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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.11.2010)

Wien, am 05.11.2010

TierschützerInnen behindern Wildschweinjagd im Lainzer Tiergarten

Angeklagte im Tierschutzprozess beweisen durch ihre Teilnahme, dass sie sich nicht einschüchtern lassen!

Der Lainzer Tiergarten in Wien ist das ehemalige kaiserliche Jagdrevier. Heute sollte das Gelände als Naturschutzgebiet der Wiener Bevölkerung zur Erholung dienen. Das ist auch zum Teil so. Im Herbst allerdings wird der Lainzer Tiergarten geschlossen und umgewidmet: zu einem Jagdgatter. Jährlich werden rund 5000 Wildschweine mittels riesiger Mastfutterstellen herangezüchtet, von denen die Stadt Wien gut 2/3 für teures Geld zum Abschuss freigibt. Laut telefonischer Auskunft würden sich die Reichen im Land um diese Lizenz zum Abschuss gezüchteter Wildtiere im Gatter reißen.

Gestern ist es wieder zu so einem Abschusstag im Gatter gekommen. Etwa 100 gutbetuchte JägerInnen fuhren mit Autos mit Chauffeur vor, setzten sich auf einen Jagdstand und ließen sich von TreiberInnen die zahmen Zuchttiere vor das Gewehr scheuchen.

Die AnrainerInnen und die BesucherInnen des Lainzer Tiergartens, die die Wildschweine ins Herz geschlossen haben, sprechen sich in aller Deutlichkeit regelmäßig gegen diese Abschüsse aus. Bei Tierschutzorganisationen wie dem VGT laufen zur Herbstzeit deshalb immer die Telefone mit Beschwerden über dieses Massenabschlachten der freundlichen Tiere heiß.

Deshalb ging gestern eine Gruppe von TierschützerInnen – darunter einige der Angeklagten im Tierschutzprozess – in den Lainzer Tiergarten und dokumentierte das Geschehen. Zusätzlich wurde eine Reihe von Wildschweinen gerettet, weil die TierschützerInnen die Tiere von den JägerInnen weg trieben oder sich in die Schusslinie stellten. Die Jagdgesellschaft rief schließlich die Polizei, doch die unternahm auch nichts gegen die AktivistInnen.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: „Die Krönung an Perversion in der Jagd ist der Abschuss zahmer und gezüchteter Wildtiere im eingezäunten Gatter. Dafür gibt es wirklich keine Ausrede mehr. Es geht den JägerInnen nur um die Tötungslust und der Stadt Wien um die Einnahmen. Leidtragend sind die Tiere, die sich in Todesangst zwischen pausenlosen Schüssen in den Waldboden pressen, um nicht gesehen zu werden, oder die angeschossen eine Blutspur quer über das Gelände ziehen.

Wien, die Hauptstadt im Tierschutz? Sicher nicht, wenn die Stadt an einem derartigen Massaker ein Blutgeld verdient!“

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