Wiener Unternehmer plante Delfinarium im Burgenland - vgt

Teilen:

Wiener Unternehmer plante Delfinarium im Burgenland

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.12.2009)

Wien, 03.12.2009

Anachronistisch-tierverachtendes Bauprojekt in letzter Minute abgewendet

Anachronistisch-tierverachtendes Bauprojekt in letzter Minute abgewendet

Eingepfercht in enge Becken, ohne jegliche Rückzugsmöglichkeiten, aus dem natürlichen Lebensraum gerissen, als einzige Beschäftigungsmöglichkeit langweiliges, monotones Im-Kreis-Schwimmen in einem trostlosen Becken – kurzum eine triste Show-Tier-Existenz als Lebensperspektive, das wäre großen Tümmlern in einem neu zu erbauenden österreichischen Delfinarium um ein Haar bevor gestanden. Während andernorts in ganz Europa immer mehr Delfinarien schließen müssen, wollte ein Wiener im Burgenland das Rad der Geschichte zurückdrehen, dort ein neues bauen und eröffnen.

Das große Geld mit Delfinleid

Ohne Rücksicht auf das Wohl und die Bedürfnisse der ihrer Freiheit beraubten Tiere sollte wieder einmal Profit gemacht werden.

Die Tragik bei den scheinbar immerglücklichen Geschöpfen: mit ihrem Delfingrinsen sehen sie quasi von Natur aus glücklich drein – leider auch, wenn ihnen alles andere als zum lächeln zu Mute ist oder selbst wenn sie schlimmste Qualen erdulden. Längst haben ZoologInnen und VerhaltensforscherInnen herausgefunden, dass die hochintelligenten Tiere unter den Strapazen einer Gefangenschaft in künstlicher Umgebung unermesslich leiden - immer wieder sterben die Säugetiere in den strukturarmen Becken, ob an Kummer oder irgendeiner Krankheit, für welche die durch die tristen Lebensbedingungen immungeschwächten Tiere besonders anfällig sind.

Doch all diese Erfahrungen aus Jahrzehnten der unrühmlichen Delfinariengeschichte und längst bekannten Erkenntnisse der Meeressäuger-Verhaltensforschung beeindruckten den Wiener Unternehmer wenig, der ein Delfinarium in Parndorf im Burgenland plante.

Riesige Meeressäuger im viel zu kleinen Pool

Dort wollte er die im schwarzen Meer gefangenen Tiere dann ihre traurigen Runden in den viel zu kleinen Becken drehen lassen. Ob zu reinen Show- oder Therapiezwecken war noch nicht entschieden. Delfintherapie, die auf einem unfreiwilligen Einsatz und einem Freiheitsentzug der betroffenen Tiere basiert, ist ethisch äußerst fragwürdig und aus Tierschutzsicht sehr problematisch. Auch in ihrer Wirksamkeit ist sie umstritten.

Und zudem verstößt Delfinhaltung ohne spezielle Genehmigungen, wie sie etwa von großen Zoos erlangt werden können, gegen das Bundestierschutzgesetz, da die Haltung von Meeressäugern auf privater wie auch auf kommerzieller Basis verboten ist und diese besonderen Bewilligungskriterien unterliegt.

Lebensministerium lässt Wiener Unternehmer mit seinen Plänen abblitzen

Und so war es nur konsequent, das sich die zuständigen Behörden einschalteten.
Inzwischen ist die Gefahr des anachronistischen Projekts nämlich wieder gebannt: Das Lebensministerium ließ verlautbaren, die Pläne des Wiener Unternehmers ablehnen zu wollen.

Die zuständigen Stellen im Lebensministerium, welches für Genehmigungen von Anlagen dieser Art zuständig wäre, erteilten dem delfinverachtenden Projekt vor kurzem eine klare Absage.

Brandneuer Film zu dem Thema und Kinotipp: „Die Bucht“

Seit kurzem führen mehrere Kinos in Österreich und Deutschland den neuen Film "Die Bucht" vor. Von engagierten TierrechtlerInnen wurde dem Film spontan das Prädikat „Absolut sehenswert“ verliehen. Der Film handelt von einer Tradition, AktivistInnen, die etwas dagegen machen wollen und einer Hoffnung. Dabei lässt das Filmdokument auch eine Menge tierrechtliche Ideen durchblicken - ist aber dennoch mainstreamtauglich.

Eine Bucht in Japan mit einem grauenhaften Geheimnis

Nie sollte bekannt werden, was jedes Jahr mit etwa 2.000 Delfinen in einer Bucht des japanischen Fischerdorfs Taiji geschieht. Und welche unrühmliche Rolle Delfinarien dabei spielen! Jetzt kommt die unbequeme Wahrheit ans Licht. Aufgedeckt ausgerechnet von jenem Mann, der einst Delfin Flipper für die gleichnamige Fernsehserie ausbildete und dann selbst grundlegend umdachte...

Nähere Beschreibung und ausstrahlende Kinos finden sich hier:
http://www.skip.at/film/13244/

Hier die Seite zum Filmhintergrund mit vielen Aktionsmöglichkeiten:
http://www.wdcs-de.org/delfine/

 

 

 

 

 

18.07.2025, Wien/Türkei

Tiertransporte in die Türkei laut Expert:innen nicht genehmigungsfähig

Nach VGT-Aufdeckung: Auch Tierärzt:innen kritisieren Lebendtierexporte in Tierschutz-Hochrisikostaaten, in denen Tiere betäubungslos geschlachtet werden

17.07.2025, Wien

Wolfsabschuss-Verordnungen vom Fließband?

VGT fordert ernstgemeinten Herdenschutz statt sinnloser Schnellschuss-Politik

17.07.2025, Wien

Vegan Grillen

Mit dem warmen Wetter startet auch wieder die Grillsaison. Ein Hochgenuss für den veganen Gaumen!

15.07.2025, Österreich/Türkei

Brutale Schächtungen beim Opferfest in der Türkei

Österreichische Rinderzüchter:innen wissen, dass exportierte Rinder ohne Betäubung getötet werden

15.07.2025, Wien/Türkei

Aufgedeckt: Brutale Rinderschlachtungen in der Türkei

VGT-Recherche beim Opferfest zeigt unfassbare Tierquälerei auf. Die Türkei gilt als eines der wichtigsten Exportländer für österreichische Zuchtrinder

03.07.2025, Tirol

Selbstbedienungsbuffet für Wölfe?

Schlechte Noten für Herdenschutz auf Tiroler Heimweiden

02.07.2025, Wien

VGT zeigt Stagnation der Schweinehaltung: Vollspaltenboden 2010-2025

Protest vor dem Ministerrat: Wie wird es mit der Schweinehaltung weitergehen? Sollen die armen Tiere ernsthaft auf Betonboden mit scharfkantigen Spalten bleiben müssen?

01.07.2025, Wien

Swimming Pools: Gefahr für Tiere

VGT warnt: Immer wieder werden private Swimming Pools für Tiere zur Todesfalle. Mit einfachen Mitteln kann eine Abhilfe geschaffen werden.