Teilen:

Verfassungsgerichtshof lehnt Jagdfreistellungsantrag ab!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.11.2016)

Wien, 04.11.2016

Unterschied zu Deutschland: während in Bayern die Jagd nur ein Privatinteresse und Hobby sei, wäre es in Kärnten im öffentlichen Interesse und ökologisch notwendig – Rekurs zum EGMR!

Nach der öffentlichen Verhandlung über den Jagdfreistellungsantrag eines „fast veganen“ Waldbesitzers beim Verfassungsgerichtshof (VfGH), traf nun das Urteil des Höchstgerichts ein. Die Zwangsbejagung wird aufrecht erhalten, und das, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in den Fällen Frankreich, Luxemburg und Deutschland bereits entschieden hat, dass GrundbesitzerInnen, die aus ethischen Gründen die Jagd ablehnen, diese auf ihrem Grund verbieten können müssen. Um also die Zwangsbejagung aufrecht zu erhalten, war der VfGH gezwungen, einen Unterschied im Jagdgesetz und in der Jagdpraxis zwischen Bayern und Kärnten zu finden. Die „Lösung“: während man in Bayern nur aus privatem Interesse als Hobby jage, wäre die Jagd in Kärnten ein öffentliches Interesse und ökologisch notwendig. Und das, obwohl in Kärnten 15 BerufsjägerInnen einer Überzahl von zig tausenden HobbyjägerInnen gegenüberstehen.

Der VfGH gibt zu, dass die momentane Jagdpraxis zur höchsten Schalenwilddichte Europas in Österreich geführt hat, und dass daher der Wald stark geschädigt ist und viele Autounfälle mit Wild entstehen. Aber irgendwie gelingt es dem VfGH daraus nicht abzuleiten, dass die Jagd in der momentanen Form zu hohen Wilddichten, starkem Waldschaden und vielen Autounfällen führt, sondern, im Gegenteil, dass die Jagd erzwungen werden müsse, um hohe Wilddichten, starke Waldschäden und viele Autounfälle zu vermeiden. Der VfGH versteigt sich sogar zur Äußerung, dass die Jagd auf jedem Grundstück gegen die ethische Überzeugung der GrundbesitzerInnen erzwungen werden müsse, weil sich sonst jene Hunde und Katzen dorthin flüchten könnten, denen wegen Umherstreunens die Todesstrafe droht.

Das Urteil wörtlich auf www.martinballuch.com

VGT-Obmann Martin Balluch ist entsetzt: „Das ist das Ergebnis, wenn man keine unabhängigen und objektiven WissenschaftlerInnen befragt, sondern nur Lakaien der Jägerschaft. Natürlich fabulieren diese das Blaue vom Himmel, sonst verlieren sie den von der Jägerschaft finanzierten Job. Ein Beispiel von vielen: Warum wird eigentlich nur über Schalenwild gesprochen, aber nicht über Füchse, Marder, Dachse, Wiesel, Iltisse, Murmeltiere, Schnepfen, Zuchtfasane, Rebhühner, ausgesetzte Stockenten usw? Warum sollte ein Grundbesitzer die völlig sinnlose Jagd auf Schnepfen oder gar die infantile Abschießbelustigung auf Zuchtfasane auf seinem Grund dulden müssen? Die Antwort darauf bleiben die RichterInnen des VfGH schuldig, das wird nicht einmal erwähnt in diesem Urteil. In üblicher Jagdpropaganda wird die Jagd auf Zuchttiere z.B. völlig ausgeblendet. Dass sich unser Höchstgericht für derart billige Ausflüchte hergibt, beweist den politischen Einfluss der Jägerschaft in Österreich. Offenbar kann nur ein Gericht außerhalb unseres Landes über jagdliche Fragen hierzulande gerecht und objektiv entscheiden. Daher wird das Verfahren nun zum EGMR gebracht, um dieser peinlichen Provinzposse ein Ende zu bereiten!“

22.10.2025, Wien

Tierpelz oder Kunstpelz?

Pelzkrägen und Bommeln an Hauben oder als Accessoires sind beliebt wie nie. Mit diesen Tipps findet ihr heraus, ob es sich um "echten" Tier- oder Kunstpelz handelt!

21.10.2025, Wien

Feldhasenseuche wütet – VGT fordert Jagdstopp

Die Viruserkrankung Myxomatose fordert in Ostösterreich bei Feldhasen derzeit zahlreiche Opfer. Diese heikle Lage sollte auch von der Jägerschaft ernst genommen werden

21.10.2025, Wien

SLAPP-Prozess von SPAR gegen den VGT: Schweine-Vollspaltenboden sei besser als Stroh

SPAR lässt Zeugen erklären, dass der Vollspaltenboden für Schweine keine Nachteile habe, eine Stroheinstreu aber schon: sie würde krank machen

20.10.2025, Bezirk Gmunden

Erneut ertappt VGT zahlreiche Vogelfänger inflagranti im OÖ Salzkammergut

Und diese haben eine neue Strategie: um Anzeigen zu entgehen, lassen sie sich mit Autos abholen, damit die Nummerntafeln ihrer Motorräder nicht fotografiert werden können

16.10.2025, Bad Goisern

VGT ertappt 4 Singvogelfänger auf frischer Tat

Aufnahmen zeigen zappelnde Vögel in Schnappfallen, gesetzwidrig viele Lockvögel pro Vogelfänger, Vögel in Sackerln, winzigen Käfigen und gestapelt im Rucksack

09.10.2025, Österreich/ Hartberg-Fürstenfeld

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? VGT zeigt zum Welt-Ei-Tag die triste Realität für Millionen Legehennen in Österreich

09.10.2025, Wien

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? Zum Welt-Ei-Tag stellt der VGT die häufigste Haltungsform für Legehennen in Österreich in den Fokus – die Bodenhaltung.

08.10.2025, Wien

Univ.-Prof. aus Dänemark bestätigt: Schweine am Acker bei Hubmanns fühlen sich wohl

Jahrelanges Forschungsprojekt zur Vokalisation bei den Hubmann-Schweinen soll subjektive Sicht der Tiere in die Diskussion über Vollspaltenboden oder Stroh einbringen