Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.09.2006)
Wien, am 30.09.2006Abschlusskundgebung der "Österreichischen Wahlinitiative für Tierschutz und Tierrechte"
Österreichische Tierrechtsbewegung mahnt mehr Tierschutz-Engagement der wahlwerbenden Parteien ein
Freitag, den 29.September 2006, fand ab
16 Uhr am Stephansplatz in Wien die Abschlusskundgebung
der "Österreichischen Wahlinitiative
für Tierschutz und Tierrechte" statt.
Mit dem Stephansdom im Hintergrund und zahlreichen
StrassenkünstlerInnen im Umfeld wurden
in einer rund zweieinhalbstündigen Rede
die PassantInnen in der Wiener City, aber
auch die BesucherInnen einer angrenzenden
Parteiveranstaltung, über die Realität
der vielfach aus dem öffentlichen Bewusstsein
verdrängten heimischen Tierausbeutung
aufgeklärt. Zusätzlich wurde von
TierrechtsaktivistInnen Infomaterial verteilt
und zahlreiche Gespräche mit interessierten
und über die Zustände in Österreichs
Tierfabriken schockierten Menschen geführt.
Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt,
auf die massiven Versäumnisse der österreichischen
Bundesregierung sowie der österreichischen
VolksvertreterInnen respektive der österreichischen
wahlwerbenden Parteien generell hinzuweisen
und mehr Engagement heimischer PolitikerInnen
in Sachen Tierschutz einzufordern.
Freitag, den 22.September, kam es am Ballhausplatz
vor dem Bundeskanzleramt zum Auftakt der Tierschutz-Kundgebungsinitiative:
Ab 14 Uhr gab es eine rund eineinhalbstündige
Rede, die Bundeskanzler aufforderte, Reformen und Verbesserungen im
Bereich des Tierschutzes nicht länger
im Wege zu stehen.
In der umfassenden, einprägsamen und
streckenweise dramatischen Ansprache
wurden sämtliche brennende Probleme und
Missstände im Bereich des Tierschutzes
thematisiert: Von Tiertransporten, der Massentierhaltung
unter spezieller Berücksichtigung der
rund drei Millionen Schweine in österreichischen
Tierfabriken, über die Schattenseiten
des Jagdwesens, die Tierversuchsproblematik
und das völlig veraltete und unzureichende
Tierversuchsgesetz bis zu europäischen
Perspektiven im Tierschutz.
Abschließend und zusammenfassend forderte
Tierschutzredner Ralph Chaloupek ein einklagbares
Recht der Tiere auf Einhaltung der Tierschutzgesetze
sowie eine europäische bzw. auch eine
internationale Konvention für Tierschutz
und Tierrechte.
Den 54 Artikeln der EU-Grundrechtscharta müssten
auch welche zum Schutz der Tiere und zur Wahrung
ihrer Rechte zugefügt werden - Tierschutz
und Tierrechte müssten ein europäischer,
ja globaler Grundwert werden.
Bei einer weiteren Kundgebung am Viktor Adler
Platz letzten Dienstag, den 26.September,
führte Chaloupek vor einem Transparent
mit der Aufschrift "Stopp der ÖVP-Tierqual-Politik!"
in einer rund zweistündigen Rede aus:
"Vor wenigen Tagen fand sich Bundeskanzler zu einem sogenannten Erntedankfest am Wiener Heldenplatz ein und streichelte
medienwirksam vor laufenden Kameras ein hübsch
herausgeputztes Ferkel, um zu suggerieren,
ein großer Tierfreund und Tierschützer
zu sein. Doch die drei Millionen Schweine,
die in Österreich - auch in diesem Moment
- in heimischen Schweinefabriken unter unbeschreiblich
grauenhaften Bedingungen in der Massen- und
Intensivtierhaltung dahinvegetieren, die würden
das wohl ein bisschen anders sehen. ... Hauptverantwortlich
dafür, dass die Schweine die großen
Verlierer des neuen, bundeseinheitlichen Tierschutzgesetzes
wurden, ist der Bundeskanzler und seine Partei,
die sich nach wie vor quasi als Lobby der
Massentierhalter und industriellen Tierausbeutung
gerieren. ... An die kommende Regierung werden
jedenfalls tierschutzpolitisch weit höhere
Ansprüche gestellt werden!"
Die Positionen der österr. Parteien zum
Tierschutz und die Forderungen des VGT
an die Parteien hier.