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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.09.2005)

Wien, am 19.09.2005

Jagd auf zahme Enten

In der Donau-Au nahe Stockerau bei Wien warten tausende Enten in einem Verschlag darauf abgeschossen zu werden.

Nach einem telefonischen Hinweis suchten AktivistInnen des VGT die Donau-Au nahe Zögersdorf bei Stockerau auf. Im Wald wäre eine Voliere mit unzähligen Stockenten zu finden. Unklar war bis dahin, zu welchem Zweck die Enten dort eingesperrt wären.

Als die AktivistInnen die beschriebene Stelle erreichten, bot sich Ihnen ein erschütterndes Bild: In einem vollkommen strukturlosen etwa 6 Meter breiten und 20 Meter langen Verschlag, befanden sich etwa 2.000 Stockenten und 3 Wildgänse. Die Vögel verfügten über keinerlei Rückzugsmöglichkeiten, also keine Nester, keinen Wetterschutz, keinen Sichtschutz vor Raubfeinden und keine Ausweichmöglichkeiten vor aggressiven ArtgenossInnen. Sie hatten keinen Wasserzugang und somit keine Schwimmmöglichkeit und zum Zeitpunkt der Überprüfung stand ihnen auch keinerlei Trinkwasser zur Verfügung.

Laut der 2. Tierhalteverordnung des Bundestierschutzgesetzes müsste den Enten pro Paar eine Fläche von 4 m² zur Verfügung gestellt werden. In diesem Verschlag dürften also maximal 60 Enten gehalten werden. Hier wurde diese Obergrenze um etwa das 30-fache überboten, also 30 mal mehr Enten zusammengepfercht als maximal erlaubt wäre.

Harald Balluch, Geschäftsführer des Verein gegen Tierfabriken: "Erschütternd waren auch die Szenen die sich dort abspielten: So hielten sich einzelne Enten außerhalb des Käfigs auf, die sich aber offensichtlich mit Enten innerhalb des Käfigs verbunden fühlten. Die Mitglieder dieser getrennten Familien wichen zwar bei unserer Annäherung zurück, sie blieben aber immer in einem gewissen Abstand in der Nähe und kamen zurück, sobald wir uns wieder entfernten. Jedesmal wenn freie Enten vorbeiflogen und ihre eingesperrten ArtgenossInnen mit Rufen grüßten, erwiederten die eingesperrten Enten lauthals den Ruf und es entstand eine ziemliche Aufregung. Manche Enten versuchten dann auch aufzufliegen, krachten aber hilflos gegen die Gitterwände."

Wie weitere Erkundigungen ans Tageslicht brachten, ist es in Jagdkreisen in dieser Gegend offenbar üblich, dass junge Enten, die aus Zuchstationen in Ungarn oder Tschechien stammen, nach Österreich gebracht und hier aufgezogen werden, um dann knapp vor Jagdbeginn freigelassen und gegen teures Geld abgeknallt zu werden (für 200 - 400 zahme Fasane zahlt man wie berichtet im Burgenland beispielsweise 12.500 Euro).

Harald Balluch: "Diese Praxis ist wohl in mehrfacher Hinsicht fragwürdig. Einerseits ist das ein Wahnsinn für die Enten, die unter unwürdigen Bedingungen und in viel zu großer Enge ihr Leben fristen müssen, um dann in eine für sie bis dahin völlig fremde Umgebung entlassen zu werden, wo sie wenig später aufgescheucht und abgeschossen werden. Vielfach wurden diesen Tieren auch die Flügel gestutzt damit sie nicht richtig fliegen und so auch nicht das Jagdrevier verlassen können. Andererseits entstehen durch diese Massenjagden natürlich extreme ökologische Belastungen, da hier künstlich Überpopulationen mit all den damit verbunden negativen Folgen erzeugt werden. Nicht zu vergessen die enorme Bleibelastung durch den Abschuss mit Schrot."

Weiter: "Wenn ich daran denke, dass es offensichtlich Menschen unter uns gibt, denen solche künstlich inszenierten Massenerschießungen tatsächlich Spaß machen, dann bekomme ich wirklich Angst. Was macht diesen Leuten denn noch alles Spaß? Würden sie wirklich alles tun, solange es nur legal ist und sie sich unbeobachtet fühlen? Ganz offensichtlich ist bei diesen Menschen auch in Zukunft nicht damit zu rechnen, dass sie in der Lage sind, verantwortlich zu handeln. Die einzige Möglichkeit ihnen das Handwerk zu legen, sind strengere Gesetze und strengere Kontrollen. Und für diese wäre es gerade im Bereich der Jagdausübung höchste Zeit."

Der VGT hat wegen 5 Übertretungen der 2. Tierhalteverordnung Anzeige erstattet.

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