Großkadolz, 20.11.2025
Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg kann seinen eigenen Betrieb auf Videos nicht erkennen – das ist industrialisierte Produktion von fast 30.000 Schweinen pro Jahr auf Vollspaltenboden
In Österreich gäbe es keine Massentierhaltung, flötet die Landwirtschaftskammer, nur Familienbetriebe. Wie nennt man dann die Schweinefabrik Hardegg mit fast 30.000 mehrheitlich auf Vollspaltenboden industriell produzierten Schweinen pro Jahr? Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg erklärt öffentlich, dass er seinen eigenen Betrieb auf den vom VGT veröffentlichten Videos nicht wiedererkennt. Ist er so selten bei den Schweinen oder ist sein Betrieb so groß, dass er den Überblick verliert? Den Überblick dürfte er auch bei der Ausbildung seiner Mitarbeiter:innen verloren haben, wo er doch öffentlich behauptet, er würde sie laufend schulen, wie man mit „Nutztieren“ umgehen muss, das sei ihm ein persönliches Anliegen. Oder bildet er sie darin aus, Schweinen ins Gesicht zu pinkeln, Ferkel über den Gang zu kicken, und Schweine zu schlagen und mit Elektroschockern zu traktieren? Die veröffentlichten Aufnahmen aus dem Betrieb sind ein Skandal, doch dass dieser Betrieb laut Transparenzdatenbank pro Jahr fast € 1 Million als Subvention von den Steuerzahler:innen geschenkt bekommt, ist der nächste! Und im Jahr 2023 hat Hardegg neben den € 934.499,13 Geldspende auch noch „für hervorragende Verdienste“ das Goldene Ehrenzeichen des Bundeslandes NÖ erhalten! Offensichtlich ließ man sich seitens der Behörden von Bildern von Schweinen auf einer Wiese (!) und den salbungsvollen Worten „Vorzeigeprojekt“, „Vorbildstall“ und „tierartgerechte Gruppenhaltung“ mit „mehr Tierwohl“ auf der Webseite dieser Schweinefabrik einlullen. Die Realität ist eine ganz andere, hinter hohen Zäunen und verschlossenen Türen verborgen.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch ist fassungslos: „Das ist die hässliche Fratze der Tierindustrie, die wir hier sehen. Das ist kein Bauernhof, sondern ein industrieller Komplex. Die Videos zeigen den Terror, dem die Schweine in diesem Betrieb ausgesetzt sind, nicht zuletzt aufgrund des Vollspaltenbodens. Und Fabriksbesitzer Hardegg fällt als Reaktion auf die Aufdeckung dieses Terrors gegen die Tiere in seiner Schweinefabrik nichts Besseres ein, als die Aufdecker:innen einer terroristischen Vereinigung nach § 278b StGB zu bezichtigen (NÖN Hollabrunn), mit bis zu 15 Jahren Haft Strafdrohung. Aufzudecken, wie Hardeggs Schweine gequält werden, sei also Terrorismus, aber die Schweine zu malträtieren nicht. Das Beispiel Hardegg zeigt, man kann die Tierindustrie nicht selbst entscheiden lassen, wie sie mit ihren Schweinen umgeht. Man muss sie mit Gesetzen zum tierfreundlichen Umgang zwingen. Sie versteht keine andere Sprache. Und deshalb brauchen wir ein echtes Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung und eine verpflichtende, tiefe und weiche Einstreu für alle Tiere. Und entsprechende Kontrollen, um Betrieben wie Hardegg klar zu machen, dass Schweine derart zu quälen, nicht toleriert wird. Und nicht zuletzt braucht es saftige Strafen, die bis zum Tierhaltungsverbot gehen. Ein Hardegg mit € 1 Million Subvention pro Jahr, zahlt jede Verwaltungsstrafe ohne mit der Wimper zu zucken und zeigt dem Rechtsstaat die lange Nase!“