Interview mit Sandy P. Peng - vgt

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Interview mit Sandy P. Peng

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.09.2022)

Vorarlberg, 28.09.2022

Kompromisslose Tierrechtsarbeit, Statement-Mode, ehrenamtliches Engagement - die Vorarlberger Tierrechtsaktivistin macht vor, wie wir die Welt für die Tiere Stück für Stück verbessern können

Wie bist du zum Tierschutz gekommen und welche Themen sind dir ein besonders Anliegen?

Vor etwa 15 Jahren bin ich im Internet auf die kanadischen Robbenmassaker aufmerksam geworden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich entschlossen, den Robben und allen anderen Pelztieren zu helfen und meine Stimme für sie zu erheben. Nach und nach folgten weitere Themen, denn nichtmenschliche Tiere leiden und sterben für Forschung, Kleidung, Nahrung, Zucht und Unterhaltung. Seit einigen Jahren liegt mein Fokus bei den sogenannten Nutztieren und bei der Jagd auf Meeres- und Landtiere.

Du bist seit einigen Jahren beim VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN aktiv. Wie ist die Arbeit beim VGT so?

Meine Arbeit beim VGT ist bereichernd, hochinteressant und sehr vielseitig! Durch die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg:innen, der Mitarbeit an spannenden Kampagnen und der wichtigen Öffentlichkeitsarbeit, kann ich mein Wissen laufend erweitern. Mir persönlich war es immer sehr wichtig, dass ich Tierschutz nicht „nur“ online und am Rechner praktiziere. Ich habe damals auf der Straße begonnen und zusammen mit Aktivist:innen aus aller Welt an unterschiedlichen Fronten mitgewirkt. Beim VGT bieten sich uns verschiedene Möglichkeiten an, um für die Tiere aktiv zu sein, offline und online. Aktuell mache ich mich für ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen stark (hier kannst du die EU Bürger:innen-Initiative unterschreiben!).

Seit 2015 betreibst du dein eigenes Modelabel. Was hat dich inspiriert, Statement-Mode zu designen?

Mein Ziel war: 100 % Tierschutz betreiben. Meine Tierschutz-Statement-Mode soll Bewusstsein schaffen und Menschen zum Nachdenken und Umdenken motivieren. Um das Konzept abzurunden, sind alle Artikel aus meinem Shop frei von tierischen Materialien. Die Produkte werden mit umweltfreundlichen und veganen Farben von Hand bedruckt. Selbstverständlich sind alle meine Textilien fair-zertifiziert und ich verwende Rohlinge aus Bio-Baumwolle und recycelten Stoffen.

Zum Peng-Shop

Du bist auch privat sehr aktiv, machst viel Sport. Was sind deine Hobbys abseits vom Tiere retten?

Ausgleich finde ich am besten in der Bewegung und in der Natur, beispielsweise bei Wanderungen und Radtouren. Am allerbesten abschalten kann ich bei sportlichen Aktivitäten, für die ich vollste Konzentration benötige, wie zum Beispiel das Klettern und dem Tauchen.

Du hast ja ziemlich viele coole Tattoos :-) Gibt es eines, das dir besonders viel bedeutet?

Meine Tattoos brachten unerwartet viele Chancen. Z. B. das Tattoo „Ink, not Mink” – Tinte nicht Nerz, ist eine internationale Botschaft gegen Pelz. Vor vielen Jahren habe ich mir diese Worte mit großen Buchstaben auf mein rechtes Bein tätowieren lassen. Mit dem Ziel, dieses Statement in Verbindung mit der Fotografie, zu verbreiten. Es hat funktioniert! Dieses Motiv wurde während meiner Zeit als Tattoo- und Alternativmodel oft fotografiert und in vielen Magazinen veröffentlicht. Es gab kaum ein Interview, wo ich nicht auf die Bedeutung dieses Tattoos angesprochen wurde. Dadurch hatte ich viele Jahre immer wieder die Gelegenheit, über die grausame Pelzindustrie zu berichten. Und da wäre noch ein weiteres Tattoo: der PENG-Hase - „Fight for Animal Rights“. Der PENG-Hase war auch das erste Motiv meiner Statement-Mode.

Du bist ein tolles Vorbild für viele, die auch nicht in Ordnung finden, wie mit nichtmenschlichen Tieren in unserer Gesellschaft umgegangen wird. Was empfiehlst du ihnen, wie kann mensch sich einsetzen?

Teilnahme an Protesten und Aktionen, aufklärende Gespräche im eigenen Umfeld, Kampagnen von Organisationen unterstützen - online und offline, selber hinterfragen und recherchieren, Tierleid bei Behörden melden, Flyer verteilen, Petitionen unterschreiben, Statement-Mode tragen, Medien informieren, vegan konsumieren! Es gibt so viele Möglichkeiten, aktiv zu werden, natürlich auch beim VGT! (Komm zum Neuaktiv-Treffen!)

Deine Botschaft:

Habt immer den Mut, zu eurer Überzeugung zu stehen, seid authentisch und hört niemals auf, unbequem zu sein! Wir alle haben das Potenzial, die Welt zu verbessern, wenn wir es nur wagen.

Danke für das Interview, Sandy, und für deine wertvolle Unterstützung für alle Tiere ♡


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