Jagd im Lainzer Tiergarten - offener Brief an den Forstdirektor - vgt

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Jagd im Lainzer Tiergarten - offener Brief an den Forstdirektor

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.12.2010)

Wien, 22.12.2010

Anfang November berichtete der VGT über das entsetzliche Sterben bei einer Treibjagd im Lainzer Tiergarten. Angeschossene, schwer verletzte Tiere versuchten ihr Leben zu retten

Anfang November berichtete der VGT über das entsetzliche Sterben bei einer Treibjagd im Lainzer Tiergarten. Angeschossene, schwer verletzte Tiere versuchten ihr Leben zu retten

Viele LeserInnen unerer Webseite entsetzte das brutale Vorgehen der SonntagsjägerInnen und sie schrieben ihren Unmut an das zuständige Wiener Magistrat. Das Antwortschreiben des Forstdirektors versucht mit der Notwendigkeit der Jagd zur Regulierung des Wildbestandes das Töten zu rechtfertigen.

Hier finden Sie das Antwortschreiben des Forstdirektors

Und hier die Entgegnung des VGT in Form eines offenen Briefs:

Offener Brief: "Jagd" im Lainzer Tiergarten

Sehr geehrter Herr DI Januskovecz,

der Lainzer Tiergarten ist - ein Tiergarten. Ein von Menschen gemachter Park. Der Lainzer Tiergarten ist keine Wildnis und damit kein irgendeinem natürlichen Gleichgewicht ausgesetztes Ökosystem. Es kann also auch nicht eine Jagd notwendig sein, um ein natürliches Gleichgewicht herzustellen.

In einem Tiergarten, wie in jeder Tierhaltung, kommen Tierkinder auf die Welt, wenn man nicht irgendwie dafür sorgt, dass die Vermehrung eingeschränkt wird. Wenn im Zoo Schönbrunn Tierkinder auf die Welt kommen, werden die erschossen? Was sagen wir zu einer Privatperson, die die Tiere in ihrer Obhut sich ungezügelt vermehren lässt und dann einfach abknallt, um den Bestand zu kontrollieren? Die schlimmste Form der "Jagd" ist die Gatterjagd, das ist die Jagd auf Tiere in Gefangenschaft. Und genau das geschieht im Lainzer Tiergarten, für teures Geld.

Zuerst werden die Tiere mit riesigen Mengen an Futter gemästet und so zu einer möglichst großen Vermehrungsrate getrieben. Dann vergibt man die Abschüsse dieser Tiere an reiche SonntagsjägerInnen für mehrer Tausend Euro pro Tier. Das ist kein Managementplan, sondern die eiskalte Einnahme von Blutgeld auf dem Rücken der Tiere.

TierhalterInnen sind für die Vermehrung ihrer Tiere verantwortlich. Es gibt sehr viele Mittel, die Vermehrung gefangener Tiere gewaltfrei hintan zu halten. Wenn man die Tiere füttert, kann man das Futter doch ganz einfach mit Verhütungsmittel versetzen. Ebenso könnte man durch Futtergabe einen gewissen Prozentsatz der Tiere sterilisieren. Es gibt viele Möglichkeiten der gewaltfreien Einflussnahme auf gefangene Tiere. Sie einfach abzuknallen ist die brutalste und primitivste, sie für Geld abknallen zu lassen höchst unmoralisch. Eine "Tierschutzhauptstadt", wie das die Wiener Stadtregierung von sich proklamiert, kann sich jedenfalls einen solchen Umgang mit ihren Tieren heute nicht mehr leisten!

Hochachtungsvoll

Hier finden Sie das Video, das Anfang November bei der Gatterjagd aufgenommen wurde.

 

 

 

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