Wien, 23.12.2025
Ein Fiakerfahrer wurde am Bezirksgericht Wien Innere Stadt schuldig gesprochen, einen Aktivisten im August körperlich verletzt zu haben.
Im August dieses Jahres hielt sich ein Tierschützer friedlich am Stephansplatz auf, um mögliche Gesetzesverstöße der Fiaker zu dokumentieren. Dabei wurde er von einem Fiakerfahrer attackiert. Zuerst schnippste der Kutscher ihm eine brennende Zigarette gegen den Hals. Danach stieß er den Tierschützer zu Boden. Die Folgen waren eine Abschürfung am linken Ellbogen sowieso Brandspuren am Hals.
Im Prozess ergaben sich massive Widersprüche zwischen den Aussagen des Angeklagten und eines weiteren Fiakers und dem Video, das der betroffene Tierschützer von dem Vorfall gemacht hat. So sagten der Angeklagte und ein weiterer Fiaker, der bei dem Angriff dabei war, aus, dass der angeklagte Fiakerfahrer von hinten gestoßen wurde und sich nur nach vorne abstützen wollte. Dies wurde allerdings durch das Video eindeutig widerlegt. Schließlich verurteilte der Richter den Fiakerfahrer wegen Körperverletzung zur einer Geldstrafe von 320 € oder 40 Tage Ersatzfreiheitsstrafe und 50 € Schmerzensgeld für den Tierschutz-Aktivisten. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig. Der Richter deutete an, dass der Zeuge, der mit seiner Aussage den angeklagten Fiakerfahrer entlasten wollte, eventuell wegen falscher Zeugenaussage ebenfalls strafrechtlich verfolgt werden könnte. Ein anderer Fiaker, der als Zeuge vor Ort war, muss eventuell mit einem Verfahren wegen falscher Zeugenaussage rechnen. Das hat der Richter angedeutet, nachdem die Staatsanwältin das schriftliche Protokoll verlangt hat.
VGT-Obperson-Stellvertreter Georg Prinz dazu: "Wieder einmal zeigt sich, von wem die Gewalt ausgeht und wer friedlich bleibt. Offensichtlich schrecken Fiakerfahrer auch am helllichten Tag nicht vor körperlichen Attacken gegen friedliche Tierschützer:innen, die Gesetzesübertretungen dokumentieren wollen, zurück. Solche Angriffe werden uns allerdings nicht abhalten, uns weiterhin für ein Ende des Fiakerbetriebs in Wien einzusetzen. Die offensichtlich falschen Aussagen des Zeugen des Fiakerfahrers zeigen außerdem, dass es manche Fiakerfahrer:innen mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Klar ist: Pferde gehören nicht in die Hände von Gewalttätern. Der VGT fordert, dass der verurteilte Fiakerfahrer künftig nicht mehr als Kutscher eingesetzt werden darf".
Pressefotos (Copyright: VGT.at)