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VGT-Pressekonferenz in Eisenstadt bringt scharfe Kritik an geplantem bgld. Jagdgesetz

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.11.2016)

Eisenstadt, 04.11.2016

Gutachter Universitätslektor Dr. Frey kritisiert Aussetzen von Zuchtvögeln, burgenländischer Jäger lehnt Zuchttierjagd ab, EU-Abgeordneter Eck kündigt Initiative gegen Gatterjagd an

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Ab 1. Jänner 2017 wird das neue Burgenländische Jagdgesetz in Kraft treten, so oder so. Um doch noch Tierschutz in diesem Gesetz verankert zu bekommen, hielt der VGT heute eine Pressekonferenz im Hotel Burgenland in Eisenstadt ab. Mit dabei Universitätslektor Dr. Hans Frey von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der in einem Gutachten klar darlegte, dass das Aussetzen gezüchteter Fasane, Rebhühner und Stockenten Tierquälerei ist, weil diese Zuchttiere im Freiland nicht lebensfähig sind. Abgesehen davon leiden die autochthonen Bestände darunter, weil die Zuchttiere aus der Massentierhaltung Parasiten mitbringen und die freilebenden Tiere infizieren. Die Bestände würden jedenfalls durch ein Aussetzen dieser Art nie gestützt.

Ein Burgenländischer Jäger kommentierte das bei der Konferenz mit den Worten: Es wäre erstrebenswert für ganz Österreich ein Verbot für die Zucht aller Wildarten zu Jagdzwecken zu erlassen. Der Mensch war immer Sammler und Jäger, jedoch hat er zu keiner Zeit das Wild gezüchtet, ausgelassen und dann gleich wieder erschossen. Meiner Ansicht nach hat das mit Jagd nichts zu tun. Und deshalb sollen auch nicht alle Jäger in einen Topf geworfen, sondern nur diejenigen ausgesondert werden, die den gezüchteten Tieren unnötige Qualen zufügen. Wenn jemand gerne mit einer Waffe schießen will, dann gibt es dafür Schießstände, und unter anderem auch die Gelegenheit, auf Tontauben und nicht Fasane zu schießen.

Der EU-Abgeordnete Stefan Eck betonte seine Fassungslosigkeit anlässlich der Dokumentationen der Gatterjagd und der Jagd auf Zuchtfasane im Burgenland. Die Intergroup for Animal Welfare im EU-Parlament, die zweitgrößte überfraktionelle Arbeitsgruppe dort, mit mehr als 110 Mitgliedern, werde sich dem Problem annehmen. Man könne nicht Gatterjagden in Afrika kritisieren, aber die Gatterjagden im Herzen der EU, in Österreich und insbesondere dem Burgenland, ignorieren. Er werde nun eine Initiative gegen die Gatterjagd und die Jagd auf ausgesetzte Zuchttiere starten.

VGT-Obmann Martin Balluch präsentierte die Stellungnahme des VGT zum Begutachtungsentwurf: Als einzige Konzession gegenüber dem Tierschutz sieht dieses geplante Jagdgesetz eine Einschränkung der Gatterjagd vor, aber das Aussetzen von Fasanen aus Massentierhaltung zur Abschießbelustigung bleibt weiterhin erlaubt. Ebenso wird weiterhin erlaubt, Hunde und Katzen abzuschießen oder die Baujagd auf Füchse durchzuführen, viele Wildtierarten haben noch immer keine Schonzeiten und die ökologisch sinnlose Jagd auf Schnepfen bleibt möglich. Sogar die schrecklichen Abzugseisen, das sind Bügelfallen mit einer Druckkraft von 180 kg, dürfen weiterhin aufgestellt werden. Es wäre wirklich Zeit, dass das Jagdgesetz endlich einmal im Sinne des Tierschutzes vollständig überarbeitet wird! Ein erster Schritt muss das Verbot der Gatterjagd und des Aussetzens gezüchteter Tiere für die Jagd sein!

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