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Aufdeckung: Schweine, die im Sterben liegen

Bezirk Leibnitz, 09.04.2025

Gerötete und geschwollene Augen - eine Folge der schlechten Haltung. Der VGT fordert ein echtes Ende des Vollspaltenbodens und harte Konsequenzen für Tierquälerei.
Der Stall ist in einem schlechten Zustand. Die Decken und die Elektrik sind voller Spinnweben und Staub, die Lüftungen hängen teils desolat aus den Schächten.

Verletzte und kranke Schweine vegetierten unter skandalösen Bedingungen vor sich hin – das Landeskriminalamt ermittelt!

Anfang April erreichte erschütterndes Beweismaterial den VGT. Angesichts von dokumentierten massiv leidenden Schweinen wurde umgehend die zuständige Bezirkshauptmannschaft kontaktiert. Nun ermittelt das Landeskriminalamt wegen des Vorwurfs der Tierquälerei. Der VGT veröffentlicht Videos und Fotos des Vollspaltenboden-Stalles im Bezirk Leibnitz (Steiermark).

Zahlreiche verletzte Schweine befinden sich inmitten ihrer Artgenoss:innen. Teilweise werden sie so eng gehalten, dass sie sich kaum bewegen können. Mehrere Tiere haben offene und eiternde Wunden an den Gelenken und können kaum gehen. Zwei Schweine sind komplett bewegungsunfähig, die anderen Schweine steigen aufgrund der Enge ständig auf diese im Sterben liegenden Tiere. Laut Gesetz müssen verletzte Tiere behandelt und gesondert untergebracht werden, das ist hier offensichtlich nicht der Fall.

Auch das dringend notwendige Beschäftigungsmaterial scheint hier komplett zu fehlen, nicht einmal die lächerlich-minimalen gesetzlichen Vorgaben werden hier eingehalten. In manchen Räumen steht eine von zwei Lüftungsanlagen still, weil sie durchgerostet ist. Der zweite Ventilator im Raum bewegt sich nur langsam, die Luftqualität ist dadurch extrem schlecht, die Gefahr ist groß, dass dutzende Schweine ersticken könnten.

Ein wirkliches Ende des Vollspaltenbodens ist derzeit nicht in Sicht und keineswegs schon beschlossen. Die Bevölkerung fordert ein Ende der Vollspaltenböden – aber die politischen Verantwortlichen bremsen und sind bemüht, die tierquälerischen Zustände zu beschönigen.

Der VGT hat Anzeige wegen Tierquälerei nach §222 StGB erstattet.

Zwei Schweine liegen im Sterben, mitten in der Bucht zwischen den anderen Tieren.

Es ist nicht nachvollziehbar, wie man Schweine unter solch grauenvollen Bedingungen halten kann. Die verletzten Tiere müssen fürchterliche Qualen erleiden, aber auch diese absolute Enge und die fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten sind eine Tortur. Die Schweine müssen ständig in und über ihren Exkrementen leben und sind zum Nichtstun verdammt.

David Richter, Kampagnenleiter VGT Steiermark

Das Aufdeckungsvideo liefert einen Einblick in den Skandalbetrieb.

Enge

Viele Buchten im Betrieb sind deutlich überbelegt. Die Schweine liegen praktisch aufeinander. Bewegung ist in dieser Haltung kaum möglich.

Vernachlässigung

Etliche Schweine haben Entzündungen und Verletzungen oder sind offensichtlich krank. Separiert und ordentlich versorgt wurde aber offenbar keines.

Krankheiten

Beulen, offenen Wunden und dicke Gelenke sind auf vielen der Aufnahmen zu sehen. Die Haltung auf Vollspaltenboden verstärkt diese Probleme.

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