Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (27.01.2004)
Wien, am 27.01.2004Jägerballdemos
Am 23. Jänner 2004 demonstrierte der VGT wie jedes Jahr vor dem Parkhotel Schönbrunn in Wien Hietzing gegen den dortigen Jägerball. Da sich die Jägerschaft nirgendwo freiwillig unserer Kritik stellt, müssen wir diese Kritik bei den Jagdveranstaltungen an die Jägerschaft herantragen. Rund 15 AktivistInnen machten die Demonstration zu einem lebendigen Ereignis. Die JägerInnen hatten es eilig in den Ballsaal zu kommen.
Am 26. Jänner 2004 fand jetzt bereits das 22. Jahr in ununterbrochener Folge die Jagddemo vor dem Jägerball des Grünen Kreuzes in der Hofburg in Wien statt. Bei diesem Nobelball kosten die Logenkarten bis zu 3000 Euro. Natürlich sind nicht alle TeilnehmerInnen JägerInnen, oft ganz im Gegenteil, und gegen Tanz und Parties ist an und für sich nichts einzuwenden. Allerdings steht bei diesem Ball dennoch die Verherrlichung der Jagd im Vordergrund. Eine Jagdhornrunde spielte vor dem Eingang auf und es gab sogar eine Pro-Jagd Demonstration gegen die VGT-Kundgebung. Auf den nun bereits altbekannten Plakaten stand „Jäger hilft Jäger“ oder „Jagd ist Freude“ oder „Jagd ist Ernte aus der Natur“. Offenbar ist der Jägerschaft der Unterschied zwischen einem leidensfähigen Tier mit Bewusstsein und einer Pflanze ohne Leidensfähigkeit und Bewusstsein, nicht bekannt. Den Begriff „Ernte“ für das Töten von Tieren anzuwenden ist jedenfalls dermaßen zynisch, dass sich eigentlich jeder Kommentar erübrigt.
Mehr als 30 TierrechtlerInnen nahmen an der VGT-Demo teil. Wie gewohnt lautstark und mit vielen Wortmeldungen und Argumenten per Megaphon, wurden die anwesenden JägerInnen kritisiert. So wurde z.B. betont, dass das oö. Jagdgesetz nicht nur das Töten von Haushunden freimütig gestattet, sondern sogar den JägerInnen, die die Hunde getötet haben, das Recht auf den getöteten Körper des Hundes zuspricht. Nicht nur also, dass Dein Hundefreund von einem Jäger mir nichts Dir nichts umgebracht werden kann, der Mörder darf sich auch noch den leblosen Körper Deines Freundes aneignen und ausstopfen, und als Trophäe an die Wand hängen. Von unseren Gesetzen gedeckt!
Also diese Jagdgesetze wurden offenbar ohne jegliche Mitsprache vernünftiger Personen geschrieben und es bedarf jetzt einer gemeinsamen Anstrengung, um hier einigermaßen wieder Ordnung zu schaffen, sodass die Gesetze wenigstens halbwegs unseren Begriffen von Gerechtigkeit und Moral entsprechen.