Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.11.2003)
Wien, am 30.11.2003Anti-Pelzdemo Wien 2003
Lautstarker Protest gegen den Handel mit Pelzen
Wie schon im letzten Jahr trafen sich die PelzgegnerInnen am letzten Samstag im November auf Einladung des VGT in Wien um lautstark gegen den Handel mit Pelzen zu demonstrieren. Die DemonstrantInnen sammelten sich in der Mariahilfer Straße und marschierten dann zum Stephansplatz wo etwa gegen 16:00 eine große Abschlusskundgebung mit der Präsentation des neuen Films, der von den Ergebnissen der neuen VGT-Recherche über die Pelzfarmen Skandinaviens berichtet, abgehalten wurde.
Mehr Bilder von der Anti-Pelz Kundgebung.
Nach wie vor ist die Produktion von Pelzen in Österreich illegal. Auch der kürzlich vorgelegte Entwurf zum bundeseinheitlichen Tierschutzgesetz sieht weiterhin ein generelles Verbot von Pelzfarmen in Österreich vor. Nichts desto trotz dürfen diese Waren, deren Produktion in Österreich illegal wäre, nach Österreich eingeführt und hier verkauft werden. Die Umsätze der KürschnerInnen und spezieller Pelzgeschäfte gehen zwar zurück, insgesamt nimmt der Handel mit Pelzen aber wieder zu! Grund dafür sind vor allem die großen Kaufhausketten, die Pelz als Verbrämungen und als Krägen scheinbar unauffällig in ihren Geschäften verkaufen. Über die Kaufhausketten entstehen für Pelze und Pelzbestandeile in der Kleidung neue KäuferInnen-Schichten. Pelz droht wieder selbstverständlicher Modebestandteil zu werden.
Wie die aktuelle Untersuchung des VGT der Pelzfarmen in Skandinavien, das immerhin mehr als die Hälfte aller Pelze weltweit "produziert", zeigt, ist die Haltung und Züchtung der Tiere überall gleich grausam. Ob in Skandinavien, der Slowakei, Polen oder auch China - überall zeigt sich das gleiche Bild: Intensivtierhaltung in scheinbar endlos langen Käfigreihen. Die Tiere verfügen über keine Beschäftigungsmöglichkeiten und ihr Bewegungsraum ist derart eingeschränkt, dass sie ihre arteigenen Verhaltensweisen nicht ausleben können. Keine Klettermöglichkeiten, keine Möglichkeit zu Schwimmen, etc. Die Tiere müssen ihr gesamtes Leben auf Drahtgitterboden verbringen, der ihnen in die, meist für weiche Waldböden gemachten, Pfoten schneidet. Die meist einzelgängerischen Tierarten, wie beispielsweise Fuchs und Nerz, sind lebenslang dem Stress ausgesetzt auf Blickkontakt mit für sie bedrohlich wirkenden Artgenossen leben zu müssen. Rundum - ja aufgrund der Drahtgitterkäfige, die etwa einen Meter über dem Boden angebracht sind, sogar von unten - sind sie dem Wind ausgesetzt. Kaum vorstellbar, was es bedeuten muss bei etlichen Minusgraden, wie sie in Skandinavien gang und gäbe sind, keine windgeschützte Stelle aufsuchen zu können.
Bilder und detaillierte Ergebnisse der VGT-Skandinavien Recherche
Harald Balluch, Geschäftsführer des VGT: "In Österreich sind sich alle einig, dass die Produktion von Pelzen Tierquälerei ist - daher haben wir ja sowohl Pelzfarmen als auch Fallenfang schon längst verboten. Umso unverständlicher ist es daher, dass diese Tierqualprodukte weiterhin nach Österreich eingeführt und hier verkauft werden dürfen. Der VGT tritt daher schon seit 1998 für einen generellen Importstopp für Pelze ein! Denn: Pelze sind untragbar, egal ob als Mantel oder als Kragen."