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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.10.1999)

22.10.1999

Tierpelzverbrennung am Stock-im-Eisen-Platz


Pelz ist Tierquälerei. Seit dem endgültigen Verbot der Pelztierhaltung in Österreich ist das offiziell. Bei einer Feuerbestattung von Pelzen im Stadtzentrum von Wien am Samstag den 23. 10. 1999 symbolisiert der VGT nicht nur (in Anlehnung an die Elfenbeinverbrennungen) das Ende des Pelzhandels, sondern wir gedenken vor allem der Opfer dieser sinnlosen Qual.

Die Kürschner sagen: "Pelz ist Natur" und suggerieren damit Natürlichkeit. Sind Pelztierfarmen natürlich, wo bis zu 500.000 Wildtiere in winzigsten Käfigen ohne Einstreu oder Beschäftigungsmöglichkeit artwidrigst gehalten werden? Oder sind Tellereisen natürlich, in denen das Tier oft tagelang mit gebrochenen Gliedmaßen oder halbzerquetschtem Körper in der Falle verharren muß, bis es endlich getötet wird bzw. an seinen Verletzungen qualvoll stirbt?

Pelz ist Tierquälerei.

Die Kürschner sagen: "Pelz ist Natur" und suggerieren damit umweltgerecht. Sind 3,3 Tonnen Nahrungsmittel, die für einen Nerzmantel zuerst produziert, dann verschickt und zuletzt verfüttert werden müssen, umweltgerecht? Oder ist 1 Tonne Nerzgülle, die pro Mantel anfällt, umweltgerecht? Der Energieaufwand zur Produktion eines Tierpelzmantels ist 66 mal höher als der für einen gleichwertigen Webpelzmantel. Und die Chemikalien zum Gerben der Innenseite des Pelzes und zur chemischen Behandlung der Haarseite machen Pelz zum Sondermüll.

Die Kürschner sagen: "Pelz ist Natur" und meinen damit, die Natur sei eben so, daß ein Tier das andere tötet, wenn es davon Vorteile hat. Die Natur ist grausam und ohne Mitleid, in ihr gilt das Recht des Stärkeren. Dem hält wahre menschliche Zivilisation den Kulturfortschritt entgegen und ersetzt das Recht des Stärkeren durch Gleichberechtigung und Grausamkeit durch Mitgefühl. Pelz stammt aus der Steinzeit und hat in der heutigen Zeit keinerlei ethische Berechtigung mehr. Pelz ist kulturlos und anachronistich.

Trotz des fortdauernden weltweiten Niedergangs der Pelzindustrie wird der Pelzhandel nicht müde, in teuer bezahlten Werbeeinschaltungen in Hochglanzbroschüren diverser Tageszeitungen mit dem Slogan "Pelz ist wieder in" zu werben. Er wird wahrscheinlich noch aus seinem Sarg ein letztes Mal "Pelz ist wieder in" rufen, bevor der Deckel für immer verschlossen wird! Pelz war noch nie so out wie heute. Und das aus vielen guten Gründen.

Im Rahmen unserer samstäglichen Pelz-Demonstrationen am Stock-im-Eisen-Platz in Wien werden wir am kommenden Samstag, den 23. 10. 99, um 11 Uhr einigen Pelztier-Leichnamen (die uns von zur Einsicht gelangten Mitmenschen übergeben worden sind) mittels Feuerbestattung und Schweigeminute die letzte Ruhe verschaffen. Wir glauben, daß dies der Würde dieser sinnlos für die menschliche Eitelkeit verstorbenen Tiere gerecht wird.

Vorankündigung: Am Samstag, dem 11. Dezember 1999, wird es im übrigen in Wien eine von der "Plattform gegen Pelzimporte" organisierte Großkundgebung gegen Pelze geben. Die Demonstration wird ab 11 Uhr von der Oper Richtung Stephansplatz ziehen, wo dann die Abschlußkundgebung stattfinden wird.

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