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Rinder im Ländle schwer vernachlässigt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.08.2023)

Bregenz, 09.08.2023

Viel zu lange Klauen, schwerste Hornverletzungen, komplett zugekoteter Boden

Es ist erbärmlich, was sich unter den Augen der Bevölkerung und der zuständigen Behörde im Bezirk Bregenz abspielt: eine große Gruppe von Muttertieren, deren Kälber und größere Mastrinder müssen dicht gedrängt ununterbrochen auf den eigenen Exkrementen leben. Bei dieser extrem dichten Haltung geht die mangelhafte Einstreu regelrecht unter. Jahrelang müssen die Tiere in dieser stressigen Umgebung verbringen, denn die Vielzahl an Artgenoss:innen macht es unmöglich, sich frei zu bewegen oder sich separieren zu können.

Kritisiert wird auch die Art der Futtergitter: die Tiere mit ihren Hörnern müssen mühsam ihren Kopf zwischen Metallstäbe manövrieren, um zum vorhandenen Futter zu kommen. Diese Vorrichtung scheint völlig ungeeignet zu sein. Ob sie die Ursache für die schwere und unversorgte Hornverletzung eines Tieres ist, muss von der Behörde geprüft werden.

Eine riesige Menge an Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Geräten scheint die Leidenschaft des betroffenen Bauern zu sein, während die Rinder im Stall vernachlässigt werden und leiden. Anrainer:innen bestätigen, dass der Betrieb bereits mehrfach bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gemeldet wurde.

Nach Sichtung und Auswertung von Foto- und Videomaterial, das dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN anonym zur Verfügung gestellt wurde, hat der VGT heute Morgen Anzeige bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Bregenz erstattet. Die offensichtlichsten Vorwürfe sind:

  • zu große Tieranzahl – die Rinder können sich teilweise gar nicht bewegen, weil sie von anderen eingekesselt sind
  • fehlende trockene Liegefläche – der gesamte Bereich ist überzogen mit Kot und Urin
  • extrem vernachlässigte Klauenpflege, die zu schmerzhaften Fehlstellungen führen kann
  • ungeeignete Fütterungseinrichtungen – zu schmal aufgrund der Behornung der Rinder
  • offenbar Mangelernährung einiger Tiere
  • Hornverletzungen
  • Stachel-Nasenringe als Maßnahme, um das gegenseitige Besaugen zu verhindern

David Richter, Campaigner des VGT, dazu: Es ist wahrlich traurig und unwürdig, wie diese Rinder für die Fleisch"produktion" inmitten von Kot-Bergen zusammengequetscht leben müssen. Ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, dass wir so ein Elend zulassen und die Behörde trotz Meldungen aus der Bevölkerung bisher offensichtlich nicht eingegriffen hat! Wir fordern eine sofortige Kontrolle und Maßnahmen der Bezirkshauptmannschaft Bregenz, um die Missstände sofort abzustellen!

Sandy P. Peng, lokale VGT-Aktivistin: Diese Rinder haben keine Lebensqualität, verschiedene Verletzungen durch Vernachlässigung und müssen in der schrecklichen Enge und Schmutz dahinvegetieren. Die desaströsen Zustände in diesem Betrieb wurden schon mehrmals behördlich gemeldet. Es braucht eine Reform des Kontrollsystems.

Der VGT wird diesen Fall weiter beobachten und über aktuelle Entwicklungen berichten.

Pressematerial (Bitte Copyright-Hinweise beachten)

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