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Skandal am alten Bahnhof: Harder Gemeinde vernachlässigt den Tierschutz massiv

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.02.2021)

Hard, 23.02.2021

„Lösung“ für die Tauben am Harder Bahnhof nicht durchdacht. Etliche Taubenkücken sind jetzt verwaist. VGT erwägt Anzeige

Wie berichtet wurden beim direkt bevorstehenden Abbruch des alten Bahnhofgebäudes in Hard/Vorarlberg Tierschützer:innen alarmiert. Brütenden Stadttauben im Dachgeschoss drohte der Tod in den Bauarbeiten. Aktivist:innen vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN können nicht verstehen, warum die Tauben nicht früher aufgefallen sind. Laut Anrainer:innen brüten und leben die Tiere schon seit Jahren im Dachstuhl des Bahnhofs. Sie fliegen durch mehrere Luftlöcher in den Dachstuhl.

Hier kann nur grob fahrlässig gehandelt worden sein. Sowohl den Vertreter:innen der Gemeinde und der ÖBB, wie auch der Baufirma, hätten die Tiere schon vor langer Zeit auffallen müssen. Stadttauben verstecken sich ja nicht, wundert sich Ann-Kathrin Freude vom VGT. Es ist unglaublich, dass hier bis auf die letzte Sekunde gewartet wurde. Ohne die mutige Meldung der Anrainer:innen und die Tierschützer:innen vor Ort hätte man die Tiere vermutlich einfach völlig ignoriert und damit den sicheren Tod von etlichen Taubenkindern verursacht.

Stadttauben-Paare kümmern sich gemeinsam um die Kücken und Jungtauben, auch nachdem die Taubenkinder ihre ersten Flugrunden gemacht haben. Die Jungtiere jetzt einfach von ihren Eltern zu trennen, ist an sich schon eine tierschutzwidrige Vorgehensweise. Wenn man schon verabsäumt hat, die Tiere daran zu hindern, bis zuletzt zu brüten, hätte man sich zumindest die Zeit nehmen müssen, die Taubenfamilien gemeinsam einzufangen. So hätten die Jungtiere von ihren Eltern aufgezogen werden können. Nun müssen sie stattdessen aufwändig von Tierschützer:innen aufgepäppelt werden. Aber hier zählt offenbar nur Zeit und Geld – die Bauarbeiten sollen nun ungehindert weitergehen. Und die Tiere leiden, schildert Ann-Kathrin Freude empört.

In der Schnell-Schuss-Lösung der Gemeinde wurden nun nur die Jungtauben und Kücken eingefangen. Die Abrissarbeiten waren schon in vollem Gange, als die endgültige Lösung noch nicht einmal feststand. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Jungtiere aus dem Dachstuhl geborgen. Die ganz kleinen Kücken kamen nun zur Tierrettung Vorarlberg. Die größeren Jungtiere hingegen wurden einem privaten Harder Tierhalter übergeben. Mit dieser Lösung ist der VGT nicht glücklich. Über dem ehemaligen Bahnhofsgebäude kreisen nun Taubeneltern, die verzweifelt nach ihren Jungen suchen und Jungtiere, die ohne die Obhut ihrer Eltern aufwachsen müssen. Mangelnde Plätze und Versorgungsmöglichkeiten in den Wildtierstationen im Land Vorarlberg werden nicht zuletzt auch in diesem Fall zum Problem. Es kann nicht sein, dass es in einem Land wie Vorarlberg keine vernünftige Unterstützung des Landes und der Gemeinden für die ohnehin schon oft ehrenamtlich arbeitenden Wildtierhilfen gibt. Das Leben von Stadttauben und Wildtieren ist ohnehin schon oft durch Bauwesen, Verkehr oder Landwirtschaft beeinträchtig und gefährdet. Und dann gibt es nicht einmal eine minimale Unterstützung für die Menschen, die diesen Tieren helfen wollen.  zeigt sich Freude verärgert.

Der VGT setzt sich nun dafür ein, dass sämtliche Taubenkinder fachgerecht aufgezogen und im Anschluss gemeinsam wieder freigelassen werden. Bestenfalls in der Nähe des Elternschwarms. Wir fordern die Gemeinde Hard auch hiermit noch einmal auf, sich in Zukunft um ein tiergerechtes Taubenmanagement zu kümmern und Umbau- und Abrissarbeiten in Zukunft im Vorhinein zu kontrollieren, um solche Tragödien zu verhindern, so Freude abschließend.


Pressefotos zum Download (Copyright: VGT.at)

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