Teilen:

Ergebnisse einer Studie zur Wirkung von Tierschutzunterricht

Innsbruck, 04.11.2025

Tierschutzbildung zielt darauf ab, Kinder für einen respektvollen und mitfühlenden Umgang mit Tieren zu sensibilisieren.

Doch wirkt ein solcher Unterricht tatsächlich? Eine aktuelle Studie im Rahmen einer Masterarbeit1 im Fach Psychologie an der Universität Innsbruck hat genau das untersucht.

1 Ischia, Milla Susanna (2025): Wie Tierschutzinterventionen das Bewusstsein von Kindern beeinflussen. Eine Untersuchung der Einstellung und des Glaubens an tierliches Bewusstsein, Masterarbeit, Psychologie, Innsbruck: Leopold-Franzens-Universität.

 

Die Studie

An sechs verschiedenen Tiroler Schulen nahmen 196 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren an einem VGT-Tierschutz-Workshop teil. Die Kinder wurden in eine Experimentalgruppe (mit Workshop) und eine Kontrollgruppe (ohne Workshop) eingeteilt.

In spielerischen und interaktiven Einheiten erfuhren die Kinder im Workshop viel Wissenswertes über das Leben und die Bedürfnisse verschiedener Tiere – von Hühnern und Schweinen bis hin zu Wildtieren und Tieren im Zirkus.

Vor und nach dem Workshop wurden ihre Einstellungen zu Tieren und ihr Glaube an tierliches Bewusstsein (also: ob Tiere denken und fühlen können) mithilfe wissenschaftlich erprobter Fragebögen erhoben.

Die wichtigsten Ergebnisse

Kinder bewerten die Tiere nach dem Unterricht positiver.
Nach dem Workshop zeigten die Kinder der Experimentalgruppe eine deutlich positivere Einstellung gegenüber Tieren als zuvor.

  1. Selbst kurze Unterrichtseinheiten können also eine Wirkung entfalten.
    Der Glaube an tierliches Bewusstsein stieg – auch ohne Unterricht.
    Sowohl in der Workshop- als auch in der Kontrollgruppe stieg der Glaube daran, dass Tiere Schmerz, Angst oder Freude empfinden können.

  2. Diese Veränderung lässt sich nicht eindeutig auf den Workshop zurückführen. Auch andere Einflüsse (z. B. Medien, Familie) könnten eine Rolle spielen.
    Kinder ohne Haustiere profitieren besonders.
    Wer zu Hause kein Haustier hat, zeigt nach dem Unterricht die deutlichsten Verbesserungen in der Einstellung zu Tieren.

  3. Der Unterricht kann also vor allem dort ansetzen, wo bisher wenig Tierkontakt besteht.

Was bedeutet das für die Unterrichtspraxis?

Schon kleine Impulse können etwas bewirken.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits eine einmalige, gut gestaltete Unterrichtseinheit Kinder für das Thema Tierwohl sensibilisieren kann.

Interaktive Elemente scheinen hilfreich zu sein.
Die interaktive Gestaltung der Workshops ermöglichten aktives Mitdenken und Mitfühlen – ein Ansatz, der in der Praxis möglicherweise besonders wirkungsvoll ist.

Wiederholung wäre vermutlich förderlich.
Die Untersuchung zeigt kurzfristige Veränderungen. Längerfristige oder wiederholte Programme könnten nachhaltigere Effekte erzielen – das sollte in künftigen Studien weiter untersucht werden.

 

Der VGT-Tierschutzunterricht kann hier gebucht werden: Tierschutzunterricht buchen!