Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.08.2021)
Linz, am 25.08.2021Anzeige: Tauben sterben qualvoll in Abwehrnetz
VGT-Tierschutz schreitet in Linz ein
Eine VGT-Unterstützerin entdeckte in Linz bei der Mozartkreuzung einen Innenhof, über den ein Taubenabwehrnetz gespannt ist, in dem sich immer wieder Tauben verfangen und nach einem langen Überlebenskampf qualvoll sterben.
Die Tiere können über den Eingang zum Innenhof hineinfliegen und verheddern sich dann im Netz. Das endet oft tödlich, da sich die Tiere nicht selbst befreien können und verhungern oder verdursten. Seit Sommer 2020 wurde von Anrainer:innen immer wieder beobachtet, wie sich Tauben im Netz verfangen.
Je nach den Abständen im Netz können Taubenabwehrnetze gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, da sich die Füße und Flügel der Tiere darin verfangen, das Blut abschnüren und die Tiere sich nicht mehr befreien können und qualvoll umkommen.
Was soll man also tun, wenn man einen Vogel sieht, der sich in einem solchen Netz verfangen hat?
Oft wirken Tauben, die sich in solchen Netzen verfangen, als wären sie bereits tot, obwohl sie nur den Überlebenskampf aufgegeben haben. Sie sind sozusagen in Schockstarre und versuchen, ihre Ressourcen zu schonen. Findet man eine Taube in so einer Situation und sie bewegt sich noch – egal wie wenig – sollte man unverzüglich die Feuerwehr oder die Polizei rufen, damit das Tier befreit wird. Hierbei immer hartnäckig bleiben, es ist deren Aufgabe, diesen Tieren zu helfen! Auch die Hausverwaltung sollte unverzüglich informiert werden, damit das Netz abmontiert wird. Auch hier empfiehlt sich Hartnäckigkeit, da für viele Tauben leider Tiere „zweiter Klasse“ sind, denen nicht gerne geholfen wird!
VGT-Campaigner Hannes Obermüller kennt die traurige Situation: Leider bekommen wir immer wieder verletzte und tote Vögel wegen falsch montierter Taubenabwehrnetze gemeldet. Wir appellieren an alle Tierfreund:innen, die Augen offen zu halten und bei Tierleid nicht wegzusehen! Viele Tiere sind in Notsituationen auf unsere Hilfe angewiesen. Die einzelne Taube kann nichts für ihr unverdient schlechtes Image und verdient es nicht, unter Qualen zu verhungern oder zu verdursten!
Der VGT hat den Fall zur Anzeige gebracht. Doch ein Jahr später hängt das Netz nach wie vor.
Hannes Obermüller: Wir sind enttäuscht, dass die Tierschutzombudsstelle, deren Aufgabe der Schutz von Tieren ist, hier nicht helfend zur Tat schritt. Sie hätte mit der Hausverwaltung Kontakt aufnehmen können und dafür sorgen, dass das Netz abmontiert oder zumindest ausgebessert wird. Das ist meines Wissens nicht passiert. Wie viele Tauben müssen noch sterben, bevor hier Maßnahmen ergriffen werden?