Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.12.2010)
Wien, am 13.12.2010GROSSE ANTI-PELZ DEMO IN INNSBRUCK
Bereits das fünfte Jahr infolge fand auch heuer am 8. Dezember in Innsbruck wieder ein großer Demoumzug gegen Pelz statt
Seit einigen Jahren nutzen Innsbrucks Pelzgegner_Innen diesen Tag um ihr Anliegen und ihre Forderungen durch die Innenstadt zu tragen:
PELZ ENTSTEHT DURCH MORD UND LEID, TIERE STERBEN FÜR DIE EITELKEIT!!!!
Traditionell sind an diesem Tag auch besonders viele Shoppinggäste aus Italien in Innsbruck zu Gast, weshalb immer auch Transparente, Sprechchöre sowie Megaphondurchsagen in italienischer Sprache zum Einsatz kommen.
Um 15 Uhr trafen sich mehr als 30 Pelzgegner_Innen bei der Innsbrucker Triumphpforte, um von dort aus ihren Marsch durch die Innenstadt zu starten
Ausgestattet mit Fackeln, Schildern, Transparenten, Verkleidungen, Trommeln und Pfeifen setzte sich der bunte Zug in Bewegung, um in der Maria-Theresienstrasse eine erste Megaphonrede in deutscher und italienischer Sprache mit Fakten zur grausamen und blutigen Pelz"herstellung" vorzunehmen.
Offenbar um den vorweihnachtlichen Konsumrausch nicht ZU sehr zu stören, durfte die Versammlung nur unter der polizeilichen Auflage stattfinden, dass die Teilnehmer_Innen in der Nähe der Weihnachtsmärkte keine Sprechchöre intonieren. Gut ein Dutzend bewaffneter Polizeibeamter in Uniform, welche den Demoumzug "begleiteten", konnten sich davon überzeugen, dass diese Auflage bei aller demokratischen Fragwürdigkeit eingehalten wurde.
Und obwohl selbstverständlich die große Mehrheit der Bevölkerung gegen Pelzverkauf und gegen Pelz"hersellung" eingestellt ist - was sich unter anderem darin manifestierte, dass der Demozug im Laufe der Zeit auf mehr als 40 Teilnehmer_Innen anwuchs - gab es, wahrscheinlich zurückzuführen auf vorweihnachtlichen Stress, auch immer wieder Personen, die derart gereizt und aggressiv durchs Leben gehen, dass das Beschimpfen und Anbrüllen der Demoteilnehmer_Innen zu dieser (Un)Art von Menschen offenbar einfach dazugehört.
Erschreckenderweise griff hier die anwesende Polizei nicht ein, sondern lies die Demoteilehmer_Innen das selbst regeln. Erschreckend nicht deshalb, weil es an Selbstbestimmtheit und Selbstständigkeit mangeln würde, sondern, weil offensichtlich ist, dass die Exekutive, käme es von Seiten der Versammlungsteilnehmer_Innen zu ähnlichen Verbalattacken, sehrwohl einschreiten würde und hier ein weiteres mal deutlich wird, dass die Staatsgewalt offenbar mit zweierlei Maß misst, was demokratiepolitisch äußerst bedenklich ist.
Dennoch war die Stimmung am Demomarsch durch die Innenstadt sehr gut
Vor pelzführenden Geschäften, sowie bei Knotenpunkten wo sich besonders viele Passant_Innen aufhielten, wurden abwechselnd Megaphondurchsagen (in deutsch und italienisch) abgehalten und Sprechchöre intoniert. Auch vor Kleider Bauer hielt der Demozug an, um dort auf die Unverantwortlichkeit und Grausamkeit des Pelzverkaufes hinzuweisen.