Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31.12.2009)
Wien, am 31.12.2009Liebe TierfreundInnen und TierschützerInnen, liebe ehrenamtliche MithelferInnen, liebe UnterstützerInnen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN!
Ein intensives, trotz allen Widrigkeiten ebenso erfolg- wie ereignisreiches Tierschutzjahr 2009 geht nunmehr seinem Ende entgegen – speziell im Bereich des Tierschutzes und der Tierrechte hatte das Jahr einige wirklich beachtliche Entwicklungen zu bieten
Im Dezember 2008 hat der neue Tierschutzminister (SPÖ), einen Verordnungsentwurf zur Mastgeflügelhaltung herausgegeben. Die Besatzdichte der Hühner, die ihr kurzes Leben zusammengepfercht in strukturlosen Hallen verbringen müssen, sollte noch einmal um 30% erhöht werden, bei den Truthühnern sogar um 50%.
Diese Maßnahme hätte für 2,1 Millionen Hühner pro Jahr den frühzeitigen Tod durch die Verschlimmerung der Haltungsbedingungen bedeutet. Der VGT setzte alles daran, das zu verhindern: Eine Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf wurde erstellt, Gespräche und Demonstrationen wurden organisiert, und tatsächlich konnte das Schlimmste verhindert werden: Das Ministerium zog den Entwurf zurück und der VGT konnte weitere bereits angemeldete Kundgebungen absagen.
Mindestens 2,1 Millionen Hühner konnten so gerettet werden!
Heuer trat endlich das lang ersehnte und mühsam von uns errungene Legebatterieverbot in Kraft. 4 Jahre hatten Landwirte Zeit, ihre Ställe umzubauen. Und inzwischen hat sogar der letzte beharrliche Legebatterie-Outlaw, der niederösterreichische Bürgermeister (ÖVP), der monatelang das Gesetz brach und Behörden und Tierschutzorganisationen auf der Nase herumtanzte, seine grauenhaften illegalen Legebatterien geschlossen.
Und natürlich wurde auch wieder viel Aufklärungsarbeit bei Tiertransporten, Rinderhaltung und Pelzproduktion geleistet, unser Schul-Projekt „Tierschutz im Unterricht“ weitergeführt.
Und selbstverständlich unterstützen wir auch weiterhin das Tierparadies Schabenreith, den zauberhaften Gnadenhof in Oberösterreich, der zum Zufluchtsort für hunderte ehemals misshandelter Tiere wurde.
Über einen weiteren Punkt unserer vielseitigen Arbeit möchten wir noch gerne berichten – wahrscheinlich eines der traurigsten Kapitel der Intensivtierhaltung: die Schweine. Das Leben dieser so intelligenten und sensiblen Tiere könnte trostloser nicht sein, zusammengepfercht müssen sie auf Betonspaltenböden über und viel zu oft auch in ihrem eigenen Kot leben. Auch Kastenstände und grausame narkoselose Ferkelkastrationen stehen auf der Tagesordnung.
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat es sich zur Aufgabe gemacht, über diese flächendeckenden Missstände zu informieren. So tourte auch diesen Sommer das Grunzmobil „Grunzi“ durch ganz Österreich. Mit Hilfe der integrierten Multimedia Station wurden mittels Beamer und Leinwand Tierschutzfilme unter besonderer Berücksichtigung der katastrophalen Situation der Schweine gezeigt.
Bis vor wenigen Tagen war „Grunzi“ sogar in Kopenhagen beim Weltklimagipfel, um spektakulär darauf aufmerksam zu machen, welchen Anteil die weltweite Massentierproduktion am Klimawandel hat. Die Anwesenheit des mobilen Riesenschweins hat international für Interesse und Aufmerksamkeit für das Thema gesorgt. So hat es „Grunzi“ sogar auf die Titelseite einer Zeitungssonderausgabe zum Klimagipfel geschafft.
Am 11.Dezember veranstaltete der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN gemeinsam mit dem Streetwork- und Sozialprojekt „DUGNAD Vesterbro“ an einem skandinavisch kalten Tag unter dem Motto „Climate Power Lunch with a Pig“ („Klimaschutz-Mittagessen mit einem Schwein“) passend auch zur Weihnachtszeit eine ganz besondere Kundgebung mit Gemüsesuppenausschank im Hof des Cafe DUGNAD, einer Anlaufstelle für Drogenabhängige und Obdachlose.
Die Kooperation des VEREINS GEGEN TIERFABRIKEN mit dem sozialen Hilfsprojekt DUGNAD war eine besonders gelungene, stimmige Bündelung drei besonders wichtiger Fragen unserer Zeit: Menschenrechte bzw. soziale, zwischenmenschliche Solidarität, Tierschutz und Klimaschutz.
Neujahr, eine Zeit der Hoffnung, der Freude, aber auch der Besinnlichkeit, der (selbst)kritischen Reflexion und gedanklichen Einkehr, ist die richtige Zeit um daran zu denken, dass alle sozial benachteiligten Gruppen unser Mitgefühl und Engagement verdient haben. Und das wir alle aufgerufen sind, unseren Beitrag zu leisten, Mitmenschen und Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen.
Abschließend noch herzlichen Dank für die liebe Unterstützung, die Ihr dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN in der einen oder anderen Form gewährt habt: sei es durch wertvollen ehrenamtlich Einsatz als VGT-AktivistInnen oder durch ebenso unentbehrliche finanzielle Unterstützung und Förderung. Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist das gar nicht hoch genug einzuschätzen - der große Rückhalt, die herzerwärmende Hilfsbereitschaft und außerordentliche Solidarität von AktivistInnen und SpenderInnen haben dem VGT wieder zurück auf die Beine geholfen. Bitte haltet uns auch weiterhin die Treue, so wie auch wir die Nutztiere in Österreich weiterhin nicht im Stich lassen werden. Durch Eure Hilfe erst wird unser erfolgreicher Einsatz für die Tiere möglich!
Das VGT-Team wünscht Euch allen wunderschöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!