Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.03.2017)
Tierschutz Wahlprogramme der Parteien
Für die Nationalratswahl 2006 bieten erstmals zwei der Parteien, die Grünen und die SPÖ, ein spezifisches Tierschutzwahlprogramm an
Hier skizzieren die TierschutzsprecherInnen die Pläne, wofür sich die jeweilige Partei in der nächsten Legislaturperiode einzusetzen gedenkt, also eine Aufzählung der Schwerpunkte der kommenden Tierschutzarbeit.
ÖVP (Tierschutzsprecherin Dr. Baumgartner-Gabitzer) Die intensive wissenschaftliche Beratung zum Bundestierschutzgesetz war eine Novität im österreichischen Tierschutz. Es ist das Ziel der ÖVP für die kommende Legislaturperiode, alle Tiere in Österreich auch weiterhin am Stand der Wissenschaft zu schützen und damit das Leben und Wohlbefinden der Tiere als Mitgeschöpfe schützen. Im Rahmen der Förderung des Tierschutzes soll daher die wissenschaftliche Tierschutzforschung besonders gefördert werden. Ich spreche mich auch dafür aus, dass besonders tierfreundliche Haltungsformen gefördert werden. Herzstück des Bundestierschutzgesetzes ist es, alle Tierhalter in die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere zu nehmen. Meiner Meinung nach ist es daher besonders wichtig, dass das Verständnis der Öffentlichkeit und vor allem der Jugend für die Idee des Tierschutzes geweckt und vertieft wird. Beispielsweise wissen die wenigsten Konsumentinnen und Konsumenten über die Verwendung von Hunde- und Katzenfellen in der Pelzindustrie und bei der Herstellung von Kinderspielzeug Bescheid. Ich erachte es daher als notwendig, dass ein Importverbot von Hunde- und Katzenfellen geprüft und auf europäischer Ebene die Schaffung eines internationalen Kennzeichnungssystems von Fellen in verarbeiteten Kleidungsstücken forciert wird, um die Art und Herkunft des Felles für die Konsumenten und Konsumentinnen nachvollziehbar zu gestalten. |
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SPÖ (Tierschutzsprecher Jan Krainer) Die SPÖ wird im Herbst ihr Tierschutzprogramm für die Nationalratswahlen vorstellen. Folgende Schwerpunkte werden u.a. vorkommen:
Die SPÖ steht weiterhin zum Beschluss vom 27. Mai 2004 Tierschutz als Staatsziel in die Bundesverfassung aufzunehmen. |
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Grüne (Tierschutzsprecherin Mag. Brigid Weinzinger) Die Grünen arbeiten derzeit an einem Aktionsprogramm für den Tierschutz, das – ebenso wie eine Tierschutzbilanz über die Arbeit der Grünen in der letzten Legislaturperiode – auf der Homepage der Grünen unter www.gruene.at/tierschutz (Rechts im Downloadbereich "Wahlprogramm Tierschutz") abgerufen werden kann. Den Schwerpunkt unserer Arbeit werden wir jedenfalls auf folgende Themen legen: Ausstieg aus der industriellen Tierhaltung – Tierschutz und Qualität erhalten Vorrang
„Allianz für Tiere“
Langzeit-Lebendtiertransporte abschaffen – restlos!
Wildtiere gehören in ihren Lebensraum
Zentrum für Artenschutz und Schimpansenforschung im ehemaligen Safaripark Gänserndorf
Tierversuche reduzieren – Alternativmethoden fördern
EU-Ebene
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Das BZÖ hat auf unsere Frage unbeantwortet gelassen. |
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FPÖ (Norbert Hofer) Aus Sicht der FPÖ ist es legitim, Tiere für die Ernährung des Menschen zu nutzen. Es ist jedoch nicht legitim, Leben aus rein marktpolitischen Gründen auszulöschen und gesunde Tiere wie Sondermüll zu entsorgen. Auch Nutztiere haben ein Recht auf ein artgerechtes Leben (natürliches Futter, genügend Bewegungsmöglichkeit etc.) und auf einen würdevollen, schmerzlosen Tod. Aus all diesen Gründen hat eine Umstrukturierung der gesamten Landwirtschaft zu erfolgen. Wir müssen weg von der Massentierhaltung zurück zu naturnahem, respektvollem Umgang mit unseren Nutztieren in kleinbäuerlichen Betrieben, verbunden mit größtmöglicher Sicherheit für den Konsumenten durch lückenlose Tiergesundheitsdienste und eindeutige Kennzeichnung aller tierischen Lebensmittel, besonders nach Herkunft und Art der Tierhaltung. Es müssen daher marktwirtschaftlich bedingte Tiermassentötungen strikt verhindert werden und wir benötigen auch eine verpflichtende, streng kontrollierte Kennzeichnung aller tierischen Lebensmittel nach Herkunftsort und Art der Tierhaltung. Der Tierschutz ist zudem ein Sachbereich, dem im Rahmen des Unterrichts an Schulen derzeit nicht ausreichend Bedeutung zugemessen wird. Um dem Abhilfe zu schaffen, wäre es notwendig in den Schulen im Rahmen des Sachunterrichts in der Volksschule bzw. des Biologieunterrichts in der AHS und den Hauptschulen einen vertiefenden Tierschutzunterricht vorzusehen. |