Teilen:

Tierquälerei auf Großer Vogelschau in Linz

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.12.2007)

Wien, 13.12.2007

OÖ Landesregierung verweigert unseren heimischen Singvögeln den ihnen zustehenden Schutz nach dem Gesetz

OÖ Landesregierung verweigert unseren heimischen Singvögeln den ihnen zustehenden Schutz nach dem Gesetz

Im Linzer Volkshaus fand von 30. November bis 2. Dezember 2007 eine große Vogelschau statt. Der erste Eindruck einer Besucherin: „Was ich bei dieser Vogelschau gesehen habe, hat meine schlimmsten Erwartungen um das Dreifache übertroffen! Man kommt also in diese Halle und man hat sofort das Bild einer Legebatterie vor Augen. Käfig an Käfig, nebeneinander und übereinander. Alles in Reih und Glied. Jeder Vogel einzeln in seinem winzigen Drahtgitterkäfig.“

Die Käfige waren zwar mit Wasserspendern versehen, aber da bei den meisten Spendern nur mehr ca. 1/8 des Wassers drinnen war, ist es unwahrscheinlich, dass das Wasser täglich gewechselt wird. Nur bei den wenigsten Vögeln war ein Schüsselchen mit Körnerfutter angebracht – bei vielen lag das Futter einfach samt der Einstreu am Boden! Es ist also davon auszugehen, dass die Vögel da ihren eigenen Kot mitessen müssen!

Das schlimmste aber war, dass auch Singvögel (bzw. klassische Wildvögel) ausgestellt waren, wie z.B. Buchfink, Grünfink, Singdrossel, Stieglitz, Fichtenkreuzschnabel, sogar Amseln!! Die Vögel zeigten allesamt abnormale Verhaltensweisen: Verzweifelt flatterten sie herum oder machten immer und immer wieder dieselbe Bewegung. Sie hüpften ununterbrochen von einer Stange auf die andere hin und her. Viele haben sich auch in einer Ecke festgekrallt und „verbissen“ sich mit ihren Schnäbeln in den Gitterstäben! Es war unglaublich laut in dieser Halle und die Vögel sind einem unvorstellbaren Stress ausgesetzt!! Man konnte Vögel kaufen und die schönsten Tiere wurden auch bewertet und mit Schleifen für den 1.-3. Platz versehen.

Waren diese Tiere – vor allem die klassischen Singvögel, die von den Vogelfängern im oö Salzkammergut gefangen werden – wirklich Zuchttiere?

Aus welcher Züchtung? Wie seinerzeit im Bundestierschutzgesetz ein absolutes Ausstellungsverbot von Wildtieren erlassen wurde, versuchte die oö Landesregierung dieses Verbot zu unterlaufen. Der oö Verfassungsdienst fand dazu folgenden Grund. Weil im Tierschutzgesetz auch Käfiggrößen für Singvögel angegeben waren, aber diese Singvögel nach Ansicht des oö Verfassungsdienstes nicht gezüchtet sondern nur wildgefangen werden könnten, stehe das im Widerspruch zum Ausstellungsverbot von wildgefangenen Vögeln und deshalb enthalte das Gesetz einen Widerspruch und müsse daher überhaupt nicht umgesetzt werden! Heute argumentiert dieselbe oö Landesregierung umgekehrt: Natürlich wären diese Vögel gezüchtet, und deshalb wurde die Ausstellung bewilligt.

Der VGT hat trotzdem die OrganisatorInnen der Ausstellung angezeigt. Es kann wohl nicht sein, dass die oö Landesregierung denselben Sachverhalt so dreht und wendet, wie es ihr passt. Einmal behauptet sie, dieselben Vögel könnten nur Wildfänge sein – und deshalb dürfe man das Ausstellungsverbot für Wildfänge ignorieren – und ein anderes Mal behauptet sie, dieselben Singvögel seien selbstverständlich gezüchtet, und deshalb gelte das Verbot sowieso nicht. In einem von der oö Landesregierung in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Gutachten wurden genau diese Singvogelschauen als schwere Tierquälerei bezeichnet. Daraufhin ließ die Regierung dieses Gutachten lieber rasch in der Schublade verschwinden.

Unsere heimischen Singvögel sind für die oö Landesregierung offenbar Freiwild, mit dem man nach Belieben umspringen kann, egal was das Tierschutzgesetz dazu sagt. Das ist eine Willkür der Mächtigen, die in einer Demokratie wirklich ihresgleichen sucht!

15.09.2025, Salzkammergut

Heute beginnt die Singvogelfangsaison im OÖ Salzkammergut

Bis Ende November werden etwa 35.000 Singvögel gequält, um dieser absurden Tradition zu huldigen – neue Auflage der Behörden beim Transport der gefangenen Vögel

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus