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Selfies mit Wildtieren – das Geschäft mit dem Tierleid

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.06.2024)

Wien, 09.06.2024

Sommer ist Urlaubszeit – auf Social Media werden Urlaubsfotos mit Wildtieren immer beliebter. Für die Tiere ist das allerdings die reinste Qual.

Im Sommer 2017 schockierte eine tragische Meldung die Welt: ein Delphin-Baby ist gestorben, nachdem Tourist:innen damit Selfies gemacht hatten, anstatt dem Tier zu helfen und es zurück ins Wasser zu bringen. Tierquälerei für ein paar Likes auf Social Media – das ist leider kein Einzellfall. Allein auf Instagram hat sich die Zahl der Selfies mit Wildtieren zwischen 2014 und 2019 um 300 Prozent erhöht1! Das verleitet wiederum andere Menschen dazu, solche Bilder zu machen. Gerade Stars und Influencer:innen tragen immer wieder zu solchen Trends bei.

Formen der Tierausbeutung

Wildtier-Attraktionen gibt es in zahlreichen Formen und Ausprägungen. Ob bunt gefärbte Tauben, Elefanten- oder Eselreiten, die Tiere machen nicht freiwillig bei diesen Tourist:innenattraktionen mit und immer wieder wird von Tierschutzorganisationen darauf hingewiesen, dass es sich dabei um Tierquälerei handelt. Die Tiere werden meist an kurzen Ketten gehalten und viele Wildtiere, die extra für Tourist:innenfotos präsentiert werden, sind betäubt und bekommen ihre Zähne oder Krallen gestutzt oder gezogen, damit sie die Menschen nicht anfallen oder verletzen können1. Auch Zoos und Zirkusse zählen leider zu beliebten Ausflugszielen im Urlaub. In Zoos werden Wildtiere zur Schau gestellt, die viel zu wenig Platz zur Verfügung haben und in einer artuntypischen Umgebung dahinvegetieren. In Zirkussen ist nicht nur die Haltung zu bemängeln, auch die Ausbildung der Tiere, damit sie „Kunststückchen“ vorführen, ist meist mit Schlägen und Tierquälerei verbunden, insbesondere in jenen Urlaubsländern, wo es kaum bis keine Tierschutzgesetze gibt. Oftmals werden die Tiere später, wenn sie nicht mehr „gebraucht“ werden, an Reservate verkauft, wo Trophäenjäger:innen viel Geld dafür bezahlen, sie jagen und töten zu dürfen1.

Alternativen

Wer gerne Wildtiere aus der Nähe sehen will, hat die Möglichkeit, das auch tierleidfrei zu tun. So gibt es zum Beispiel Lebenshöfe und Projekte, wo verwaiste Wildtiere aufgezogen werden. Besucher:innen sind dabei meist nur in einem kleinen Bereich zugelassen und die Tiere können selbst entscheiden, ob sie in die Nähe der Menschen gehen wollen oder sich zurückziehen. Insbesondere für Kinder ist die Erfahrung, ein glückliches Tier in einer naturnahen Umgebung zu sehen, wesentlich wertvoller, als Tierqual in Form von Elefantenreiten oder Zoos zu normalisieren. Eine weitere Möglichkeit bieten Dokumentationen, die Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung in Freiheit zeigen. Es gibt prinzipiell keinen vernünftigen Grund, ein exotisches Tier „in echt“ sehen zu müssen, insbesondere nicht für ein schnelles Selfie und ein paar Likes im Internet.

Quellen

1 Reisereporter: Selfies mit Touristen: Das Geschäft mit der Tierquälerei

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