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Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Wien, 09.10.2025

Zum morgigen Welt-Ei-Tag stellt der VGT die häufigste Haltungsform für Legehennen in Österreich in den Fokus – die sogenannte Bodenhaltung.

Der Welt-Ei-Tag findet jedes Jahr am zweiten Freitag im Oktober statt. Während das Ei an diesem Tag üblicherweise als wertvolles Lebensmittel gefeiert wird, lässt man die Hühner, die für die Massenproduktion von Eiern leiden, oft unerwähnt. Mehr als die Hälfte der österreichischen Legehennen, das sind in etwa 4 Millionen Tiere, müssen aktuell in Bodenhaltung leben. Diese stellt derzeit die aus Tierschutzsicht schlechteste legale Haltungsform für Legehennen in Österreich dar. Typischerweise sind Bodenhaltungen riesige Hallen. Der Boden ist zwar eingestreut, aber die Stallbodenfläche wird durch mehrere Etagen aus Gitterböden, die in die Halle eingestellt werden, in die Vertikale vergrößert. Dazu existieren zahlreiche verschiedene Systeme. Aus Tierschutzsicht essentiell ist die Unterscheidung zwischen verschließbaren und offenen Systemen.

Verschließbare Systeme

Bei verschließbaren Bodenhaltungssystemen können die Etagen selbst sowie der Zugang zum eingestreuten Boden durch Gitter abgesperrt werden, sodass Käfige entstehen. Frei bleibt dann lediglich eine schmale Öffnung, um die Etagen zu wechseln. Diese Systeme sind besonders kritisch zu betrachten, da die Bodenhaltung praktisch im Handumdrehen zu einer Käfighaltung wird. Der VGT hat solche Fälle in der Vergangenheit bereits mehrmals angezeigt.

 

 

Ein verschließbares System lässt auch im geöffneten Zustand viel weniger Bewegungsfreiheit als ein offenes System zu. Die im Bild sichtbare Form der Bodenhaltung ist in Österreich trotzdem zulässig. Äußerst problematisch ist das, weil bei Kontrollen nicht überprüft werden kann, ob die Gitter dauerhaft geöffnet bleiben.

 

 

 

Offene Systeme

Offene Systeme erlauben etwas mehr Bewegungsfreiheit, da keine Etage durch Gitter abgesperrt wird. So können die Hühner z.B. auch gut von einer zur anderen Ebene flattern. Doch aktuelle Aufnahmen aus der Steiermark vom Oktober 2025 zeigen, dass die Bodenhaltung auch in offenerer Form alles andere als hühnergerecht ist. In einer Halle drängen sich tausende Hennen, oft ohne Tageslicht und vernünftige Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch die vorherrschende Enge, Bewegungsmangel und unhygienische Bedingungen ist das Verletzungs- und Infektionsrisiko hoch. 

Auslauf auf eine Wiese gibt es für Hennen in Bodenhaltung nicht. Im besten Fall steht ihnen ein sogenannter Außenscharrraum zur Verfügung. Das ist eine Art Wintergarten, also ein witterungsgeschützter, planbefestigter Außenbereich, wo Zugang zu frischer Luft und Tageslicht ermöglicht wird. Der Anbau eines solchen Außenscharrraums ist aber derzeit nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Petition

Schluss mit der Hühnerquälerei bei der Eierproduktion!

Jetzt unterschreiben

Unsere Petition fordert im ersten Schritt erhebliche Verbesserungen wie den Verzicht auf verschließbare Systeme und den verpflichtenden Anbau von Außenscharrräumen für alle Bodenhaltungen. Zudem soll es einen Importstopp für Eier aus Käfighaltung geben.