

VGT fordert: sämtliche Einschränkungen des Vollspaltenbodens aus dem Gesetz streichen!
Das Verbot des unstrukturierten Vollspaltenbodens ist nur zum Nachteil der Schweine – mit dem heutigen Parlamentsbeschluss kann ein echtes Verbot frühestens 2060 (!) kommen.
Bis heute 16 Uhr hat Österreich noch ein Verbot des Vollspaltenbodens im Gesetz stehen, ab dann ist diese mühsam erkämpfte Errungenschaft Geschichte. Die Regierung plant – mit Unterstützung der tierfeindlichen FPÖ – dieses Verbot heute aufzuheben und durch einen Firlefanz kosmetischer nichtssagender Adaptierungen des Vollspaltenbodens zu ersetzen. Damit wird der Vollspaltenboden in der Schweinehaltung bis mindestens 2060 festgeschrieben. Ein Trauertag für den Tierschutz und die Schweine in Österreich! Deshalb protestiert der VGT im Namen ausnahmslos des gesamten Tierschutzes hierzulande vor dem Parlament und hält ein 17 m langes Banner Das ist kein Vollspaltenboden-Verbot!
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VGT-Obperson DDr. Martin Balluch ist vor Ort dabei: Das ist KEIN erster Schritt in die richtige Richtung. Das ist ein extrem tierfeindlicher Rückschritt. Alle tierschutzaffinen Menschen Österreichs werden vor den Kopf gestoßen. Dem Verfassungsgerichtshof, der die bisherigen Bestimmungen aufhebt, weil sie den Tierschutz zu wenig berücksichtigen, zeigt die Regierung den Stinkefinger und berücksichtigt den Tierschutz noch weniger. Mit dem heutigen Beschluss wird der Vollspaltenboden in der Schweinehaltung bis mindestens 2060 einbetoniert. Das sind noch 35 (!) Jahre. Absurder längere Übergangsfristen gibt es wohl kaum!
Und Balluch weiter: Unsere Haltung ist ganz klar: weg mit diesem Gesetz, ja weg mit § 18 (2a) Tierschutzgesetz, dem Verbot des unstrukturierten Vollspaltenbodens. Das ist kein Kompromiss, kein erster Schritt, keine tragfähige Zwischenlösung. Das ist eine Kampfansage an den Tierschutz, ein Schlag ins Gesicht. Wer aber glaubt, wir werden uns jetzt deprimiert zurückziehen, irrt sich. Unsere Kampagne hat 2019 begonnen, hatte 2022 den großen Erfolg und jetzt diesen herben Rückschlag. Aber eines kann ich versprechen: wir werden den Kampf aufnehmen, wir werden uns weiter und intensiver für Stroh für Schweine einsetzen, und wir werden nicht aufhören, bis es soweit ist. 92 % der Menschen wollen Stroh für Schweine, aber die Regierung verweigert den Schweinen Stroh und die ÖVP verbreitet begeistert, dass es ihr gelungen sei. Endlich geschafft, Schweinen das Stroh verwehrt, hat ÖVP-Bauernbundobmann Strasser gepostet. Und die Schweineindustrie fordert bereits Steuergeld, um den Vollspaltenboden noch mehr zu subventionieren, sich am Rücken der Schweine zu bereichern. Steuergeld von jenen 92 % der Bevölkerung, die ein Ende des Vollspaltenbodens wollen. In brutalerer Weise den Tierschutzgedanken mit Füssen zu treten, ist schwer vorstellbar!
Pressefotos (Copyright: VGT.at)