Verein gegen Tierfabriken
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VGT deckt Tierleid in AMA-Schweinemast und Zuchtbetrieb auf
Dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN wurde Bild- und Beweismaterial von September bis Oktober 2025 zugespielt, das grobe Missstände in einem selbsternannten „Vorzeige-”Schweinebetrieb mit mehr als 13.000 (Stand 2020) Tieren im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich zeigt.
Die Szenen schockieren durch den rohen Umgang mit den Schweinen, die Brutalität und die Respektlosigkeit in dieser riesigen Schweinefabrik.
Arbeiter uriniert Schweinen ins Gesicht
Mehrfach ist ein Arbeiter in den Aufnahmen dabei zu sehen, wie er Mastschweinen absichtlich ins Gesicht und auf den Körper uriniert. Ein anderer Arbeiter uriniert neben eine Abferkelbucht im Zuchtbereich des Betriebs.
„Diese Taten zeugen nicht nur von völliger Respektlosigkeit und von Verachtung den Tieren gegenüber, sondern sind auch aus Hygienegründen höchst fragwürdig“, so VGT-Kampagnenleiter David Richter, der die Aufnahmen gesichtet hat, die dem VGT anonym zugespielt wurden.
Stark mit Fäkalien verschmutzte Buchten, mit Kot verunreinigte Tränken, Insektenbefall und teils heruntergekommene Stalleinrichtungen stehen im starken Widerspruch zur Selbstdarstellung des Betriebs.
Schläge und Elektroschocks
Die verdeckten Aufnahmen aus den Abferkelbuchten zeigen eine Arbeiterin, die mehrere Schweinemütter in Kastenständen mit Stöcken und Metallhaken schlägt.
„Die Situationen, die in den Videos zu sehen sind, erwecken den Eindruck, dass diese Arbeiterin die Schweine wie zur Strafe prügelt. Es gibt keinen vernünftigen Grund für diese Brutalität. Wir haben das zur Anzeige gebracht”, so Richter weiter.
Ein anderer Arbeiter treibt Mastschweine unter Einsatz von schmerzhaften Elektroschocks, sogar wenn die betroffenen Tiere sich aufgrund von verkeilten Schweinen gar nicht weiterbewegen können. Dabei dürfen elektrische Treibgeräte per Gesetz nur in Ausnahmefällen verwendet werden.
Blutende Schweine im „Vorzeigebetrieb”
Öffentlich wird die riesige Anlage als Vorreiter in Sachen „Tierkomfort” präsentiert, wo „Tiergesundheit” vermeintlich großgeschrieben wird. Die Foto- und Videoaufnahmen zeichnen ein ganz anderes Bild. Viele Schweine haben Eingeweidebrüche und Verletzungen. Etlichen Tieren wurden die Schwänze von Artgenoss:innen blutig gebissen. Einen besonders dramatischen Fall stellt ein Schwein mit massivem Darmvorfall dar, dessen Afterbereich durch Kannibalismus von anderen Schweinen bereits schwer verletzt wurde. Zerfetzte Darmstücke hängen aus dem After des Tiers, während es in der engen Bucht versucht, den anderen Schweinen zu entkommen. Mehr als 7.000 Schweine werden über mehrere Hallen verteilt in diesem Betrieb gemästet.
„Wir gehen davon aus, dass so gut wie alle dieser Mastschweine auf Vollspaltenboden leben müssen. Das hat mit einem „Vorzeigebetrieb” wirklich nichts zu tun. Schweine leiden auf Vollspaltenboden nachweislich”, schildert David Richter die Haltung im Mastbereich des Betriebs.
Der VGT hat die Missstände bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde umfangreich angezeigt.
Respektloser und brutaler Umgang mit den Tieren
Mehrfach ist ein Arbeiter in den Aufnahmen dabei zu sehen, wie er Mastschweinen absichtlich ins Gesicht und auf den Körper uriniert.
Diese völlig inakzeptablen Taten zeigen die Respektlosigkeit, mit der den Schweinen begegnet wird.
Die Hygiene ist auch in der Zucht fragwürdig – in zwei Fällen uriniert ein Arbeiter direkt neben eine Abferkelbucht.
Auch der Umgang mit den Ferkeln ist extrem brutal. Die erst wenige Tage alten Tiere werden teils aus einiger Entfernung in Körbe geworfen, an einzelnen Beinen oder sogar den empfindlichen Ohren hochgehoben und an den Schwänzen gezogen. Auf dem Bild ist erkennbar, dass dieser Umgang dem Ferkel offenbar Schmerzen bereitet.
Die verdeckten Aufnahmen aus den Abferkelbuchten zeigen eine Arbeiterin, die mehrere Schweinemütter in Kastenständen mit Stöcken und Metallhaken schlägt.
„Die Situationen, die in den Videos zu sehen sind, erwecken den Eindruck, dass diese Arbeiterin die Schweine wie zur Strafe prügelt. Es gibt keinen vernünftigen Grund für diese Brutalität. Wir haben das zur Anzeige gebracht”, so Richter weiter.
Über 13.000 Schweine leben in dem riesigen Betrieb. Er gehört damit zu den größten Schweinefabriken in Österreich.
Der Betrieb stellt sich als Vorzeigestall dar. Vor allem die Zuchtbereiche werden dafür in den Vordergrund gerückt, dabei haben nur wenige Buchten Einstreu. Die allermeisten Schweine leben auf Spaltenboden ohne Stroh.
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70 % der Schweine müssen in Österreich bis zur Schlachtung auf einem harten Betonspaltenboden über ihren eigenen Exkrementen dahinvegetieren. Die Enge, die Trostlosigkeit und der ätzende Gestank machen sie krank.
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