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Mädchen heimtückisch von illegalem Fangeisen verletzt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.04.2009)

Wien, 28.04.2009

Dadurch ausgelöste Diskussion bewirkt Schlagfallenverbot in Oberösterreich

Dadurch ausgelöste Diskussion bewirkt Schlagfallenverbot in Oberösterreich

Ein 13-jähriges Mädchen ist Anfang April in Weißkirchen an der Traun mit der Hand in ein Fangeisen geraten. Die Jugendliche wollte bei einem Waldspaziergang ein Vogelei vom Boden aufheben - da schnappte die Falle zu.

Vogeleier auf Waldboden
Die 13-Jährige ging mit einer Freundin im Wald spazieren. Dabei entdeckten die Mädchen auf dem Boden zwei Vogeleier in einigem Abstand voneinander und dachten, ein Nest von Wildvögeln sei zerstört worden. Das Mädchen wollte eines der Eier aufheben, um sie wieder im vermeintlichen Nest zusammenzulegen. Dabei schnappte plötzlich die bis dahin unsichtbare Falle zu und klemmte den Unterarm der 13-Jährigen ein.

Erwachsene kamen dem verletzten und geschockten Mädchen zu Hilfe und konnten nach einiger Zeit das Fangeisen öffnen. Die Jugendliche musste nach der Erstversorgung vom Notarzthubschrauber ins Linzer UKH geflogen werden. Nach ersten Angaben dürfte das Mädchen aber Glück im Unglück gehabt haben. Die Verletzungen am Unterarm sind nicht allzu schwer.

Gemeingefährliche illegale Falle
Dieser Unfall mit einer illegalen Tierfalle war bereits mindestens der sechste in diesem Frühjahr allein in der Region. In den vergangenen Wochen waren kurz hintereinander zwei Hunde durch ähnliche Fallen verletzt worden. Besonders schwere Verletzungen hat ein Hund in Bad Leonfelden im OÖ Bezirk Urfahr-Umgebung erlitten, als er in ein illegal aufgestelltes Fangeisen geraten ist.

Fallenjagd bislang legal
Das oberösterreichische Jagdrecht erlaubte bisher im § 95 in der Zeit von 1. Oktober bis 31. März die Verwendung von Fangeisen zum „Kurzhalten des Raubwildes“. Etwa 1.200 der rund 18.000 oberösterreichischen JägerInnen haben die Genehmigung und Ausbildung zur Verwendung der Fallen. Doch der Zwischenfall mit dem Mädchen in Bad Leonfelden führte jetzt ein Umdenken herbei.

Fallenjagd jetzt auch in OÖ verboten
Der für das Jagdwesen in Oberösterreich zuständige Landesrat Dr. Josef Stockinger zieht nun einen Schlussstrich unter die Diskussion. In Oberösterreich soll die Verwendung des Fangeisens nicht mehr länger zulässig sein und diese Form der Raubwildjagd damit ein Ende haben. Lediglich im Fall von Seuchengefahr soll über einzelbehördliche Genehmigung das Fangeisen ausnahmsweise eingesetzt werden können. Dazu wird es aber einer bescheidmäßigen Anordnung durch die Behörde bedürfen. Ansonsten ist das Fangeisen generell als Jagdmethode aus Oberösterreich verbannt.
Künftig wird, wie in anderen Bundesländern, grundsätzlich nur mehr die Lebendfalle zur „Regulierung des Raubwildbestandes“ erlaubt sein. Durch die Lebendfalle können zumindest keinerlei Verletzungen mehr von Menschen und auch von Haustieren wesentlich schwieriger eintreten.

Bedenkliche Häufung von Fällen

In den letzten Wochen und Monaten haben sich die Vorfälle gehäuft, bei denen Haustiere durch Fallen schwer verletzt oder gar getötet worden sind. Zuletzt ist das Schicksal des Labrador Mischlings Rusty durch die Medien gegangen, der in der Nähe eines von Kindern stark frequentierten Reiterhofs in eine Falle getappt war. Leider war er kein Einzelfall sondern vielmehr offenbar nur die Spitze eines Eisberges. Neben Rusty waren auch weitere Tiere betroffen wie Mischling Maxl aus Liebenau, die Dackeldame Julie in Reichenau oder der Kater Felix aus der Innviertler Gemeinde St. Willibald. Und ebenfalls erst vor kurzem für berechtigte Empörung sorgte der tragische Fall des Katers Lucky, der qualvolle 24 Stunden in einer solchen Falle gefangen war.

Tierschicksal „Fallentod": in Österreich Geschichte!
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN begrüßt den neuen Vorstoß in Oberösterreich zur Verbannung der Totfangfallen, eine alte Forderung des Tierschutzes ist damit endlich umgesetzt und eine anachronistisch-barbarische Jagdmethode gehört damit nun auch in dieser Region endlich der Vergangenheit an.

 

 

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