Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.06.2017)
Graz, am 08.06.20177/7 - Außen hui, innen pfui - Gekrönte Massentierhaltung
Der Betrieb "Jaga's Steirerei" ist hoch ausgezeichnet - doch die
Lebensbedingungen der Schweine sind beschämend!
Es ist eine Kulturschande, wie die Praxis in der österreichischen Schweinehaltung allgemein aussieht. Aber besonders dreist ist es, die Realität dieser miesen Haltungsbedingungen zu verheimlichen und einen auf "bäuerlicher Selbstvermarkter" zu machen!
Ein besonderes Beispiel dafür ist der Betrieb "Jaga's Steirerei" in Leitersdorf, Gemeinde St. Veit in der Südsteiermark. Hier leben mehr als 1000 Schweine in gesetzlich legitimierter, tierquälerischer Massentierhaltung. Aber was sagt die Website des Betriebes dazu?
Auf "jaga.st" findet sich folgende Behauptung: "Dabei garantieren wir für eine naturnahe Bewirtschaftung unserer Felder und eine artgerechte Haltung unserer Tiere. Seit 2007 ist unser Betrieb deshalb auch mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet."
Artgerechte Tierhaltung?
Wie kommen die Betreiber dieser
Massentierhaltung dazu, diese tierquälerischen Haltungsbedingungen als
"artgerecht" zu bezeichnen? Ist das keine Irreführung der
KonsumentInnen? Gesetzlicher Mindeststandard bedeutet nicht, dass die
Tiere artgemäß gehalten werden müssen, leider! Dass solche
Tierqual-Stallungen mit dem AMA-Gütezeichen ausgestattet sind, ist keine
Überraschung. Aber die Dreistigkeit, ein Leben auf Betonspaltenboden, in
Enge, ohne sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten, als "artgerechte"
Haltung zu bezeichnen, schlägt dem Fass den Boden aus! Die Schweine
können nicht umherlaufen, noch in Stroh wühlen, sie
müssen 24 Stunden am Tag den ekelhaften Geruch der Exkremente ertragen,
obwohl sie so feine Nasen haben wie Hunde. Erschreckenderweise ist so
eine Tierquälerei (noch) gesetzlich legitimiert!
"Direktvermarkter mit 1000 Schweinen"
Die Tiere werden im Schlachthof Steirerfleisch mit Kohlendioxid erstickt
und getötet und diese dann zum Teil in den eigenen Räumlichkeiten zu
Fleischprodukten verarbeitet. Erstaunlich, dass ein Betrieb dieser Größe
als "Direktvermarkter" bezeichnet wird.
Hier wird auch vor Augen geführt, wie viel die KonsumentInnen von Marken wie "Gutes vom Bauernhof", "Steirerglück", "SAUGUT" und dem genannten AMA-Gütesiegel halten können. Schöne Namen, die jedes Jahr mehr werden. Von artgemäß oder gar artgerecht sind die Standards hier aber ewig weit entfernt!
Betrieb Neuhold soll erweitert werden
Schon seit Jahren versucht der Betrieb Neuhold eine weitere
Schweine-Tierfabrik zu bauen - für mehr als 3000 Schweine! Gescheitert
ist er dabei am Widerstand der geruchsgeschädigten Nachbarinnen und
Nachbarn, unter ihnen auch andere Bauern, sowie der
Öffentlichkeitsarbeit des VGT und der IST - SteirerInnen gegen
Tierfabriken. Jetzt gibt es einen aktuellen Anlauf!
Am 12. Juni gibt es dazu im Gasthaus Senger in Leitersdorf eine
Info-Veranstaltung, zu der alle alle Interessierten kommen können - und
sollen!
TierschützerInnen informieren KundInnen
Die Verkaufswägen von "Jaga's Steirerei" touren durch die ganze
Steiermark und verkaufen nichtsahnenden Menschen Fleisch aus
Tierquälerei. AktivistInnen des VGT verteilen deshalb Flugblätter und
wollen die Menschen über die Realität informieren, damit diese in
Zukunft eine bewusste Kaufentscheidung treffen können!