Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.03.2012)
Wien, am 16.03.2012Demo "Wir haben es satt" – für eine neue Landwirtschaftspolitik!
Freitag 30. März um 10 Uhr beim Landwirtschaftsministerium Stubenring 1 in Wien
Demo für eine neue Landwirtschaftspolitik gemeinsam mit zahlreichen Organisationen wie Greenpeace, Global2000, ATTAC, FIAN, ÖBV und vielen anderen!
Wo: Landwirtschaftsministerium Stubenring 1, 1010 Wien
Wann: Freitag 30. März um 10 Uhr
In der Landwirtschaftspolitik läuft vieles falsch. 2,5 Milliarden Euro werden pro Jahr in Form von Subventionen in die Landwirtschaft gesteckt, davon aber 80% in die Tierproduktion und nur 1% in den Anbau von Obst und Gemüse
Die größten Tierfabriken und Schlachthöfe werden massiv gefördert, weil man sie für wettbewerbsfähiger hält als die kleinbäuerlichen Betriebe. 20% der Agrarbetriebe erhalten 73% der Subventionen, die größten 0,2% sogar 29% aller Subventionen (mit mehr als € 50.000 pro Betrieb und Jahr). Die Folge ist ein beschleunigtes Bauernsterben und die Tierfabriken werden immer größer.
Trotzdem in den letzten 10 Jahren in Österreich der Fleischkonsum um 3% zurückgegangen ist (von 68,3 kg pro Person und Jahr auf 66,3), stieg die Fleischproduktion um 11% auf 974.957 Tonnen pro Jahr an
Des Rätsels Lösung: die Fleischberge gehen in den Export. In denselben letzten 10 Jahren wuchs der Fleischexport nämlich um sage und schreibe 125% auf 491.827 Tonnen pro Jahr. D.h. über 50% des in Österreich produzierten Fleisches wird bereits exportiert! Wie das geht? Mittels Exportsubventionen! Zuerst werden die großen Tierfabriken subventioniert, um möglichst viel billiges Fleisch zu produzieren, und dann wird dieses viel zu viel an Fleisch mit Exportsubventionen an die Entwicklungsländer zum Billigpreis verscherbelt. Für den Fleischkonsum in Österreich importiert man wiederum das billigste Fleisch aus den Tierfabriksregionen im Norden und Osten der EU. Beim Geflügelfleisch z.B. stammt das in Österreich verzehrte Hühnerfleisch zu 50% aus dem Ausland, das in Österreich verzehrte Putenfleisch sogar zu 93%. Auf der anderen Seite wird durch unsere mit Subventionen gestützten Geflügelfleischexporte (Anstieg um das 9-fache in den letzten 10 Jahren!) die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern zerstört.
Deshalb ruft auch der VGT zur Teilnahme an der „Wir haben es satt!“-Demo dieser breiten Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft auf, um auf die neue EU-Agrarpolitik (GAP), die ab 2014 für weitere 5 Jahre in Kraft treten wird, Einfluss zu nehmen
Gemeinsam mit den anderen Organisationen fordern wir:
- Keine Agrargelder für Tierfabriken, die Förderung muss an Tierschutzkriterien gebunden werden
- Kein Import von Billigfuttermitteln aus der 3. Welt (90% des Soja wird für Nutztiere der Industrienationen exportiert, während die eigene Bevölkerung hungert)
- Ausbau der biologischen Landwirtschaft
- Respekt für Tiere statt industrialisierte Fleischproduktion
- Irreführende Werbung mit Weideszenen für Tierfabriksprodukte stoppen
- Patente auf Tiere verbieten
Auf
der Kundgebung wird auch VGT-Obmann DDr.
Martin Balluch zu Wort kommen
Siehe: https://www.facebook.com/WirHabenEsSattAustria