Mensdorff-Pouilly bei Rebhuhn- und Entenjagd erwischt: Abbruch - vgt

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Mensdorff-Pouilly bei Rebhuhn- und Entenjagd erwischt: Abbruch

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.10.2016)

Burgenland, 03.10.2016

VGT erstattet Anzeige: Aussetzen von Rebhühnern, tierquälerischer Abschuss von gezüchteten Enten – keine Weidgerechtigkeit!

Der Herbst bricht an, die ersten Jagdgäste trafen letztes Wochenende bei Mensdorff-Pouilly ein. Von AnrainerInnen alarmiert wollten TierschützerInnen die Federwildjagd in Luising dokumentieren. In einer österreichischen Voliere waren eine Woche davor noch zahlreiche Rebhühner eingesperrt gewesen. Am Jagdtag waren sie weg – ausgesetzt! Tatsächlich brach eine englischsprachige Jagdgesellschaft, begleitet von Alfons Mensdorff-Pouilly, am frühen Morgen aus seinem Schloss in Luising auf, um an der ungarischen Seite der Pinka, die dort die Grenze nach Österreich markiert, auf Rebhühner zu schießen. Doch aufgrund der Tierschutz-Kameras wurde die Jagd abgebrochen. Am Nachmittag um 15 Uhr ein zweiter Versuch. Diesmal fuhr die Kolonne von Jagdgästen, geführt von Mensdorff-Pouilly, über die grüne Grenze – was in diesen Tagen gesetzwidrig ist! – nach Österreich zurück und nahm um den künstlichen Ententeich Stellung. Dann wurden einige Enten, die vorher durch eine Fütterung einige 100 m vom Teich weggelockt worden waren, zurückfliegen gelassen und die Jagdgäste schossen sie aus dem Himmel. Die verschreckten Zuchtenten flogen verzweifelt im Kreis, wussten nicht wohin, und wurden dabei ständig beschossen. Erst als die Tierschutzkameras in Stellung waren, brach man wiederum rasch ab. Einige Dutzend Enten waren zu dem Zeitpunkt aber schon tot.

Der VGT wird heute Anzeige erstatten. Erstens ist es nach dem burgenländischen Jagdgesetz nicht erlaubt, Rebhühner um diese Jahreszeit noch auszusetzen. Zweitens kann man diese Enten nicht als ausgesetzt betrachten, sie leben hinter einem elektrisch geladenen Zaun und werden gefüttert. Drittens lockt man sie zum Abschuss mit Futter aus dem Teich und lässt sie in Kleingruppen wieder zurück fliegen. Das ist eine Jagdform, die überhaupt nicht weidgerecht ist. Und nicht zuletzt schert sich Mensdorff-Pouilly um die momentan geltenden Grenzkontrollen überhaupt nicht. Eine Anfrage des VGT im Innenministerium hat ergeben, dass niemand für das Übertreten der grünen Grenze eine Ausnahmegenehmigung hat. Nur Mensdorff-Pouilly glaubt, wie immer, über dem Gesetz zu stehen.

VGT-Obmann Martin Balluch: „Diese Jagden bei Mensdorff-Pouilly auf Zuchtvögel sind abscheulich. Findet die Güssinger Bezirksjägerschaft wirklich nichts dabei, harmlose Zuchtenten derart zu beschießen oder Rebhühner in Kistln auszusetzen? Da geht es weder um die Reduktion einer Überpopulation – die Enten stammen aus einer Zucht – noch um Fleischproduktion – da könnte man die zahmen Enten mit dem Messer töten. Nein, die Tiere sollen im Flug abgeknallt werden, weil es so großen Spaß macht. Dabei wird in Kauf genommen, dass die meisten Tiere nicht gut getroffen und die Verletzten oft von Jagdhunden angegriffen werden. Das ist horrende Tierquälerei. Landesrätin Verena Dunst hätte in ihrem neuen Jagdgesetz das Verbot der Jagd auf Zuchtenten vorschreiben müssen, aber leider ist ihr Tierschutz offenbar kein Anliegen. Im neuen Jagdgesetz kommt Tierschutz jedenfalls mit keinem Wort vor!“

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