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Sie kehren zurück: Wölfe in Österreich gesichtet – Fotofalle und DNA-Proben liefern Beweise

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.03.2010)

Wien, 11.03.2010

Die seltenen Raubtiere in Kärnten und Westösterreich auf Beutezug

Die seltenen Raubtiere in Kärnten und Westösterreich auf Beutezug

Eine Fotofalle in Glödnitz im Gurktal lieferte den Beweis: Ein Wolf geht um in Kärnten – eine wildtierökologische, zoologische Sensation, denn seit 1850 wurde kein Exemplar mehr in freier Wildbahn gesichtet. Der Vierbeiner ist sichtlich gut genährt – was nicht wundert, hat er doch bereits 13 Rehe gerissen. Aufgrund von Kotfunden geht Wildtierforscher Bernhard Guteb sogar davon aus, dass vier Wölfe durch Kärnten streunen: „Die Losungsproben weisen auf verschiedene Tiere hin.“
Die schlechte Nachricht für eine neue Population und deren potentielle Vermehrung: alle in Kärnten aufgetauchten Tiere dürften Rüden - also männlich - sein.

"Schafkiller" in Tirol waren aus Italien zugewanderte Wölfe

Auch in Tirol sind Wölfe unterwegs. Genetische Untersuchungen in einem Speziallabor in Lausanne (Schweiz) bestätigten jetzt den Verdacht, ein Wolf sei für den Tod von 12 Schafen in der Gemeinde Imsterberg in Tirol Ende Oktober verantwortlich.

Der Schafzüchter hatte damals seine insgesamt 22 Tiere über Nacht auf der Bergweide gelassen. Am nächsten Morgen fand man einige der Tiere von Raubtieren gerissen vor. Im Lauf der nächsten Tage wurden dann 12 tote Schafe entdeckt, einige weit vom ersten Fundort.

Der Züchter ist skeptisch über die „Einzeltätertheorie“: „So viele Schafe kann nicht nur ein Wolf gerissen haben, es müssen mehrere sein.“ Der Wolf ist ein Raubtier aus der Familie der Hunde (Canidae), die Tiere leben und jagen im Rudel. Ein frei lebender Wolf kann – um sich einen Nahrungs- und Energievorrat anzuessen - innerhalb von 24 Stunden bis zu 12,5 kg Fleisch verzehren, aber mehr als 12 Schafe innerhalb einer Woche, die in der Imsterberger Gegend gerissen wurden, ist auch bei diesem „Wolfshunger“ zu viel.

Jetzt wird über Schadenersatz beraten, der bei Wölfen noch nicht ausjudiziert ist. Für von Bären oder Luchsen gerissene Tiere gibt es Schadenersatz. Da Schäden und Verluste durch Wölfe bisher praktisch nicht vor kamen, gibt es hier noch keine gesetzlichen Regelungen.

Auch im nahen Pitztal gab es heuer schon gerissene Schafe. Und auch in Vorarlberg sowie in der Schweiz wurden in der letzten Zeit Wölfe beobachtet. In Tirol gilt der Wolf von Imsterberg als die erste bestätigte Wolfexistenz seit 53 Jahren! Das Tier soll aus einer aus Italien zugewanderten Population stammen.

Wölfe sind, als gefährdete Art, in Österreich und den Nachbarländern ganzjährig geschützt und dürfen nicht geschossen werden. Der nun auch für Wölfe zuständige Bärenbeauftragte Martin Janovsky und die Landesveterinärbehörde ersuchen um schriftliche Berichte und Fotos von glaubwürdigen Begegungen und Sichtungen per Email.

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