Achtung Regierungsspin: Import genmanipuliertes Soja als Futtermittel auch für AMA bleibt - vgt

Teilen:

Achtung Regierungsspin: Import genmanipuliertes Soja als Futtermittel auch für AMA bleibt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.05.2021)

Wien, 28.05.2021

Während NEOS und SPÖ ein verbindliches Ende beantragt hatten, sieht der beschlossene Regierungsantrag nur vor, dass die Landwirtschaftsministerin dahingehend „einwirken“ solle

Das Problem ist seit langem bekannt: Während genmanipulierte Nahrung in Österreich verboten ist, werden 600 Millionen kg genmanipuliertes Sojaschrot aus ehemaligen Regenwaldgebieten als Futtermittel für Schweine importiert, um daraus und weiteren vielen hundert Millionen kg Mais und anderen Futtermitteln, 500 Millionen kg Schweinefleisch zu erzeugen, die dann erst wieder von Menschen gegessen werden. Dagegen richteten sich Anträge von NEOS und SPÖ, das AMA-Gütesiegel nur noch für Schweinefleisch zu vergeben, das nur mit europäischem Eiweiß bzw. mit gentechnikfreiem Futter hergestellt worden ist. Die Regierung hatte, wie üblich, den SPÖ-Antrag vertagt, aber versehentlich dem NEOS-Antrag im Ausschuss zugestimmt. Deshalb musste ein eigener Regierungsantrag her, um im Plenum den NEOS-Antrag doch noch ablehnen zu können. Und dieser Regierungsantrag sieht keine Verbote oder Verpflichtungen vor. Darin ist nur noch die Rede davon, dass die Landwirtschaftsministerin auf die Branche einwirken solle, sich in diese Richtung zu bewegen.

Die Beschlüsse im Wortlaut: Martin Balluch's Blog

Leider sind einige Medien auf diese gezielt verbreitete Falschmeldung der Regierung hereingefallen. In Wahrheit will die ÖVP sicherlich nicht, dass diese genmanipulierten Billigimporte von Soja aus ehemaligem Regenwaldgebiet aufhören, weil das Schweinefleisch sonst nicht so billig bleiben könnte. Wir kennen die Ausrede: dann würde Österreich mit Billigschweinefleisch aus dem Ausland überschwemmt. Und deshalb darf es in Österreich keine Änderung geben, weder beim Import von genmanipuliertem Soja, noch beim Vollspaltenboden. Die österreichische Mastschweineproduktion muss am miesesten und billigsten Niveau bleiben. Während man gleichzeitig die Konsument:innen nach Möglichkeit betrügt und belügt, um ihr Gewissen zu beruhigen.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Wir kennen das Verhalten der ÖVP an der Regierung seit Bestehen des VGT. Ihr Ziel ist Tierindustrie am miesesten Niveau, und die negativen Auswirkungen auf Natur, Klima, Tiere und menschliche Gesundheit nach Möglichkeit zu vertuschen. So läuft es seit 30 Jahren. Mit dem Regierungsspin zur Änderung der AMA-Richtlinien ist es dasselbe. Nichts ändert sich, aber man versucht das Gegenteil zu vermitteln. Als mehrfach gebrannte Kinder sollten wir nun gelernt haben, Aussagen einer ÖVP-Regierung im Zusammenhang mit Tierindustrie und Tierschutz immer genau zu lesen. Von falschen Darstellungen bis zu faustdicken Lügen ist alles schon dagewesen. Moralische Bedenken gibt es da offenbar keine. Vermutlich nennen sie das bei der ÖVP dann Bauernschläue und lachen sich ins Fäustchen, wenn wieder jemand darauf hereingefallen ist.

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.