Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.09.2002)
Wien, am 22.09.2002Pelzmodeschau von Tierschützern verhindert
Pelzmodels bei Frauenmesse in der Stadthalle ausgebuht: Veranstalter zeigen Anti-Pelz Plakate - Kürschner ziehen Pelze aus Modeschau zurück
Bei den Pelzmodevorführungen auf der Frauenmesse von 19. – 22. September kam es in diesem Jahr zum Eklat: während die Models im Pelzmantel über den Laufsteg gingen, zeigten 20 Aktivisten, die in der ersten Reihe saßen, Anti-Pelz Plakate. Ein guter Teil der Zuschauer begann daraufhin die Pelzmodelle auszubuhen.
Angesichts dieser Unmutsäußerungen erklärte der Veranstalter der Frauenmesse seine Solidarität mit dem Anliegen der Tierschützer und erlaubte ihnen, 2 große Anti-Pelz Plakate über der Bühne in prominenter Position anzubringen, die dann über die gesamte verbleibende Frauenmesse hinweg, und eben auch während der Modeschauen, deutlich zu sehen war.
In der Folge zogen österreichische Kürschner ihre Pelzmodelle aus der Modeschau zurück und deren Pelzkleidungsstücke wurden durch normale Kleidung ersetzt, die nicht auf Tierleid basiert. Das Publikum klatschte Beifall.
Dr. Balluch, Obmann des Verein gegen Tierfabriken, dazu: „In Österreich wurden 1998 alle Pelzfarmen geschlossen und verboten. Es wundert daher doch etwas, wenn Organisatoren einer Modeschau 4 Jahre danach naiv erwarten, dass Pelzmodelle gezeigt werden können, ohne dass das Unmut in der Bevölkerung auslöst. Aber meine höchste Anerkennung an den Veranstalter der Frauenmesse in der Wiener Stadthalle: er hat genügend Sensibilität und Entschlossenheit bewiesen, moralische Erwägungen über kurzfristige finanzielle Profite zu stellen. Er hat die Zeichen der Zeit erkannt: im neuen Jahrtausend wird nicht mehr akzeptiert, dass Tiere wie Sachen behandelt werden – keine Tierquälerei nur des Luxus wegen.“