzt, dann entzünden sie sich.

Wissenschafter:innen der veterinärmedizinischen Fakultät der Uni München in Deutschland haben im Jahr 2015 insgesamt 948 Schweine an 3 Schlachthöfen in Bayern obduziert. Sie wollten untersuchen, wie viele davon entzundene Schleimbeutel haben. Die Autor:innen schließen, dass 92 % der Schweine auf Vollspaltenboden ständig unter Gelenksschmerzen leiden!

Auf Vollspaltenboden gibt es im Mittel um 50 % mehr Lungenentzündungen als bei der Strohhaltung.

Im Jahr 2002 verglich ein Team von Wissenschafter:innen eine ganze Reihe von gesundheitsrelevanten Parametern von insgesamt 720 Schweinen, die jeweils in Gruppen zu 20 Tieren entweder auf der Weide, in einer Strohbucht oder auf Vollspaltenboden gehalten wurden.

Die Autor:innen maßen den Anteil der Lunge, der von einer Entzündung befallen war, und mittelten das über die Schweine der jeweiligen Haltung. Auf der Weide waren im Mittel 7 % der Lunge entzündet, im Stroh 11 % und auf dem Vollspaltenboden 15 %.  Auf Vollspaltenboden gibt es im Mittel um 50 % mehr Lungenentzündungen als bei der Strohhaltung.

Alle 33 Sekunden stirbt in Österreich ein Schwein auf Vollspaltenboden.

Die Mortalität von Schweinen auf Vollspaltenboden wurde ebenfalls untersucht. Pro Gruppe wurden jeweils 20 Schweine gehalten. Davon starben im Mittel 0,8 auf der Weide, 1,9 in der Strohhaltung und 5,2 (!) auf Vollspaltenboden! Auf Vollspaltenboden sterben also im Mittel etwa 3 Mal so viele Schweine vor ihrer Schlachtung, als bei der Strohhaltung.

Das sind jedes Jahr etwa 900.000 Schweine!

Wir sind aktiv

Seit 2019 setzen wir uns für die Schweine auf Vollspaltenboden in Österreich ein.

Zur Kampagnenhistorie

2.020

So viele Aktionen gab es bereits gegen den Vollspaltenboden!

Medienaktionen

Infostand-Kundgebungen

Demonstrationen

Öffentlichkeits- arbeit

Fast alle haben schon Mal ein Schwein gegessen, aber fast niemand hat schon Mal eins gestreichelt.

- Martin Balluch (links), Obperson und Kampagnenleiter des VGT

Mehr Infos

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ÖVP ignoriert Schweineleid!

Der Verfassungsgerichtshof hat festgestellt, dass bei der Übergangsfrist zum Verbot des Vollspaltenbodens nur die Interessen der Landwirte und Landwirtinnen berücksichtigt wurden, nicht aber die der Schweine.

16.05.2025

Das Parlament hat ein Gesetz zum Schweine-Vollspaltenboden beschlossen

Im Gespräch mit zwei Aktivist:innen, die dieses Gesetz bekämpfen.

Ist nicht der Vollspaltenboden verboten worden? Mit kürzerer Übergangsfrist? Nein, ist er nicht. Entgegen der Staatspropaganda wurde das bestehende Verbot aufgehoben und eine Firlefanzversion des Vollspaltenbodens für immer festgeschrieben. Die Übergangsfrist wurde verkürzt, aber was dann in Kraft tritt, wurde verändert. Statt einer Stroheinstreu soll die Firlefanzversion des Vollspaltenbodens in allen Schweinebetrieben eingebaut werden.

Die Firlefanzversion sieht so aus:

  • 1,5 A4 Seiten mehr Platz für ein 100 kg Schwein
  • die Buchten etwas größer aber mit mehr Tieren
  • ein Drittel des Buchtenbodens mit nur halb so viel Spalten
  • die Schweinefabrik muss irgendwie gekühlt werden

Mehr dazu

Trick von Schweineindustrie und ÖVP aufgedeckt: der „strukturierte“ Vollspaltenboden Neu macht für die Schweine keinen merkbaren Unterschied!

Unstrukturierte Vollspaltenböden sind laut § 18 Absatz (2a) des Tierschutzgesetzes seit Sommer 2022 verboten. Diese Bestimmung trat Anfang 2023 für alle Neu- und Umbauten in Kraft. Auf den ersten Blick überliest man das Wörtchen "unstrukturiert" und denkt, der Vollspaltenboden ist verboten. Doch dieses Wörtchen hat es in sich. In der Verordnung zur Schweinehaltung wird klar, wie hier die ÖVP mit einem Trick die Öffentlichkeit hineinlegt: solange der Vollspaltenboden nicht in der gesamten Bucht gleich ist, sondern in einem Drittel nur die Hälfte der Spalten hat, ist er laut ÖVP strukturiert und damit nicht mehr verboten. Für die Schweine ändert sich gar nichts, wie der ausgewiesene Schweineexperte der Veterinäruniversität Wien, Prof. Johannes Baumgartner, dem VGT bestätigt hat. Sämtliche wissenschaftlichen Studien zum Tierleid auf Vollspaltenboden seien auch für diese neue Version gültig.

Der Vollspaltenboden sei bereits für Neu- und Umbauten verboten, hat es geheißen. Doch in Wahrheit ist nur der unstrukturierte Vollspaltenboden verboten worden. Das, was euphemistisch als Struktur und Funktionsbereich bezeichnet wird, stellt sich als für die Schweine völlig irrelevant heraus. Auf diesem Vollspaltenboden Neu leiden sie aufs Haar gleich, wie am bisherigen Vollspaltenboden. Es macht keinen Sinn, diese Systeme verschieden zu bezeichnen.

Wir lassen uns nicht länger zum Narren halten. Man kann die Bevölkerung nicht derart betrügen. Es muss jetzt ein echtes Verbot des Vollspaltenbodens her, das diesen durch einen weich eingestreuten, planbefestigten Liegebereich ersetzt. Nur so lassen sich die in unserer Aufdeckung ersichtlichen Verletzungen vermeiden, nur dann kann das routinemäßige Schwanzkupieren beendet werden, das nicht nur in Österreich, sondern auch in der gesamten EU verboten ist. Und nur dann gibt es einen physisch angenehmen Liegebereich, der gesetzlich vorgeschrieben wäre, was aber von sämtlichen Behörden ignoriert wird. Wie viele Aufdeckungen braucht es noch, bis die ÖVP zur Vernunft kommt? Das Schweineleid muss enden!

VGT-Obperson DDr. Martin Balluch

Unsere neueste Aufdeckung - wie sieht Vollspaltenboden in der Realität aus?

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