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Treibjagd auf Fasane und Hasen gestört

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.11.2006)

Wien, 20.11.2006

Angeschossener Hase blieb lange unversorgt

Angeschossener Hase blieb lange unversorgt

Am 18. November versammelten sich rund 20 AktivistInnen bei Passau an der deutsch-österreichischen Grenze, um eine Treibjagd auf Fasane und Hasen zu stören. Bei Jagdbeginn kamen sie unvermittelt aus dem Wald und stellten sich mit Warnjacken und geöffneten Regenschirmen direkt zu den Schützen. So konnte beim ersten und zweiten Trieb der Abschuss der künstlich angefütterten Fasane und der bereits vom Aussterben bedrohten Feldhasen verhindert werden. Die JägerInnen versuchten aber trotz Anwesenheit der AktivistInnen weiter zu schießen und fuchtelten oft in fahrlässiger Weise mit ihren geladenen Waffen in der Gegend herum. Einige JägerInnen reagierten äußerst aggressiv und drohten den AktivistInnen physische Gewalt an.

Beim dritten Trieb umstellten die JägerInnen ein Feld, während die TreiberInnen in einer Linie durch das Feld zogen. Die AktivistInnen standen außerhalb des Kreises der JägerInnen, weil in so einem Fall niemals in das Feld hinein geschossen werden darf. In diesem Fall würde nämlich direkt in die Richtung anderer JägerInnen geschossen werden. 2 Hasen konnten mit Hilfe der AktivistInnen flüchten. Ein dritter Hase blieb im Feld. Ein Jäger, offenbar schon derartig schussgeil, dass er jede Gefährdung anderer ignorierte, schoss direkt ins Feld und traf den Hasen mit einigen Schrotkugeln auf den Hinterpfoten. Das Tier schrie erbärmlich und versuchte verzweifelt mit den Vorderpfoten davonzukriechen, den restlichen Körper hinter sich herschleifend. Die AktivistInnen liefen sofort ins Feld und versuchten den Hasen zu versorgen. Ein Jäger nahm den Hasen an den Hinterbeinen an sich und ein anderer schlug dem Hasen mit einem Stock auf den Kopf, sodass das Blut aus den Augen austrat. Dennoch blieb der Hase am Leben und zappelte verzweifelt. Darauf aufmerksam gemacht, lachte der Täter und meinte, er solle eben noch ein bisschen am Leben bleiben. Nachdem der Hase abgelegt war, wurde er von einem unbekannten Aktivisten aufgenommen und in den nahen Wald gebracht, wo er würdevoll begraben wurde. Die Jägerschaft nannte diese pietätvolle Geste einen „Diebstahl“.

Film zum Vorfall mit dem angeschossenen Hasen (Dauer: 52 Sekunden)

Die AktivistInnen konnten noch 2 weitere Triebe effektiv verhindern. Zuletzt hatten die JägerInnen nur 2 Hasen, 1 Fasan und 1 Eichelhäher geschossen.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert den Vorfall: „Es ist alarmierend, dass die JägerInnen bei derartigen Aktionen immer fahrlässiger und gefährlicher mit ihren Waffen umgehen. Nicht nur die direkte Androhung physischer Gewalt ist dabei skandalös, sondern auch die scheinbar vollkommene Ignoranz, was geladene, entsicherte Waffen, die aus 1 m Entfernung auf den Kopf von AktivistInnen anrichten können, wenn sie – und sei es versehentlich – losgehen. Man merkt deutlich, dass die JägerInnen keinen Psychotest für den verantwortlichen Umgang mit Waffen ablegen müssen. Den cholerischen JägerInnen dieser Jagdgruppe gehört sofort der Waffenschein entzogen. Wenn WaffenbesitzerInnen derart gefühllos sind, wie sich hier beim Umgang mit dem angeschossenen Hasen gezeigt hat, dann kann man diesen Personen auch nicht vertrauen, die Gefährdung von Menschen durch das Hantieren mit der Waffe vernünftig abschätzen zu können.“

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