
17.06.2025
Weltweiter Ei-Skandal: Aufdeckung zeigt brutale Realität der Käfighaltung
Open Wing Alliance veröffentlicht größte Käfig-Ei-Recherche aller Zeiten. Erschütternde Zustände in 37 Ländern ans Licht gebracht.
Verein gegen Tierfabriken
Hühner würden normalerweise in kleineren sozialen Gruppen leben und weitläufige, von Bäumen und Büschen bewachsene Gebiete bewohnen. Ihren Tag verbringen freilebende Hühner größtenteils mit der Futtersuche, indem sie am Waldboden picken und scharren. Sie nehmen Staubbäder, pflegen ihr Gefieder oder ruhen sich bei einem Sonnenbad aus. Die Hennen sind liebevolle und fürsorgliche Mütter, die ihre Kücken beschützen und ihnen die Welt zeigen, wenn man sie lässt. Doch in der industriellen Eierproduktion werden die Hennen zusammengepfercht und zu Legemaschinen degradiert. Die Eier, aus denen die „Legehennen“ schlüpfen, werden in sogenannten Elterntierbetrieben gelegt. Ausgebrütet werden sie von künstlichen Brutmaschinen in Brütereien. Ihre Mütter lernen sie also niemals kennen. Etwa die Hälfte der geschlüpften Tiere sind naturgemäß männlich und damit für die Eierindustrie wirtschaftlich wertlos. Größtenteils werden sie sofort nach dem Schlüpfen mit CO2 erstickt und enden als Tierfutter. Ihre Schwestern werden an Legebetriebe verkauft. Die Zucht auf eine hohe Legeleistung stellt eine immense körperliche Belastung für die Tiere dar. Nach ein bis eineinhalb Jahren geht die Legeleistung langsam zurück. Obwohl Hühner eigentlich bis zu 15 Jahre alt werden können, werden die Hennen dann getötet und durch neue Junghennen ersetzt.
Petition
Käfig- und Bodenhaltungen können den Bedürfnissen der Hühner nicht gerecht werden. Die Zucht von Legehennen zu "Hochleistungs-Eierproduzentinnen" bringt zusätzliche Probleme.
Grundsätzlich legen Hühner, genauso wie andere Vögel, Eier zur Fortpflanzung. Ein ursprüngliches Huhn (Bankivahuhn) legt nur wenige Eier im Jahr ( ~ bis zu 20). Im Vergleich dazu legen Hennen in der heutigen Eierindustrie bis zu 320 Eier im Jahr. Grund dafür sind Zuchtmaßnahmen, aber auch das laufende Abnehmen der Eier, wodurch sie nie brüten und Kücken aufziehen. Deshalb unterbleiben natürliche Legepausen und die Hennen können sich nicht erholen. Ihr Körper wird dadurch stark überbeansprucht. Verletzungen und Krankheiten sind die Folge. Aus Tierschutzsicht sind die heute eingesetzten Legerassen deshalb als Qualzuchten zu beurteilen.
Nach etwa einem bis eineinhalb Jahren lässt die Legeleistung der Hennen langsam nach. Obwohl sie weiterhin Eier legen, sind sie wirtschaftlich nicht mehr rentabel. Deshalb wird nach dieser Zeit die gesamte Herde geschlachtet und durch neue Junghennen ersetzt. Dabei könnte ein Huhn eigentlich bis zu 15 Jahre alt werden.
Die männlichen Kücken der Legerassen sind für die Eierindustrie wertlos. Sie werden großteils direkt nach dem Schlüpfen mit CO2 erstickt und enden als Tierfutter in Zoos oder anderen tierhaltenden Einrichtungen.
Es gibt zahlreiche Alternativen, die statt Eiern zum Kochen oder Backen eingesetzt werden können. Bananenmus, Apfelmus, Aquafaba, in Wasser eingeweichte Chia-, Lein- oder Flohsamen sowie Sojamehl sind nur einige Beispiele. Durch die große Auswahl an Alternativen lässt sich für jede Speise ein geschmacklich passender Eiersatz finden. Vegane Rezepte, die online zuhauf und kostenlos verfügbar sind, können dabei helfen, die richtige Option zu finden. Mit Kala Namak (auch Schwarzsalz) erzielt man sogar den ganz typischen Ei-Geschmack z.B. für Rührei-Alternativen.
Das österreichische Gesetz verbietet zwar mittlerweile das Töten von Kücken. Es wurde jedoch eine wesentliche Ausnahme geschaffen: Kücken, die später als Futter für Tiere in Zoos oder anderen tierhaltenden Einrichtungen verwendet werden sollen, dürfen weiterhin direkt nach dem Schlupf getötet werden. Das trifft auf einen Großteil der geschlüpften männlichen Kücken zu. Meist werden sie mit CO2 erstickt. Das berüchtigte "Schreddern" wurde als Tötungsmethode für Kücken in Österreich gänzlich verboten.
Ja, Eier sind kein essentielles Lebensmittel. Alle enthaltenen Nährstoffe können auch über andere Quellen aufgenommen werden. Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe, die in Eiern enthalten sind, bekommt man auch über eine ausgewogene pflanzliche Ernährung aus reichlich Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Vollkorngetreide sowie Obst und Gemüse. Achten sollte man bei veganer Ernährung auf ausreichend Zufuhr von Vitamin B12. Je nach individuellen Bedürfnissen kann auch die Ergänzung weiterer Nährstoffe sinnvoll sein.
Die private Hühnerhaltung kann artgerechter sein als die industrielle, dennoch sind auch hier einige wichtige ethische Aspekte zu beachten: Hühner legen Eier, um sich fortzupflanzen. Was passiert also, wenn ein Huhn brüten möchte? Wenn Sie das Huhn brüten lassen, wie gehen Sie mit dem Nachwuchs um? Besonders bei männlichen Kücken stellt sich die Frage: Was geschieht mit den Hähnen, die keine Eier legen und sich im Erwachsenenalter nicht immer mit anderen Hähnen vertragen?
Auch die Wahl der Hühnerrasse spielt eine zentrale Rolle. Sogenannte Legehybriden, wie sie in der industriellen Tierhaltung eingesetzt werden, sind aus Tierschutzsicht als Qualzuchten zu betrachten. Diese Tiere wurden auf maximale Legeleistung gezüchtet. Sie legen bis zu 320 Eier im Jahr, im Vergleich zu etwa 20 Eiern beim ursprünglichen Bankivahuhn. Durch diese hohe Legeleistung kann es zu gesundheitlichen Problemen wie Knochenschwäche, Brüchen und erhöhter Krankheitsanfälligkeit kommen.
Wichtig wäre auch, sich klar zu machen, dass Hühner nicht bis ins hohe Alter Eier legen. Sind Sie bereit, die Hühner zu versorgen, auch wenn sie Ihnen keinen oder kaum mehr Eier mehr liefern?
27.11.2024
Jedes Jahr werden in Österreich fast 10 Millionen männliche Küken sofort nach dem Schlüpfen getötet, weil sie keine Eier legen und für die Ei-Industrie wertlos sind (Quelle: Statistik Austria). Dabei können Eier in der Ernährung leicht weggelassen oder ersetzt werden.