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1,6 Millionen Ferkel sterben in der Kastenstandhaltung in Österreich pro Jahr!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.05.2011)

Wien, 25.05.2011

VGT präsentiert 60 tote Ferkel aus der Kastenstandhaltung vor dem Parlament – die Abferkelgitter für Mutterschweine bieten keinen besseren Schutz vor Ferkelverlusten

VGT präsentiert 60 tote Ferkel aus der Kastenstandhaltung vor dem Parlament – die Abferkelgitter für Mutterschweine bieten keinen besseren Schutz vor Ferkelverlusten

Die Schweineindustrie hat den Euphemismus „Ferkelschutzkorb“ für Kastenstände, also körpergroße Gitterkäfige für Mutterschweine, während der Geburts- und Säugephase geprägt. Sie versucht damit in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, dass diese Kastenstände den Tod von Ferkeln hintan halten. Das ist falsch, betont der VGT. Die Statistiken zeigen, dass mit Kastenstand 1,6 Millionen Ferkel pro Jahr in Österreich sterben. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass die Mutterschweine zu immer höheren Wurfgrößen gezüchtet werden und mittlerweile schon mehr Kinder in einem Wurf gebären, als sie Zitzen haben. Parallel mit dem Anstieg der Wurfgröße von 11 auf 16 Ferkel in den letzten 18 Jahren ging ein Anstieg der Ferkelverluste von 17% auf 25% einher, wobei hier die Todgeburten mit eingerechnet sind. Auch die Todgeburten sind Ferkelverluste, die in der Kastenstandhaltung besonders häufig auftreten.

Gäbe es auch bei freier Buchtenhaltung von Mutterschweinen mehr als 1,6 Millionen tote Ferkel pro Jahr?

Nein, sagt der VGT. In einer großen Studie aus der Schweiz von 2007 wurden 173 Schweinebetriebe mit freien Buchten (insgesamt 18.824 Würfe) mit 482 Schweinebetrieben mit Kastenständen (insgesamt 44.837 Würfe) verglichen. In den freien Buchten wurden in den ersten 3 Tagen zwar mehr Ferkel erdrückt, aber es gab danach so viel weniger Ferkel, die aufgrund körperlicher Schwäche gestorben sind, dass insgesamt 1,40 tote Ferkel pro Wurf bei den freien Buchten, 1,42 toten Ferkeln im Kastenstand gegenüber stehen. Die freien Buchten hatten also geringere Ferkelverluste. Dasselbe Ergebnis zeigte eine dänische Studie. In den ersten 3 Tagen starben dort zwar 1,9% mehr Ferkel in den freien Buchten durch Erdrücken, aber insgesamt überlebten um 2,5% mehr Ferkel ohne Kastenstand aufgrund der besseren Versorgung mit Muttermilch. Die Mutterschweine fühlten sich ohne Kastenstand wohler und nahmen mehr Futter auf. Die Ferkel ohne Kastenstand waren im Mittel nach dem Absetzen um 0,3 kg schwerer. Auch das Positionspapier der European Food Safety Authority von 2007 hat im Namen der EU-Kommission das gleiche Ergebnis bestätigt.

Nur eine einzige Studie befasste sich mit sogenannten Kombisystemen, bei denen der Kastenstand nur im Bedarfsfall in den ersten 3 Tagen verwendet und ansonsten entfernt wird. Dieses Kombisystem entspricht genau dem Verordnungsentwurf des Gesundheitsministeriums und zeigte in der Studie geringere Ferkelverluste als sowohl der Kastenstand als auch die freie Bucht.

Die Kastenstandhaltung ist also nicht nur für die Mutterschweine eine extreme Belastung und Tierquälerei, sie führt auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu höheren Ferkelverlusten!

Unabhängige Wissenschaftler, die Kastenstände untersucht haben:

  • Prof. Josef Troxler, VetMed Wien
  • Prof. Christoph Winckler, BOKU Wien
  • Prof. Bo Algers, Schwed. Uni für Nutztierwissenschaften

Heute präsentierten 60 AktivistInnen des VGT in weißen Overalls und mit Atemschutzmaske 60 tote Ferkel aus österreichischen Schweinezuchtbetrieben mit Kastenstand vor dem Parlament in Wien.

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